Statistische Daten zu Familie und Kinder

zusammengestellt von Martin R. Textor

Auf dieser Seite finden Sie Pressemitteilungen, in denen eine Auswahl aktueller statistischer Daten rund um Ehe, Familie und Kinder vorgestellt wurden. Umfassendere Daten finden Sie z.B. beim Statistischen Bundesamt und bei Statista.

Die Hälfte aller Familien in Deutschland sind Ein-Kind-Familien

Weihnachten gilt traditionell als Fest der Familie. Im Jahr 2022 lebten in Deutschland rund 11,9 Millionen Familien mit Kindern unter einem Dach, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt. Dabei machten die insgesamt 5,9 Millionen Ein-Kind-Familien die Hälfte (50%) aus. 4,4 Millionen Familien (37%) hatten zwei Kinder. Nur in rund 13% aller Familien (1,5 Millionen) lebten drei Kinder oder mehr.

Anteilig gab es damit zuletzt mehr Familien mit mehreren Kindern als zehn Jahre zuvor. 2012 war der Anteil der Ein-Kind-Familien mit 53% etwas größer gewesen, dagegen hatten in 36% der Familien zwei Kinder gelebt und in lediglich 11% drei Kinder oder mehr.

Familien mit Kindern

Deutlich größer ist der Anteil der Ein-Kind-Familien bei den Alleinerziehenden: 2022 lebten rund zwei Drittel (67%) der Alleinerziehenden mit einem Kind, knapp 26% mit zwei Kindern und gut 7% mit drei oder mehr Kindern. 2012 hatten noch gut 69% der Alleinerziehenden eine Ein-Kind-Familie, gut 24% lebten mit zwei Kindern und gut 6% mit drei oder mehr Kindern.

Die größten Familien leben in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen

Eine typische Familie bestand 2022 in Deutschland aus nicht mehr als vier Personen, der Durchschnittswert lag bei 3,44 Personen. Die durchschnittlich größten Familien lebten in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen (3,49 Mitglieder), gefolgt von Niedersachsen (3,48), Bayern (3,47) und Hessen (3,46) mit leicht geringeren Werten. Die kleinsten Familien gab es in Mecklenburg-Vorpommern (3,24), Thüringen und Brandenburg (je 3,26).

Quelle: Pressemitteilung Nr. N065 des Statistischen Bundesamts vom 14.12.2023 (gekürzt)

69% der Mütter minderjähriger Kinder waren 2022 erwerbstätig

Im Jahr 2022 waren 69% der Mütter minderjähriger Kinder erwerbstätig. Gegenüber dem Jahr 2005 hat die Erwerbstätigenquote von Müttern damit von 60% um rund 9 Prozentpunkte zugelegt. Wie das Statistische Bundesamt auf Basis von Ergebnissen des Mikrozensus weiter mitteilt, stieg die Erwerbstätigkeit von Vätern im selben Zeitraum von 88% auf 92% weniger stark. Seit der Einführung des Elterngelds im Jahr 2007 ist damit sowohl die Erwerbstätigkeit von Müttern als auch die Erwerbstätigkeit von Vätern gestiegen.

Die größten Unterschiede in der Erwerbstätigkeit von Müttern und Vätern finden sich bei den Eltern jüngerer Kinder: Ist das jüngste Kind im Haushalt weniger als ein Jahr alt, so war 2022 nur rund jede achte Mutter erwerbstätig (13%), im Vergleich zu 87% der Väter. Bei Kindern im Alter von zwei bis unter drei Jahren waren 64% der Mütter und 92% der Väter erwerbstätig. Während sich die Erwerbstätigkeit von Vätern je nach Alter des Kindes lediglich zwischen 87% und 93% bewegte, stieg sie bei Müttern mit zunehmendem Alter des jüngsten Kindes deutlich stärker an.

Am deutlichsten fällt der Anstieg der Erwerbstätigkeit von Müttern im Zeitraum von 2005 bis 2022 aus, wenn das jüngste Kind im Alter von einem bis zwei oder drei bis sechs Jahren (+ 16 Prozentpunkte) oder von zwei bis drei Jahren (+ 24 Prozentpunkte) war. Bei einem jüngsten Kind ab sechs Jahren fiel der Anstieg moderater aus (+ 8 bis 13 Prozentpunkte). Es liegt nahe, dass der Ausbau der Kinderbetreuung zu dieser Entwicklung beigetragen hat. Angesichts der Zielsetzung des Elterngelds, Väter stärker an der Betreuung der Kinder zu beteiligen, ist es bemerkenswert, dass die Erwerbstätigenquote auch bei den Vätern mit kleinen Kindern gestiegen ist – wenngleich deutlich geringer als bei den Müttern.

Bei zwei Dritteln der Elternpaare waren beide Elternteile erwerbstätig

Bei 66% aller gemischtgeschlechtlichen Paare mit minderjährigen Kindern waren im Jahr 2022 beide Elternteile erwerbstätig. Bei weiteren 26% der Paare war nur der Vater erwerbstätig, bei rund 3% nur die Mutter. Im Jahr 2005 waren noch bei 54% der Elternpaare beide Partner erwerbstätig. Der Anteil der Paare, bei denen nur der Vater erwerbstätig war, lag 2005 bei 34%, während in 5% der Haushalte nur die Mutter erwerbstätig war.

Väter arbeiten nach wie vor meist in Vollzeit, Mütter in Teilzeit

Betrachtet man nur die gemischtgeschlechtlichen Elternpaare, bei denen sowohl die Mutter als auch der Vater erwerbstätig sind, so war im Jahr 2022 bei 65% der Paare der Vater in Vollzeit und die Mutter in Teilzeit tätig. Bei dieser Konstellation sind zwar beide Elternteile erwerbstätig, doch trägt meist der Vater weiter den Hauptteil des Einkommens bei. Bei 27% der Paare mit minderjährigen Kindern arbeiteten sowohl der Vater als auch die Mutter in Vollzeit und bei 5% beide in Teilzeit. Bei lediglich 2% der erwerbstätigen Elternpaare arbeitete die Mutter in Vollzeit und der Vater in Teilzeit.

Seit dem Jahr 2005 gab es bei der Aufteilung der Erwerbsarbeit nur geringe Veränderungen: Im Jahr 2005 betrug der Anteil der Paare, bei denen der Vater in Vollzeit und die Mutter in Teilzeit tätig war, noch 69% und lag damit um vier Prozentpunkte höher als 2022. Während der Anteil von Paaren mit zwei Elternteilen in Teilzeit von 2% auf 5% zugenommen hat, blieb der Anteil der Elternpaare mit zwei vollzeitbeschäftigten Elternpaaren nahezu unverändert.

Methodische Hinweise

Erfasst werden Mütter und Väter im Alter von 15 bis 64 Jahren mit mindestens einem im Haushalt lebenden minderjährigen Kind (in Hauptwohnsitzhaushalten). Es werden hier nur gemischtgeschlechtliche Paare betrachtet, da geschlechtsspezifische Erwerbskonstellationen bei gleichgeschlechtlichen Paaren nicht dargestellt werden können. Dargestellt wird hier das Konzept der realisierten Erwerbstätigkeit: Personen, die ihr bestehendes Erwerbsverhältnis aufgrund von Mutterschutz oder Elternzeit unterbrechen, werden als (zeitweise) nicht erwerbstätig behandelt. Personen, die ihre Erwerbstätigkeit aufgrund von Krankheit oder Urlaub zum Stichtag nicht aktiv ausüben, sind dagegen in der Zahl der Erwerbstätigen enthalten.

