Martins Baumbach/ Verena Körting: Nie mehr Wolkengucken mit Opa? Stuttgart: Gabriel Verlag 2022, 8. Auflage, 32 Seiten, EUR 15,00 – direkt bestellen durch Anklicken
Lilli und Opa lieben es, gemeinsam auf der Schaukel zu sitzen und die Wolken am Himmel zu betrachten. Was man darin nicht alles entdecken kann: Nilpferde, Monster und vieles mehr! Doch Opa wird krank, sterbenskrank und Lilli muss mit seinem Verlust zurechtkommen.
Zunächst versteht sie es nicht, weil jemand ihr sagt, der Opa sei „von uns gegangen“. Wohin denn? Und wann kommt er endlich wieder zurück? Doch sie wird liebevoll aufgeklärt, dass er nicht mehr zurückkommen kann. „Tot sein“ wird ihr immer verständlicher, als etwas Endgültiges. Oma, Mama und Papa helfen Lilli so gut sie können. Sie ermutigen Lilli, alle Gefühle zuzulassen, über ihre Trauer in verschiedenen Reaktionen auszudrücken und darüber zu sprechen so oft sie will.
Tröstlich findet sie auch die Gedanken des Priesters, der die Familie besucht und religiös betreut. Auf feine, unaufdringliche Weise bietet es Lilli eine tröstliche Idee an. Opa braucht keinen Plan, um den Himmel zu finden: „Jeder hat seinen eigenen Weg dorthin … und Gott führt einen zum Himmel.“ Auch bei der Vorbereitung und Durchführung der Beerdigung wird das Kind beteiligt. Und wieder fröhlich sein und das eigene Leben erwartungsvoll leben zu können, wird als Perspektive abrundend im Text angeboten.
Klug, sachlich sehr korrekt und sensibel obendrein bietet die Geschichte jungen Kindern alle Aspekte des zu erwartenden Trauerprozesses an. Generell vorbereitend, ohne Betroffenheit. Akut begleitend, wenn ein Verlust persönlich zu verarbeiten ist. Das ist der fachlichen Beratung von Roland Kachler zu verdanken.