Brita Schirmer: Herausforderndes Verhalten in der KiTa. Zappelphilipp, Trotzkopf & Co. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2011, 160 Seiten, EUR 18,00 - direkt bestellen durch Anklicken
In diesem Buch der Diplom-Pädagogin Brita Schirmer geht es um Kleinkinder mit aggressivem Verhalten, AD(H)S oder Asperger-Syndrom. Mit zunehmendem Alter wächst bei ihnen die Gefahr der sozialer Isolation und einer Beeinträchtigung der kognitiven Entwicklung. Zudem sind sie eine Belastung für Erzieher/innen (und andere Erwachsene), die das Verhalten dieser Kinder nicht kontrollieren können und sich deshalb frustriert und machtlos fühlen.
So möchte Brita Schirmer neue Wege für den Umgang mit solchen Kindern aufzeigen. In den ersten drei der insgesamt vier Kapitel ihres Buches behandelt sie nacheinander Kinder mit aggressivem Verhalten, mit Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung und mit Asperger-Syndrom, wobei sie die Kapitel nach demselben Schema gliedert:
- Was kann ich beobachten?
- Was muss ich wissen?
- Was kann ich tun?
Der dritte Teil ist immer der längste, weil Brita Schirmer hier nicht nur auf die erzieherischen und heilpädagogischen Handlungsmöglichkeiten von Kita-Fachkräften eingeht, sondern z.B. auch auf Raumgestaltung, Ernährung, Präventionsprogramme, Elterntrainings und externe Hilfen (wie Psychotherapie oder Sensorische Integration).
Im vierten Kapitel widmet sich Brita Schirmer der Zusammenarbeit mit Eltern. Dabei erklärt sie zunächst die Familiensituation und relevante Aspekte der elterlichen Erziehung bei verhaltensauffälligen bzw. behinderten Kindern. Dann beschreibt sie Probleme, die in diesen Fällen zwischen Eltern und Erzieher/innen auftreten können - und wie diese im Rahmen von Elterngesprächen gelöst werden können. Im Gegensatz zu den ersten drei Kapiteln bleibt die Autorin hier aber recht allgemein.
Gut gefällt mir an dem Buch, dass sich Brita Schirmer auf drei Störungsbilder beschränkt und diese hinsichtlich Erscheinungsbild, Ursachen und Handlungsmöglichkeiten detailliert beschreibt. Um dem einzelnen Kind (und seinen Eltern) angemessen helfen zu können, ist aber viel Zeit nötig - die bei den heutigen Rahmenbedingungen nur begrenzt vorhanden ist.