Quelle: Pressemitteilung Nr. 323 des Statistischen Bundesamts vom 16.08.2023 (gekürzt)

40% der Mütter von Kindern unter drei Jahren sind erwerbstätig

Familie und Arbeit unter einen Hut zu bekommen, ist für Eltern eine besondere Herausforderung. Vor allem Mütter übernehmen oft die Sorgearbeit und passen ihre Erwerbstätigkeit der Familiensituation an. Im Jahr 2022 waren 39,7% der Mütter mit mindestens einem Kind unter drei Jahren erwerbstätig, wie das Statistische Bundesamt anlässlich des Muttertags am 14. Mai mitteilt. Der Anteil ist binnen 14 Jahren um 9 Prozentpunkte gestiegen, 2008 zu Beginn der Zeitreihe lag er bei 30,8%. Ein Grund dürfte der Ausbau der Kinderbetreuung im Zuge der Einführung eines rechtlichen Anspruchs auf frühkindliche Betreuung sein. Auf die Erwerbstätigkeit von Vätern mit Kindern unter drei Jahren wirkte sich dies kaum aus. 2022 waren 89,6% der Väter mit einem Kind unter drei Jahren erwerbstätig, 2008 waren es 88,9%.

Insgesamt lebten im vergangenen Jahr in Deutschland 8,2 Millionen Mütter mit minderjährigen Kindern unter einem Dach. Bei 2,1 Millionen von ihnen war mindestens ein Kind jünger als drei Jahre.

Quelle: Statistisches Bundesamt: Zahl der Woche Nr. 19 vom 09.05.2023 (gekürzt)

Zahl der Ehescheidungen 2021 um 0,7% gesunken

Im Jahr 2021 wurden in Deutschland durch richterlichen Beschluss rund 142.800 Ehen geschieden. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, ist die Zahl der Scheidungen gegenüber 2020 um knapp 1.100 oder 0,7% gesunken. Bereits im Vorjahr war sie um 3,5% zurückgegangen. Seit 2012 ist die Zahl der Scheidungen jährlich gesunken, mit Ausnahme eines leichten Anstiegs im Jahr 2019. Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Zahl der Scheidungen sind somit in diesem Verlauf nicht erkennbar. Da einer Scheidung in der Regel eine Trennungszeit von mindestens einem Jahr vorausgeht, können sich solche Effekte auch erst langfristig zeigen.

Etwas mehr als die Hälfte (51,5%) der 2021 geschiedenen Ehepaare hatte minderjährige Kinder. Von diesen hatten wiederum 49,5% ein Kind, 39,5% zwei und 11,0% drei oder mehr Kinder. Insgesamt waren im Jahr 2021 etwa 121.800 Minderjährige von der Scheidung ihrer Eltern betroffen.

Die meisten der 2021 geschiedenen Ehen (81,4%) wurden nach einer vorherigen Trennungszeit von einem Jahr geschieden. Scheidungen nach dreijähriger Trennung machten einen Anteil von 17,6% aus; dann wird unwiderlegbar vermutet, dass die Ehe gescheitert ist. Bei 1,0% waren die Regelungen zur Scheidung vor einjähriger Trennung oder Scheidungen nach ausländischem Recht maßgebend. Etwa 22.900 oder 16,1% aller geschiedenen Paare waren bereits mindestens im 25. Jahr verheiratet. Im Durchschnitt blickten die Paare auf 14 Jahre und 6 Monate Ehedauer zurück. Vor 25 Jahren waren Ehen bereits nach durchschnittlich 12 Jahren und 2 Monaten geschieden worden. Mitverantwortlich hierfür war der niedrigere Anteil geschiedener Langzeitehen: 1996 wurden mit 18.000 nur 10,3% der geschiedenen Paare im Jahr ihrer Silberhochzeit oder danach geschieden.

Bei 88,9% der Ehescheidungen wurde der Scheidungsantrag mit Zustimmung des Ehegatten oder der Ehegattin gestellt. Bei 6,9% wurde der Antrag von beiden Ehepartnern zusammen eingereicht. Bei den anderen 4,2% stimmten der Ehegatte oder die Ehegattin dem gestellten Antrag nicht zu.

Quelle: Pressemitteilung Nr. 301 des Statistischen Bundesamts vom 14.07.2022 (gekürzt)

13% der Bevölkerung sind Kinder

Der Anteil der Kinder an der Bevölkerung in Deutschland nimmt wieder leicht zu. Von den 83,2 Millionen Menschen, die Anfang 2021 in Deutschland lebten, waren 10,7 Millionen Kinder im Alter bis einschließlich 13 Jahre. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) aus Anlass des Internationalen Kindertages am 1. Juni mitteilt, machten Kinder einen Anteil von 12,9% der Bevölkerung Deutschlands aus. Damit ist der Anteil seit dem Tiefststand Anfang 2015 (12,2%) in den vergangenen Jahren wieder leicht gestiegen.

Ein Grund für diese Entwicklung sind höhere Geburtenzahlen. Von 2010 bis 2014 wurden durchschnittlich rund 682.200 Kinder pro Jahr geboren. Von 2015 bis 2020 waren es im Durchschnitt gut 775.600 jährlich. Nach vorläufigen Ergebnissen erreichte die Geburtenzahl für 2021 mit 795.500 Neugeborenen sogar den höchsten Stand seit 1997.

In den Staaten der Europäischen Union (EU) war der durchschnittliche Anteil von Kindern an der Bevölkerung höher als hierzulande: Zum Jahresbeginn 2021 betrug dieser laut EU-Statistikbehörde Eurostat 14,0%. Niedriger als in Deutschland war der Kinderanteil nur in Italien (11,9%), Portugal (12,4%) und Malta (12,6%). Den höchsten Anteil von Kindern wiesen hingegen Irland (18,6%), Schweden (16,5%) und Frankreich (16,4%) auf.

Quelle: Statistisches Bundesamt: Zahl der Woche Nr. 22 vom 31.05.2022 (gekürzt)

Väter von Erstgeborenen sind im Schnitt 33,2 Jahre alt

Im Jahr 2020 waren Väter im Durchschnitt 33,2 Jahre alt, wenn die Mutter ihr erstes Kind zur Welt brachte. Das Durchschnittsalter der Väter in Deutschland ist damit in den vergangenen fünf Jahren fast kontinuierlich gestiegen, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) aus Anlass des Vatertages am 26. Mai mitteilt. 2015 lag das durchschnittliche Alter der Väter von Erstgeborenen noch bei 32,8 Jahren.

Väter sind zudem im Schnitt älter als Mütter, wenn diese ihr erstes Kind bekommen. Bei Müttern Erstgeborener lag das Durchschnittsalter zuletzt bei 30,2 Jahren – der Altersunterschied zwischen den Elternteilen betrug also drei Jahre. Das höhere Alter der Väter zeigt sich auch beim Blick auf die Verteilung nach Altersgruppen: Von den knapp 360.000 Erstgeborenen der Mütter hatten 12,0% einen Vater im Alter von 40 Jahren oder älter und 2,9% eine Mutter in diesem Alter. Bei 1,5% der Erstgeborenen war der Vater 50 Jahre oder älter.

Quelle: Statistisches Bundesamt: Zahl der Woche Nr. 21 vom 24.05.2022 (gekürzt)

Bei der Geburt ihres ersten Kindes sind Frauen in Deutschland durchschnittlich 30,2 Jahre alt

In Deutschland waren im Jahr 2020 Frauen bei der Geburt ihres ersten Kindes im Durchschnitt 30,2 Jahre alt. Zehn Jahre zuvor lag das Durchschnittsalter noch bei 29,0 Jahren, wie das Statistische Bundesamt aus Anlass des Muttertages am 8. Mai mitteilt. Das durchschnittliche Alter der Erstgebärenden ist in den vergangenen zehn Jahren fast durchgehend gestiegen.

Im Jahr 2020 kamen in Deutschland rund 360.000 Erstgeborene auf die Welt. Davon hatten 0,8% (2.900) eine Mutter, die jünger als 18 Jahre alt war. Bei 2,9% der Erstgeborenen (10.500) war die Mutter bei der Entbindung 40 Jahre und älter.

Auch in den anderen Staaten der Europäischen Union bekommen Frauen immer später ihr erstes Kind. Im Jahr 2020 betrug das Alter der Erstgebärenden im EU-Durchschnitt laut Eurostat 29,5 Jahre. In Italien waren die Frauen bei Geburt ihres ersten Kindes mit im Schnitt 31,4 Jahren am ältesten, gefolgt von Spanien mit 31,2 Jahren und Luxemburg mit 31,0 Jahren.  Am jüngsten waren die Erstgebärenden 2020 in Bulgarien (26,4 Jahre), gefolgt von Rumänien (27,1 Jahre) und der Slowakei (27,2 Jahre).

