Resnick, Mitchel: Lifelong Kindergarten. Warum eine kreative Lernkultur im digitalen Zeitalter so wichtig ist. Bananenblau Verlag 2020, 238 Seiten, EUR 19,80 – direkt bestellen durch Anklicken
Mitchel Resnick, Professor für Bildungsforschung am MIT (USA), ist erstmals bekannt geworden durch die Entwicklung der Programmiersprache Scratch, die es Kindern ermöglicht ihre eigenen interaktiven Geschichten, Spiele und Animationen zu programmieren.
Das Lernpotential digitaler Medien spielt auch in seinem Buch Lifelong Kindergarten eine wesentliche Rolle. Resnick zeigt, in einer inspirierenden Weise, wie digitale Technologien eingesetzt werden können, um Kindern kreative Lernerfahrungen zu ermöglichen und sie damit auf die Zukunft vorzubereiten. Kinder probieren und experimentieren aus einer Leidenschaft heraus, haben Freude daran etwas zu bauen und Neues zu erschaffen. „Schließlich ist das Erschaffen der Ursprung aller Kreativität“ (S. 52), so Resnick. Neben der Verwendung digitaler Medien gehören auch in gleichwertiger Weise traditionelle Spiel- und Lernmaterialien, wie beispielsweise Malfarben oder Bausteine, in den Kindergarten.
Lifelong Kindergarten – wie der Titel schon verspricht – ist ein Plädoyer für den Kindergarten als lebenslanger Lernort. „Ich vertrete die Auffassung, dass die restliche Schulzeit, ja unser restliches Leben, sich eher am Vorbild Kindergarten orientieren sollte“ (S. 24). Was wir vom Kindergarten lernen können, ist kreatives Lernen durch:
- „Projects“ (Lernen in Projekten)
- „Passion“ (Lernen mit Leidenschaft)
- „Peer“ (Lernen mit Gleichaltrigen in einer Lerngemeinschaft)
- „Play“ (Lernen im Spiel sowie eine spielerische Herangehensweise)
In leichtverständlicher Sprache und anhand einiger Interviews, von teilnehmenden Kindern seiner Projekte, folgt man Resnick gebannt durch sein Buch. Sowohl technikaffine als auch nicht technikaffine pädagogische Fachkräfte, Erzieher/-innen, Eltern und Interessierte finden in diesem Buch spannende Anregungen sowie Antworten auf die Frage „Warum eine kreative Lernkultur im digitalen Zeitalter so wichtig ist“.