Verantwortungsbewusst, sozialkompetent, kreativ. Das Bild vom Kind in der Klax-Pädagogik

Antje Bostelmann, Gerrit Möllers: Verantwortungsbewusst, sozialkompetent, kreativ. Das Bild vom Kind in der Klax-Pädagogik. Berlin: Bananenblau 2015, 147 Seiten, EUR 21,80 - direkt bestellen durch Anklicken

Und wieder reiht sich eine spannende Publikation in die Büchervielzahl von Antje Bostelmann und Co. Sie berichtet - rechtzeitig zum 25. Geburtstag von Klax - vom Werdegang der Klax-Einrichtungen und vom speziellen Ansatz der Klax-Pädagogik.

Ist es wirklich nur ein Klacks, nach diesem Konzept zu arbeiten? Ist es wirklich nur ein Klacks, das Kind in den Mittelpunkt unseres pädagogischen Handelns zu stellen? Ist ein pädagogischer Ansatz dabei hinderlich oder kann er sich weiterentwickeln?

Antje Bostelmann und Gerrit Möllers sagen uns, dass die meisten tradierten Konzepte geschlossen sind. Sie sind den Fachkräften bekannt, und diese wissen, was sie erwartet. Das will Klax-Pädagogik nicht sein: "Der Respekt vor unseren pädagogischen Vätern und Müttern darf nicht dazu führen, dass wir das eigene Denken abstellen und zu reinen Nachahmern werden... Als pädagogischer Ansatz fordert [die Klax-Pädagogik] zum Nachahmen auf. Das in ihr verankerte Menschenbild setzt aber auf selbständige Denker und Erfinder. Dieses Spannungsfeld ist gleichzeitig Problem und Lebensader der Klax-Pädagogik“ (S. 15). Kinder verändern sich. Die Welt verändert sich. Erzieher/innen verändern sich. Auch die Klax-Pädagogik will nicht stagnieren und damit die Zielgruppen aus dem Auge verlieren. So verändert sie sich auch.

Die Autoren führen uns durch die Geschichte der Kindheit und die Entwicklungsgeschichte von Klax. Welches Bild vom Kind verbirgt sich hinter Klax? Was sind die Leitsätze und Prinzipien? Antje Bostelmann und Gerrit Möllers schlüsseln auf, was die vier tragenden Säulen dieser Pädagogik sind: individualisierte Lernwege, soziale Gemeinschaft, die gestaltete Umgebung, authentische Erwachsene. Kinder sollen nicht egoistisch, sondern sozialkompetent leben, kreativ und lösungsbesessen sein dürfen, die Chance bekommen, sich zum verantwortungsfähigen Menschen zu entwickeln.

Antje Bostelmann und Gerrit Möllers beenden ihre Ausführungen mit dem "Irrtum vom Kind im Mittelpunkt". Was es damit auf sich hat? Das wissen Sie, wenn Sie dieses Buch zu Ende gelesen haben. "Wir können heute nicht sagen, was die uns anvertrauten Kinder in der Zukunft erwartet. Wir können ihnen auf den Weg geben, was sich in der Vergangenheit bewährt hat und womit unsere Generation gute Erfahrungen gemacht hat. Das wird nicht immer das Richtige und manchmal auch nicht ausreichend sein. Daher beobachten wir die Entwicklungen um uns herum genau und sind bereit, immer wieder Neues dazuzulernen" (S. 144).

Seien Sie mutig, lernen Sie täglich Neues hinzu, insbesondere von den Kindern. Nur so bleibt Pädagogik lebendig und im Fluss.

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