Quelle: Statistisches Bundesamt: Zahl der Woche Nr. 18 vom 03.05.2022 (gekürzt)

Tiefststand bei Eheschließungen und Hoch bei Geburten im Jahr 2021

Die Zahl der Eheschließungen in Deutschland ist im Jahr 2021 auf einen neuen historischen Tiefstand gesunken. Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) haben 2021 rund 357.800 Paare geheiratet. Damit wurden 2021 noch einmal 15.500 oder 4,2% weniger Ehen geschlossen als im ersten Corona-Jahr 2020, in dem die Zahl bereits um 10,3% gegenüber dem Vorjahr gesunken war. Weniger Eheschließungen wurden auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik lediglich während des Ersten Weltkriegs in den Jahren 1915 bis 1918 registriert. Für die Kriegsjahre 1944 und 1945 liegen keine Daten vor.

Im Osten Deutschlands war der Rückgang der Zahl der Eheschließungen 2021 mit -8,6% stärker ausgeprägt als im Westen mit -3,5%. Hierzu kann auch beigetragen haben, dass in Ostdeutschland derzeit die Zahl der Menschen im Alter um 30 Jahre abnimmt. Bei den etwa 30-Jährigen sind die Heiratsraten üblicherweise am höchsten, allerdings befinden sich aktuell die in den östlichen Bundesländern schwach besetzen Geburtsjahrgänge von Anfang der 1990er Jahre in diesem Alter.

Im Jahr 2021 wurden in ganz Deutschland 349.000 Ehen (2020: 363.000) zwischen Mann und Frau und 8.700 Ehen (2020: 9.900) zwischen Personen gleichen Geschlechts geschlossen. Ohne Umwandlungen einer eingetragenen Lebenspartnerschaft in eine Ehe waren es 7.800 gleichgeschlechtliche Eheschließungen im Jahr 2021 (2020: 8.400).

Im Gegensatz zu den Eheschließungen nahm die Zahl der Geburten im zweiten Jahr der Pandemie zu. Im Jahr 2021 wurden in Deutschland nach vorläufigen Angaben rund 795.500 Kinder geboren. Das war die höchste Geburtenzahl seit 1997 (812.173 Kinder). Damit stieg die Geburtenzahl im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2018 bis 2020 um 2,0. %. In den Monaten Februar (+4,3%), März (+7,3%) sowie Oktober (+3,3%) und November (+4,7%) war 2021 die Geburtenzahl deutlich höher als im Durchschnitt der drei vorherigen Jahre. Von Mai bis Juli 2021 lag sie dagegen leicht darunter.

In Westdeutschland stiegen die Geburtenzahlen im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2018 bis 2020 um 3,3%. Anders in Ostdeutschland, wo die Geburten – unter anderem aufgrund der abnehmenden Zahl potenzieller Eltern – um 5,1% zurückgingen.

Deutschlandweit war eine Zunahme der Geburten der dritten Kinder (also Kinder von Müttern, die zuvor bereits zwei Kinder geboren hatten) zu beobachten. Sie stiegen um 3,9%. Die Geburten der ersten Kinder nahmen dagegen insgesamt nur um 1,2% zu.

Quelle: Pressemitteilung Nr. 181 des Statistischen Bundesamts vom 28.04.2022 (gekürzt)

In Deutschland leben drei Viertel der Kinder mit ihren Geschwistern zusammen

Die Mehrzahl der Kinder in Deutschland wächst mit Geschwistern auf. Im Jahr 2021 lebten von den insgesamt 13,6 Millionen Kindern unter 18 Jahren knapp 10,3 Millionen Kinder mit ihren Geschwistern im selben Haushalt, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Welttags der Geschwister am 10. April mitteilt. Damit wuchsen mehr als drei Viertel der Kinder (75,4%) mit mindestens einem Bruder oder einer Schwester auf. Anders als häufig vermutet, ist der Anteil der Kinder, die ohne Geschwister in einer Familie leben, in den letzten 20 Jahren nicht gestiegen: Seit 2001 liegt der Anteil zwischen 24 und 25 Prozent. Dabei wird nicht zwischen leiblichen Geschwistern, Adoptiv- und Stiefgeschwistern unterschieden, außerhalb des Haushalts lebende Geschwister werden hierbei nicht erfasst.

Von Januar bis November 2021 kamen in Deutschland nach vorläufigen Angaben rund 728.000 Kinder zur Welt. Davon hatten etwa 394.000 (54%) bereits bei der Geburt ältere Geschwister. Die Geburten von Geschwisterkindern, also zweiten, dritten und weiteren Kindern, nahmen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit 3,2% deutlich stärker zu als die der Erstgeborenen (+0,9%).

Besonders auffallend war die Zunahme der Geschwistergeburten in den Monaten März (+9,7%) und April (+5,8%) 2021 im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresmonat. Dieses Geburtenplus geht auf die Schwangerschaften im Juni und Juli 2020 zurück, als sich die Corona-Lage nach dem ersten Lockdown entspannt hatte. Auch im weiteren Jahresverlauf entwickelten sich die Geburten der Geschwisterkinder überwiegend sehr positiv, während die Gesamtzahl der Geburten mit Ausnahme von August nur ein geringes Plus verzeichnete.

Quelle: Pressemitteilung Nr. N 019 des Statistischen Bundesamts vom 08.04.2022 (gekürzt)

Elterngeld 2021: Anstieg des Väteranteils setzt sich fort

Rund 1,9 Millionen Frauen und Männer in Deutschland haben im Jahr 2021 Elterngeld erhalten. Das waren rund 7.800 oder 0,4% mehr als im Jahr 2020. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, hat sich die Zahl der Männer mit Elterngeldbezug im Vorjahresvergleich um 9.700 oder 2,1% erhöht. Dagegen ging die Zahl der leistungsbeziehenden Frauen leicht um 1.900 oder 0,1% zurück. Dadurch stieg der Väteranteil im Jahr 2021 auf 25,3% (2020: 24,8%). Der kontinuierliche Anstieg des Väteranteils hat sich damit fortgesetzt. Im Jahr 2015 hatte er noch bei 20,9% gelegen.

Der Väteranteil gibt den Anteil der männlichen Bezieher an allen Elterngeldbezügen an. Er würde also genau 50% betragen, wenn bei allen Kindern sowohl der Vater als auch die Mutter gleichermaßen Elterngeld beziehen würde.

Spitzenreiter im Bundesländervergleich mit einem Väteranteil von 29,9% im Jahr 2021 war – wie im Vorjahr – Sachsen, gefolgt von Berlin (27,6%), Bayern (27,5%) und Baden-Württemberg (27,4%). Am niedrigsten lagen die Väteranteile 2021 – ebenfalls wie im Vorjahr – im Saarland (20,1%) sowie in Bremen (20,3%).

588.000 Bezieherinnen und Bezieher von Elterngeld planten im Jahr 2021 die Inanspruchnahme von Elterngeld Plus, und zwar 36,9% der berechtigten Mütter und 15,4% der Väter. Seit seiner Einführung wird das Elterngeld Plus somit immer stärker nachgefragt. Zwar fällt das Elterngeld Plus in der Regel monatlich niedriger aus als das sogenannte Basiselterngeld, wird dafür aber länger gezahlt (bis zu 36 Bezugsmonate für beide Elternteile zusammen im Vergleich zu 14 Monaten beim Basiselterngeld). Der prozentuale Anteil der Empfängerinnen und Empfänger von Elterngeld, die bei ihrem Elterngeldbezug zumindest anteilig auch Elterngeld Plus einplanten, betrug im Jahr 2021 insgesamt 31,4% (2020: 29,6%).

Die durchschnittliche Dauer des geplanten Elterngeldbezugs lag bei den Frauen im Jahr 2021 bei 14,6 Monaten (2020: 14,5 Monate; 2019: 14,3 Monate). Die von Männern angestrebte Bezugsdauer war mit durchschnittlich 3,7 Monaten dagegen deutlich kürzer. Damit blieben die geplanten Bezugsdauern der Väter in den vergangenen Jahren praktisch konstant (2017, 2019 und 2020: ebenfalls 3,7 Monate; 2018: 3,8 Monate).

