John Bowlby: Frühe Bindung und kindliche Entwicklung. München: Ernst Reinhardt Verlag, 6. Aufl. 2010, 201 Seiten, EUR 26,90 - direkt bestellen durch Anklicken
Es ist das Verdienst des Kinderarztes und Analytikers John Bowlby, bereits Anfang der fünfziger Jahre eindringlich auf Entwicklungsschädigungen hingewiesen zu haben, die Säuglinge und Kleinkinder in Heimen und anderen Institutionen erleiden. Für die seelische Gesundheit des Kindes ist es überaus wichtig, in den ersten Lebensjahren eine warme, intensive und beständige Beziehung zu seiner Mutter zu erleben (oder auch zu einer Mutter-Ersatz-Figur); eine Beziehung, in der sowohl Kind als auch Bezugsperson Befriedigung und Genuß finden.
Doch aus verschiedenen Gründen ist die Mutter bzw. die Familie nicht immer in der Lage, dem Kind diesen zuverlässigen emotionalen Bezugsrahmen zu bieten. Hier entwickelt der Autor, anerkannte Autorität auf dem Gebiet der Bindungslehre, Maßnahmen, wie den schädlichen Folgen einer Mutterentbehrung vorgebeugt werden kann. Die Grundprinzipien Bowlbys für Adoption, Pflegefamilien, Heimunterbringung, Kinderkrankenhäuser und Entbindungsstationen haben umwälzende Veränderungen ausgelöst und gelten heute noch als wegweisend.