Quelle: Pressemitteilung Nr. 141 des Statistischen Bundesamts vom 31.03.2022 (gekürzt)

  

66% der erwerbstätigen Mütter arbeiten Teilzeit, aber nur 7% der Väter

Ein großer Teil der erwerbstätigen Mütter steckt beruflich zurück. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, arbeiteten im Jahr 2020 zwei Drittel aller erwerbstätigen Mütter in Teilzeit (65,5%). Bei Vätern in derselben Situation waren es zuletzt nur 7,1%. Daran hat sich binnen zehn Jahren wenig verändert: 2010 lag die Teilzeitquote von Vätern bei 5,4%, die von Müttern bei 64,2%.

Anteil erwerbstätiger Mütter binnen zehn Jahren um gut fünf Prozentpunkte gestiegen

Mütter in Deutschland waren damit 2020 häufiger erwerbstätig (74,9%) als zehn Jahre zuvor: 2010 lag der Anteil erwerbstätiger Mütter noch bei 69,3%. Frauen mit Kindern stehen allerdings weiterhin deutlich seltener im Arbeitsleben als Männer in derselben familiären Situation: Der Anteil der erwerbstätigen Väter blieb im selben Zeitraum nahezu konstant und lag 2020 bei 90,2%.

Mütter mit jüngeren Kindern arbeiten in Deutschland fast doppelt so häufig Teilzeit wie im EU-Durchschnitt

Vor allem für Eltern jüngerer Kinder ist die Vereinbarkeit von Beruf und Betreuung eine Herausforderung. Verglichen mit anderen Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU-27) ist die Teilzeitquote von Müttern jüngerer Kinder in Deutschland besonders hoch: 69,3% der erwerbstätigen Frauen mit mindestens einem Kind unter 12 Jahren arbeiteten 2020 in Teilzeit, im EU-Durchschnitt waren es nur 33,9%. Damit liegt Deutschland auf Platz 2 unter den EU-27, eine höhere Teilzeitquote bei Müttern haben nur die Niederlande (82,3%). Zum Vergleich: Väter in Deutschland in derselben Situation reduzieren ihre Arbeitszeit nur selten, aber ebenfalls häufiger als im EU-Durchschnitt. Der Unterschied fällt bei einer Teilzeitquote von 7,6% im Vergleich zu den EU-weiten 5,6% allerdings geringer aus.

Die hohe Teilzeitquote geht einher mit einer im EU-Vergleich etwas höheren Erwerbstätigkeit von Müttern in Deutschland. Frauen mit mindestens einem Kind unter 12 Jahren waren 2020 in Deutschland häufiger erwerbstätig (Anteil von 70,7%) als im EU-Durchschnitt (68,2%).

Zwei von fünf Frauen im erwerbsfähigen Alter leben mit Kind(ern)

Mit mindestens einem Kind unter einem Dach lebten im Jahr 2020 zwei von fünf Frauen im erwerbsfähigen Alter (40,6%). Darunter waren 6,9% Alleinerziehende, die übrigen lebten mit Partner oder Partnerin zusammen. Bei Männern im selben Alter von 15 bis unter 65 Jahren ist der Anteil deutlich niedriger: Hier lebte nur ein Drittel (33,5%) in einem Haushalt mit mindestens einem Kind.

Quelle: Pressemitteilung Nr. N 012 des Statistischen Bundesamts vom 07.03.2022 (gekürzt)

In 67% der Familien mit jüngeren Kindern sind beide Elternteile erwerbstätig

Wegen der hohen Zahl an Covid-19-Infektionen in Deutschland müssen viele Kinder erneut zu Hause betreut werden – das stellt vor allem berufstätige Eltern vor Probleme. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, gab es 2020 rund 4,5 Millionen Paarfamilien mit Kindern unter elf Jahren in Deutschland, in denen mindestens ein Elternteil berufstätig war. In knapp 3,2 Millionen Familien mit jüngeren Kindern waren beide Elternteile erwerbstätig – das entspricht gut zwei Dritteln aller Paarfamilien mit Kindern unter elf Jahren (67%).

85% der erwerbstätigen Alleinerziehenden mit jüngeren Kindern waren Frauen

Für Alleinerziehende ist der Spagat zwischen Arbeit und Kinderbetreuung besonders schwierig. Gut eine Million Kinder im Kita- und Grundschulalter lebten zuletzt bei einem Elternteil. Im Jahr 2020 waren 548.000 Alleinerziehende mit Kindern unter elf Jahren erwerbstätig. Davon arbeiteten 43% in Vollzeit (233.000), die übrigen in Teilzeit. Der überwiegende Teil der erwerbstätigen Alleinerziehenden mit jüngeren Kindern waren Frauen (85%).

3,8 Millionen Kinder zwischen 0 und 10 Jahren wurden zuletzt in Kitas betreut

Die aktuell angespannte Lage in Betreuungseinrichtungen und an Grundschulen betrifft Millionen jüngere Kinder, die dort betreut beziehungsweise unterrichtet werden. Rund 3,8 Millionen Kinder unter elf Jahren wurden zum Stichtag 1. März 2021 in Kindertageseinrichtungen in Deutschland betreut. Rund 2,8 Millionen Kinder besuchten im Schuljahr 2020/2021 die Grundschule.

Quelle: Pressemitteilung Nr. N 003 des Statistischen Bundesamts vom 27. Januar 2022 (gekürzt)

Drei von vier Müttern in Deutschland waren 2019 erwerbstätig

Die Corona-Pandemie ist gerade für berufstätige Eltern eine große Herausforderung. Im Jahr 2019 waren drei von vier Müttern (74,7%) in Deutschland mit mindestens einem Kind unter 18 Jahren erwerbstätig. Dies teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März mit. Die Quote ist in den vergangenen zehn Jahren gestiegen: 2009 lag sie noch bei 66,7%. Frauen mit Kindern stehen allerdings weiterhin deutlich seltener im Arbeitsleben als Männer in derselben familiären Situation: Der Anteil der erwerbstätigen Väter mit mindestens einem Kind unter 18 Jahren blieb im selben Zeitraum nahezu konstant und lag 2019 bei 92,9%.

Die Geburt eines Kindes ist somit längst kein Grund mehr für die Eltern, aus dem Erwerbsleben auszusteigen – im Gegenteil. Im Jahr 2019 lag die Erwerbstätigenquote bei Frauen im Alter von 15 und 64 Jahren insgesamt bei 72,8% – und damit fast zwei Prozentpunkte unter der von Müttern. Bei Männern insgesamt war sie mit 80,4% sogar deutlich niedriger als die von Vätern in derselben Altersgruppe.

Teilzeitquote bei Müttern geht seit 2009 leicht zurück auf zuletzt 66,2%

Die aktuelle Doppelbelastung von Kinderbetreuung und Job betrifft 6 Millionen Frauen in Deutschland, von denen ein Großteil wegen der Familie ohnehin schon beruflich zurücksteckt. So arbeiteten 2019 zwei Drittel aller erwerbstätigen Mütter mit mindestens einem Kind unter 18 Jahren in Teilzeit (66,2%). Bei Vätern in derselben Situation waren es zuletzt nur 6,4%. Allerdings war hier in den vergangenen Jahren eine leichte Annäherung zu beobachten: 2009 lagen die Teilzeitquoten von Müttern (68,8%) und Vätern (5,3%) noch weiter auseinander.

Mütter jüngerer Kinder arbeiten in Deutschland fast doppelt so häufig in Teilzeit wie im EU-Durchschnitt

Europaweit wird seit Beginn der Corona-Pandemie über die Schließung von Kitas und Schulen im Primarbereich diskutiert – und damit über die Belastung von Eltern mit jüngeren Kindern. Mütter mit mindestens einem Kind unter 12 Jahren waren 2019 in Deutschland häufiger erwerbstätig (Anteil von 71,2%) als im EU-Durchschnitt (68,0%). Verglichen mit anderen Mitgliedstaaten der Europäischen Union ist die Teilzeitquote in Deutschland allerdings besonders hoch: 66,7% der Frauen mit mindestens einem Kind unter 12 Jahren arbeiteten 2019 in Teilzeit, im EU-Durchschnitt waren es nur 34,9%. Damit liegt Deutschland auf Platz 3 unter den EU-27, eine höhere Teilzeitquote bei Müttern jüngerer Kinder haben nur die Niederlande (83,7%) und Österreich (69,4%). Zum Vergleich: Väter in Deutschland in derselben Situation reduzieren ihre Arbeitszeit nur selten, aber ebenfalls häufiger als im EU-Durchschnitt. Der Unterschied fällt bei einer Teilzeitquote von 6,9% im Vergleich zu den EU-weiten 5,5% allerdings deutlich geringer aus.

Drei von vier alleinerziehenden Müttern sind erwerbstätig

Für Alleinerziehende ist der Spagat zwischen Arbeit und Kinderbetreuung besonders schwierig. Der überwiegende Teil der erwerbstätigen Alleinerziehenden mit minderjährigen Kindern waren zuletzt Frauen (86,9%). Im Jahr 2019 waren fast drei von vier alleinerziehenden Frauen mit mindestens einem Kind unter 18 Jahren erwerbstätig – die Quote lag mit 75,0% etwas höher als die von Müttern insgesamt. Von den insgesamt eine Million Frauen, die ihr minderjähriges Kind überwiegend allein betreuten, arbeiteten zudem mehr als vier von zehn in Vollzeit. Ihr Anteil lag mit 42,8% deutlich über dem von vollzeiterwerbstätigen Müttern in Paarfamilien (32,0%).

Frauen arbeiten häufig in durch die Corona-Krise belasteten Berufsbereichen

Hohes Infektionsrisiko und Dauerbelastung: Erwerbstätige in bestimmten Berufen haben unter der Corona-Pandemie besonders stark zu leiden. Häufig betrifft dies Berufe, in denen der Frauenanteil besonders hoch ist. So waren im Einzelhandel mit Lebensmitteln im Jahr 2019 vier von fünf Erwerbstätigen Frauen (Anteil von 80,8%). Noch höher lag der Frauenanteil im Bereich Altenpflege mit 84,2%. Kitas und Schulen werden ebenfalls als mögliche Infektionsherde für Sars-CoV-2 bezeichnet, auch dort ist das Personal überwiegend weiblich: Im Bereich Erziehung und Sozialarbeit lag der Frauenanteil zuletzt bei 83,5%, unter den Lehrkräften an allgemeinbildenden Schulen bei 72,8%.

Aber auch in einigen Branchen, die durch die Pandemie in eine Krise gestürzt sind, verdienen überwiegend Frauen ihren Lebensunterhalt. In Tourismus-, Hotel- und Gaststättenberufen waren zuletzt nahezu zwei von drei Erwerbstätigen Frauen (Anteil von 64,6%). Friseursalons und Kosmetikstudios mussten über Monate schließen: In Berufen rund um die Körperpflege sind sogar 86,5% der Erwerbstätigen Frauen.

Zwei von drei Frauen bestreiten ihren Lebensunterhalt überwiegend selbst

Insgesamt sind Frauen In Deutschland heute häufiger erwerbstätig – und damit auch finanziell unabhängiger: Von 2009 bis 2019 stieg der Anteil jener Frauen zwischen 18 und 64 Jahren, die ihren Lebensunterhalt überwiegend aus eigener Berufstätigkeit bestreiten, von 58,6% auf 67,8% (Männer 2019: 79,9%). Umgekehrt ging in selben Zeitraum der Anteil der Frauen zurück, die überwiegend aus Einkünften ihrer Eltern, des Ehepartners oder der Ehepartnerin leben: von 23,9% auf 17,5%.

Quelle: Pressemitteilung Nr. N 017 des Statistischen Bundesamts vom 05.03.2021 (ohne Abbildungen, gekürzt)

   

UNICEF: Kindeswohl auch in reichen Ländern in Gefahr

Selbstmordversuche, mentale Probleme, Übergewicht, aber auch unzureichende schulische Kenntnisse kennzeichnen laut UNICEF das Aufwachsen von viel zu vielen Kindern in wohlhabenden Industrieländern. Dies ist das Ergebnis der neuesten Report-Card des UNICEF-Forschungszentrums Innocenti. Gleichzeitig warnt UNICEF vor gravierenden Gefahren für das Kindeswohl durch die Covid-19-Pandemie.

Die Niederlande, Dänemark und Norwegen liegen in Bezug auf das Wohlbefinden von Kindern auf den ersten drei Plätzen unter 41 Ländern der OECD und der EU. Deutschland liegt im internationalen Vergleich im oberen Mittelfeld auf Rang 14.

Für den Report „Worlds of Influence: Understanding what shapes child well-being in rich countries“ („Einflusssphären – was das Wohlergehen von Kindern in reichen Ländern prägt“) wurden vergleichbare nationale Daten aus 41 Ländern der OECD und der Europäischen Union zur psychischen und physischen Gesundheit von Kindern sowie zu ihren schulischen und sozialen Kompetenzen und den damit verbundenen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ausgewertet.

„Viele der reichsten Länder der Welt, die eigentlich über genügend Ressourcen verfügen, scheitern, wenn es darum geht, allen Kindern eine gute Kindheit zu ermöglichen “, sagt Gunilla Olsson, Direktorin von UNICEF Innocenti. „Wenn Regierungen nicht schnell und entschlossen handeln und der Schutz von Kindern nicht Teil der Reaktion auf die Covid-19-Pandemie ist, müssen wir mit steigenden Armutsraten, einer Verschlechterung mentaler und physischer Gesundheit sowie einer wachsenden Kluft bei der Qualifikation von Kindern rechnen. Die Unterstützung von Kindern und ihren Familien während der Covid-19-Pandemie ist erschreckend unzureichend. Es muss mehr getan werden, um Kindern eine sichere und gute Kindheit zu ermöglichen – jetzt.“

Zentrale Ergebnisse des UNICEF-Reports

  • Mentale Gesundheit: In den meisten untersuchten Ländern geben weniger als 80 Prozent der 15-jährigen Mädchen und Jungen an, zufrieden mit ihrem Leben zu sein. In der Türkei liegt der Anteil am niedrigsten (53%), gefolgt von Japan und Großbritannien. In Deutschland haben der Untersuchung zufolge 75 Prozent der Mädchen und Jungen eine hohe Lebenszufriedenheit. Kinder, die wenig Unterstützung von ihren Familien erhalten oder unter Mobbing leiden, geht es mental signifikant schlechter.
    • Litauen hat die höchste Selbstmordrate unter Jugendlichen – eine der Haupttodesursachen in der Altersgruppe zwischen 15 und 19 Jahren in reichen Ländern, gefolgt von Neuseeland und Estland.
  • Körperliche Gesundheit: Der Anteil der Kinder mit Fettleibigkeit (Adipositas) und Übergewicht ist in den vergangenen Jahren gewachsen. Etwa eines von drei Kindern in den untersuchten Ländern ist entweder adipös oder übergewichtig. Die Raten wachsen besonders stark in Südeuropa. In Deutschland liegt der Anteil bei 27%. In mehr als einem Viertel der reichen Länder liegt die Kindersterblichkeit bei Kindern zwischen fünf und 14 Jahren bei eins pro 1.000. In Deutschland ist der Anteil 0,72 pro 1.000.
  • Soziale und intellektuelle Kompetenzen: Ungefähr 40% aller Kinder in EU-und OECD-Ländern verfügen mit 15 Jahren nicht über grundlegende Fähigkeiten im Lesen und Rechnen. Kinder in Bulgarien, Rumänien und Chile schneiden hier im Vergleich am schlechtesten ab, am besten dagegen die Mädchen und Jungen in Estland, Irland und Finnland.
    • In den meisten Ländern hat eines von fünf Kindern nur wenig Vertrauen in seine soziale Fähigkeit, neue Freunde zu finden. Kinder in Chile, Japan und Island sind in dieser Hinsicht am wenigsten zuversichtlich. In Deutschland sagen lediglich 72 Prozent der Mädchen und Jungen, dass es ihnen leicht fällt, schnell Freundschaft zu schließen.

Der UNICEF-Report zeigt aber auch erkennbare Fortschritte für Kinder. Im Durchschnitt besuchen 95 Prozent aller Kinder im Vorschulalter organisierte Förderangebote. Die Zahl der jungen Menschen, die weder zur Schule gehen, noch eine Ausbildung machen oder an einem Trainingsprogramm teilnehmen, ist in 30 von 37 Ländern gesunken. Diese wichtigen Fortschritte sieht UNICEF allerdings durch Covid-19 in Gefahr. Der Bericht stuft die Länder auch mit Blick auf ihre politischen Maßnahmen zur Förderung des Wohlbefindens von Kindern, ihrer wirtschaftlichen und sozialen Situation sowie der Umweltbedingungen ein. Norwegen, Island und Finnland weisen dabei die besten Bedingungen auf, gefolgt von Deutschland. Die Türkei, Mexiko und Griechenland schneiden hier am schlechtesten ab.

Belastungen durch Covid-19 für Kinder katastrophal

Aufgrund der Covid-19-Pandemie haben die meisten untersuchten Länder Schulen für mehr als 100 Tage geschlossen und strikte Ausgangsbeschränkungen umgesetzt. UNICEF hebt hier die enormen Belastungen für Kinder durch die Pandemie hervor. Dazu zählen: der Verlust von Angehörigen und Freunden, Angst, Ausgangsbeschränkungen, fehlende Unterstützung, Schulschließungen, das Ausbalancieren von Arbeit und Privatleben in den Familien, unzureichender Zugang zu Gesundheitsmaßnahmen sowie Einkommens- und Jobverluste. Diese Belastungen können Kindern enormen Schaden zufügen; sie gefährden ihre mentale und körperliche Gesundheit und Entwicklung.

Bereits vor dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie lag die durchschnittliche relative Armutsrate (60 Prozent des nationalen Medianeinkommens) bei Kindern in EU- und OECD-Ländern bei 20 Prozent; in Deutschland lag sie im Jahr 2018 bei 14,5 Prozent. Mit dem erwarteten starken Rückgang der Wirtschaftsleistung in den nächsten zwei Jahren in fast allen untersuchten Ländern wird ohne schnelle Gegenmaßnahmen der Regierungen die Kinderarmut steigen.

„Wenn die Folgen der Pandemie immer stärker auf Wirtschaft, Bildung und Zusammenleben durchschlagen, werden diese ohne konzertierte Gegenmaßnahmen verheerende Auswirkungen für das Wohlergehen der heutigen Kinder, ihrer Familien und der Gesellschaften, in denen sie leben, haben“, sagt Gunilla Olsson, Direktorin des UNICEF-Forschungszentrums Innocenti. „Aber diese Risiken müssen nicht Realität werden, wenn Regierungen entschlossen aktiv werden, um das Wohlergehen der Kinder zu schützen.“

Quelle: Pressemitteilung von UNICEF Deutschland vom 03.09.2020 (gekürzt)

In 35 % der überschuldeten Haushalte lebte 2019 mindestens ein Kind

Über ein Drittel (35%) der überschuldeten Personen, die im Jahr 2019 die Hilfe einer Schuldnerberatungsstelle in Anspruch nahmen, lebten mit mindestens einem unterhaltspflichtigen Kind im eigenen Haushalt. Dies teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis der Ergebnisse der Überschuldungsstatistik 2019 anlässlich der Aktionswoche Schuldnerberatung vom 25. bis 29. Mai 2020 unter dem diesjährigen Motto „Chancenlose Kinder? Gutes Aufwachsen trotz Überschuldung!“ mit. Weitere knapp 10% dieser Überschuldeten hatten mindestens ein Kind, das außerhalb des eigenen Haushalts wohnte.

Insgesamt haben 2019 über 580.000 Personen aufgrund von finanziellen Problemen die Hilfe von Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen in Anspruch genommen.

Hauptauslöser der Überschuldung war für jede(n) fünfte(n) Schuldnerin oder Schuldner (20%) im Jahr 2019 der Verlust des Arbeitsplatzes. Dies ist damit der meistgenannte Überschuldungsauslöser und zwar unabhängig davon, ob die beratene Person Kinder hat oder nicht.

Einer der größten Unterschiede zwischen den Beratenen mit und ohne Kinder lag beim Hauptauslöser „Trennung/Scheidung/Tod des Partners beziehungsweise der Partnerin“ vor: Insgesamt 17% aller Überschuldeten mit Kindern gerieten im Jahr 2019 aus diesem Grund in die Überschuldung, wohingegen dies nur für 9% der Ratsuchenden ohne Kinder der Fall war.

Quelle: Pressemitteilung Nr. 181 des Statistischen Bundesamtes vom 25.05.2020 (gekürzt und ohne Tabellen)

Fast 700.000 Alleinerziehende mit Kindern unter 13 Jahren im Jahr 2018 erwerbstätig

Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, haben mittlerweile fast alle Bundesländer die Kitas und Schulen geschlossen. Viele Familien müssen nun kurzfristig die Kinderbetreuung organisieren. Für erwerbstätige Eltern und insbesondere für Alleinerziehende ist dies eine Herausforderung. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren in Deutschland im Jahr 2018 rund 692.000 Alleinerziehende mit Kindern unter 13 Jahren erwerbstätig, davon 292.000 in Vollzeit und 400.000 in Teilzeit. 90% der erwerbstätigen Alleinerziehenden mit Kindern unter 13 Jahren waren Frauen (620.000).

Insgesamt lebten rund 1,3 Millionen Kinder unter 13 Jahren mit nur einem Elternteil zusammen. Doch auch auf Familien, in denen beide Elternteile erwerbstätig sind, können Betreuungsengpässe zukommen. Dies traf 2018 auf gut 3,5 Millionen beziehungsweise zwei Drittel (68%) der Paarfamilien mit Kindern unter 13 Jahren zu.

Zum Schuljahr 2019/2020 gab es in Deutschland nach vorläufigen Ergebnissen gut 2,9 Millionen Grundschulkinder. In Kindertageseinrichtungen wurden zum Stichtag 1. März 2019 deutschlandweit knapp 3,7 Millionen Kinder betreut.

Quelle: Pressemitteilung Nr. N 012 des Statistischen Bundesamtes vom 17.03.2020

Jede fünfte Frau zwischen 45 und 49 Jahren war 2018 kinderlos

Immer mehr Frauen in Deutschland bekommen ihr erstes Kind im vierten Lebensjahrzehnt. 2018 waren die Mütter von 48% der insgesamt 366.000 Erstgeborenen zwischen 30 und 39 Jahren alt. Bei 3% der ersten Kinder war die Mutter älter als 39 Jahre. Das Durchschnittsalter der Frauen bei der ersten Geburt betrug 30 Jahre. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis des Mikrozensus weiter mitteilt, bleibt etwa ein Fünftel aller Frauen eines Jahrgangs am Ende der als gebärfähige Phase geltenden Altersspanne zwischen 15 und 49 Jahren ohne leibliches Kind.

Die sogenannte endgültige Kinderlosenquote (Anteil der kinderlosen Frauen an allen Frauen zwischen 45 und 49 Jahren) stieg zwischen 2008 und 2018 von 17% auf 21%. Die ersten Geburten der Frauen ab 50 Jahren – 2018 waren es 67 Babys – haben keinen Einfluss auf die endgültige Kinderlosenquote.

Beträchtliche regionale Unterschiede in der Kinderlosigkeit

In den ostdeutschen Flächenländern bleiben die Frauen immer noch deutlich seltener kinderlos als im Westen Deutschlands. Zwischen 2008 und 2018 hat sich allerdings die endgültige Kinderlosenquote in ostdeutschen Flächenländern von durchschnittlich 7% auf 15% mehr als verdoppelt. In den westlichen Flächenländern (2018: 22%) und in den Stadtstaaten (2018: 28%) nahm sie im gleichen Zeitraum um 4 Prozentpunkte zu. Damit haben sich die Unterschiede zwischen den Bundesländern zwar reduziert, sie sind aber immer noch beträchtlich.

Im Jahr 2018 variierte die Kinderlosenquote im Alter von 45 bis 49 Jahren zwischen 13% in Thüringen und 31% in Hamburg. In Berlin betrug sie 27% und in Bremen als drittem Stadtstaat 25%. In den westlichen Flächenländern war die Quote mit 21% bis 22% relativ homogen. Lediglich die Länder Rheinland-Pfalz (25%) und Saarland (19%) bildeten Ausnahmen. Bei den ostdeutschen Frauen war die Quote mit 16% in Brandenburg am höchsten.

Rückgang der Kinderlosenquote bei Akademikerinnen

Frauen mit akademischem Bildungsabschluss (Bachelor, Master, Diplom, Promotion) sind besonders oft kinderlos. Allerdings sank die endgültige Kinderlosenquote bei den Akademikerinnen zwischen 2008 und 2018 von etwa 28% auf 26%. Insbesondere in den Stadtstaaten war die Quote der 45- bis 49-jährigen Akademikerinnen ohne eigene Kinder im Jahr 2018 mit 33% geringer als bei den 45- bis 49-Jährigen des Jahres 2008 (38%). Auch bei den Frauen in den westlichen Flächenländern sank die Quote von 30% auf 26%.

Anders war die Entwicklung in den ostdeutschen Flächenländern. Die Kinderlosigkeit ist hier auch bei den Akademikerinnen deutlich geringer als im Westen Deutschlands. Die Quote nimmt aber kontinuierlich zu. Zwischen 2008 und 2018 stieg die endgültige Kinderlosenquote der ostdeutschen Akademikerinnen von etwa 12% auf 17%.

Bei den Frauen mit einem beruflichen nicht-akademischen Bildungsabschluss (zum Beispiel duale Ausbildung, Meisterin- oder Technikerin-Ausbildung) nahm in Deutschland die Kinderlosenquote zwischen 2008 und 2018 von 18% auf 21% zu. In den Stadtstaaten war sie 2018 mit 30% und in den ostdeutschen Flächenländern mit 15% etwas niedriger als bei den Akademikerinnen. In den westlichen Flächenländern betrug sie 22%.

Quelle: Pressemitteilung Nr. 475 des Statistischen Bundesamtes vom 11.12.2019

Fakten über Paul und Marie, zwei von 10,5 Millionen Kindern in Deutschland

Ende 2018 lebten in Deutschland rund 10,5 Millionen Kinder unter 14 Jahren. Anlässlich des Weltkindertages am 20. September beleuchtet das Statistische Bundesamt (Destatis) das durchschnittliche Leben eines Kindes in Deutschland bis zum Schuleintritt.

Im Jahr 2018 wurden in Deutschland 787.500 Kinder geboren. Der beliebteste Name für neugeborene Jungen war Paul. Neugeborene Mädchen trugen im Jahr 2018 am häufigsten den Namen Marie (Quelle: Gesellschaft für Deutsche Sprache). Die beiden haben gute Chancen auf einen Geburtstag im Sommer. Nach Monaten betrachtet kamen sowohl die meisten Jungen als auch die meisten Mädchen im Juli zur Welt.

Unter den rund 10,5 Millionen Kindern unter 14 Jahren sind 5,4 Millionen potenzielle Spielgefährten und 5,1 Millionen mögliche Spielgefährtinnen  von Paul und Marie. Dies spiegelt das Verhältnis von Jungen zu Mädchen zum Zeitpunkt der Geburt wider: Von 100 neugeborenen Kindern sind statistisch gesehen etwa 51 Jungen und 49 Mädchen.

Paul und Marie leben wahrscheinlich in Nordrhein-Westfalen – und mit ihnen rund 1,2 Millionen Jungen und 1,1 Millionen Mädchen. Beide Kinder wachsen vermutlich bei ihren verheirateten Eltern im Haushalt auf, denn in rund 5,6 Millionen von 8,0 Millionen Familien mit minderjährigen Kindern sind die Partnerinnen und Partner verheiratet; diese Gruppe stellt mit 70% den größten Anteil.

Bis zum Alter von zwei Jahren werden Paul und Marie vermutlich durch ihre Eltern betreut, wie insgesamt zwei Drittel aller Kinder dieses Alters. Vom dritten Lebensjahr an bis zum Schuleintritt sind die meisten Kinder in einer Kindertagesbetreuung: Die Betreuungsquote der Kinder im Alter von drei bis fünf Jahren beträgt 93%.

Wenn sie sechs Jahre alt sind, wohnen Paul und Marie wahrscheinlich mit einem Bruder oder einer Schwester zusammen. Vier von fünf Kindern in diesem Alter leben mit mindestens einem Geschwisterkind in der Familie.

Quelle: Pressemitteilung Nr. 363 des Statistischen Bundesamtes vom 18.09.2019

48% der Bevölkerung lebten 2017 in Familien

48% aller Personen in Deutschland lebten im Jahr 2017 in einer Familie, also in einer Eltern-Kind-Gemeinschaft im gemeinsamen Haushalt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Internationalen Tags der Familie mitteilt, lebten 84% in Familien mit zwei Elternteilen und 16% als Familienmitglieder in Alleinerziehenden-Familien.

Zwanzig Jahre zuvor, im Jahr 1997 lebten noch 56% aller Personen in Familien, davon 88% in Familien mit zwei und 12% in Familien mit nur einem Elternteil. Als Familien werden hier Eltern-Kind-Gemeinschaften gezählt, in denen Kinder ohne Altersbeschränkung leben. Es werden ausschließlich Personen in Privathaushalten betrachtet.

Quelle: Pressemitteilung Nr. 20 des Statistischen Bundesamtes vom 14.05.2019

  

Zum Tag der deutschen Einheit: Fakten zur Lebenssituation

In Deutschland lebten 2017 insgesamt rund 82,8 Millionen Menschen. Wie das Statistische Bundesamt anlässlich des Tags der deutschen Einheit am 3. Oktober weiter mitteilt, wohnten davon 16,2 Millionen Personen (19,5%) in den neuen Ländern und Berlin, 66,6 Millionen Personen (80,5%) wohnten im früheren Bundesgebiet. 1990 hatte das vereinigte Deutschland mit 79,8 Millionen rund 3 Millionen weniger Einwohnerinnen und Einwohner. In Westdeutschland lebten 2017 rund 5 Millionen Menschen mehr als zur Zeit der Wende (+8,2%). Dagegen ist die Einwohnerzahl in Ostdeutschland und Berlin im Vergleich zu 1990 um rund 2 Millionen (-11,0%) zurückgegangen.

Die meisten Kinder in Ost und West wachsen mit verheirateten Eltern auf. Aber in fast jeder fünften Familie mit mindestens einem minderjährigen Kind (19%) war im Jahr 2017 die Mutter oder der Vater alleinerziehend. Im Osten lag der Anteil von Alleinerziehenden an allen Familien bei 24,9%, im Westen bei 17,5%. In Berlin war der Alleinerziehenden-Anteil mit 27,6% am höchsten, gefolgt von Sachsen-Anhalt (25,6%) und Mecklenburg-Vorpommern (25,5%). Am niedrigsten war er in Baden-Württemberg (15,3%), Bayern (16,2%) und Rheinland-Pfalz (16,8%).

Wenn es darum geht, Arbeit und Familie unter einen Hut zu bringen, sind Angebote zur Kinderbetreuung von großer Bedeutung. Zum Stichtag 1.3.2017 wurde jedes dritte Kind unter 3 Jahren (33,1%) in einer Kindertageseinrichtung oder in Kindertagespflege betreut. Im früheren Bundesgebiet betrug die Betreuungsquote für diese Altersgruppe 28,8%, in den neuen Ländern und Berlin 51,3%. Auf Platz 1 lag Sachsen-Anhalt mit einer Betreuungsquote von 56,9%, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern (56,0%) und Brandenburg (55,8%). Die niedrigsten Betreuungsquoten hatten Nordrhein-Westfalen (26,3%), Bremen (26,4%) und Bayern (27,4%). Kaum regionale Unterschiede gab es hingegen bei der Betreuungsquote der 3- bis 5-Jährigen: Diese lag im früheren Bundesgebiet bei 93,0%, in den neuen Ländern und Berlin bei 94,8%.

Zur Lebenssituation der Menschen in Deutschland gehört auch, wie viel Geld sie für ihr alltägliches Leben aufwenden. Die durchschnittlichen Konsumausgaben der privaten Haushalte im Osten (2.078 Euro) lagen 2016 bei rund 80% des Westniveaus (2.587 Euro). Dies sind Ergebnisse der Laufenden Wirtschaftsrechnungen. Trotz der Niveauunterschiede sind die Konsummuster in den beiden Landesteilen nahezu identisch: Für die Grundbedürfnisse wie Wohnen, Essen und Bekleidung verwendeten die privaten Haushalte durchschnittlich etwa die Hälfte ihrer gesamten Konsumausgaben (53,6% in West, 53,3% in Ost).

Quelle: Pressemitteilung Nr. 376 des Statistischen Bundesamtes vom 01.10.2018

Mehr als die Hälfte der nicht-erwerbstätigen alleinerziehenden Mütter wünscht sich Arbeit

27% der alleinerziehenden Mütter mit mindestens einem minderjährigen Kind waren 2017 ohne eine Beschäftigung. Mehr als die Hälfte (55%) dieser nicht-erwerbstätigen alleinerziehenden Mütter war allerdings an der Aufnahme einer Arbeit interessiert. Familiäre oder persönliche Gründe wurden von ihnen am häufigsten als Hinderungsgrund angegeben. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) im Rahmen einer Pressekonferenz zu Alleinerziehenden in Deutschland weiter mitteilt, hatten im Vergleich dazu in einer Partnerschaft lebende nicht-erwerbstätige Mütter deutlich seltener den Wunsch, eine Arbeit aufzunehmen (29%).

Die finanzielle Situation von Alleinerziehenden ist immer wieder Gegenstand der öffentlichen Diskussion. Dazu sagte Dr. Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamtes (Destatis): "Alleinerziehende und ihre Kinder sind überdurchschnittlich häufig armutsgefährdet. Finanziell stehen sie nach wie vor oftmals schlechter da als Menschen, die in anderen Familienformen leben. Für sie sind deshalb familienpolitische Maßnahmen eine besonders wichtige Unterstützung." Die Armutsgefährdungsquote für Personen in Alleinerziehenden-Haushalten lag 2016 bei 33% (Bevölkerungsdurchschnitt: 16%). Darüber hinaus hatten knapp zwei Drittel der Personen in Alleinerziehenden-Haushalten (63%) nicht die finanziellen Mittel, unerwartete Ausgaben von knapp 1.000 Euro zu bestreiten (Bevölkerungsdurchschnitt: 30%).

Im Jahr 2017 gab es insgesamt 8,2 Millionen Familien, in denen mindestens ein minderjähriges Kind lebte. Das waren 1,2 Millionen Familien weniger als noch vor 20 Jahren. Dagegen stieg die Zahl der Alleinerziehenden in diesem Zeitraum um 200.000 auf gut 1,5 Millionen Familien. Damit hatte knapp jede fünfte Familie mit mindestens einem minderjährigen Kind (19%) im Jahr 2017 eine alleinerziehende Mutter oder einen alleinerziehenden Vater. Mit einem Anteil von 70% bestand die große Mehrheit der Familien jedoch nach wie vor aus Ehepaaren mit Kindern.

Quelle: Pressemitteilung Nr. 285 des Statistischen Bundesamtes vom 02.08.2018

12% der Familien haben drei und mehr Kinder

In 12% der Familien in Deutschland lebten im Jahr 2016 mindestens drei Kinder. Dies teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Internationalen Tags der Familie auf der Basis von Ergebnissen des Mikrozensus mit. Ehepaare lebten mit 14% etwa doppelt so oft mit drei und mehr Kindern im gemeinsamen Haushalt wie Lebensgemeinschaften (8%) und Alleinerziehende (7%).

Sehr große Familien sind in Deutschland selten anzutreffen. Im Jahr 2016 wurden 9.000 Familien mit sieben und mehr Kindern gezählt, das entspricht einem Anteil von weniger als 0,1% an allen Familien mit Kindern.

Zu Kindern zählen hier auch volljährige ledige Personen ohne Partner, die mit ihren Eltern im gemeinsamen Haushalt leben.

Quelle: Zahl der Woche des Statistischen Bundesamtes vom 15.05.2018

52% der Erwachsenen leben in einer Ehe

52% der volljährigen Personen in Deutschland lebten im Jahr 2016 mit ihrem Ehepartner oder ihrer Ehepartnerin in einem gemeinsamen Haushalt. Dies teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Valentinstages auf der Basis von Ergebnissen des Mikrozensus mit. Männer ab 18 Jahren lebten zu 53% in einer Ehe, Frauen zu 51%.

Je nach Alter ergeben sich dabei zum Teil deutliche Unterschiede zwischen Männern und Frauen. In der Altersgruppe von 18 bis unter 35 Jahren waren Frauen bereits häufiger verheiratet: 26% der Frauen gegenüber 16% der Männer lebten mit Ehepartner oder -partnerin zusammen. Im Alter von 35 bis unter 65 Jahren galt dies für 62% der Männer und 64% der Frauen. In dieser Altersspanne gab es also kaum Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Anders bei Personen im höheren Alter: Ab dem 65. Lebensjahr lebten 47% der Frauen in einer Ehe, auf Männer trifft dies für 74% zu. Der wichtigste Grund hierfür ist die höhere Lebenserwartung der Frauen.

Quelle: Zahl der Woche des Statistischen Bundesamtes vom 13.02.2018

Viele Familien ärmer als bislang gedacht

Die Einkommenssituation von vielen Familien und insbesondere Alleinerziehenden ist schlechter als bislang gedacht. In einer Studie im Auftrag der Bertelsmann Stiftung haben Forscher der Ruhr-Universität Bochum jetzt erstmals für Deutschland ermittelt, welche zusätzlichen Kosten durch Kinder je nach Familientyp und Einkommensniveau entstehen. Dabei wird klar: je geringer das Familieneinkommen ist, desto schwerer wiegt die finanzielle Belastung durch jedes weitere Haushaltsmitglied.

Um die Einkommenssituation von verschiedenen Familientypen vergleichen zu können, wurden bisher die zusätzlichen Ausgaben für Kinder gemäß der OECD-Skala pauschal mit sogenannten Äquivalenzgewichten geschätzt. Bezugsgröße dabei sind die Ausgaben für einen alleinlebenden Erwachsenen. Ein zusätzliches Kind unter 14 Jahren erhält ein Gewicht von 0,3, eine zusätzliche Person über 14 Jahren von 0,5. Die jetzt vorliegenden Ergebnisse machen jedoch deutlich, dass starre Skalen nicht angemessen sind. In der Studie wurden deswegen einkommensabhängige Äquivalenzgewichte berechnet, die einen realistischeren Blick auf die Einkommenssituation von Familien ermöglichen. Sie zeigen, dass die Anwendung der OECD-Skala die Einkommen armer Haushalte systematisch über- und jene reicher Haushalte unterschätzt. Denn für ärmere Familien ist die finanzielle Belastung durch Kinder im Verhältnis größer als für wohlhabende Familien. Für Jörg Dräger, Vorstand der Bertelsmann Stiftung, ist deshalb klar: "Wir können Armut nur erfolgreich bekämpfen, wenn wir sie realistisch betrachten können."

Kinderlose sind im Durchschnitt besser gestellt als Familien

Die Untersuchung zeigt ebenfalls, dass von 1992 bis 2015 Paare mit Kindern oder Alleinerziehende im Durchschnitt finanziell stets schlechter gestellt waren als kinderlose Paare. "Mit jedem zusätzlichen Kind wird die finanzielle Lage von Familien schwieriger. Kinder sind leider ein Armutsrisiko in Deutschland", so Dräger. Zudem ist die Einkommensschere zwischen wohlhabenden und armen Familien in diesem Zeitraum weiter aufgegangen. Seit den 90er Jahren ist es nur jenen Familien gelungen, ihre Einkommenssituation zu halten oder zu verbessern, die ihren Erwerbsumfang ausweiten konnten - in der Regel durch eine umfänglichere Erwerbstätigkeit von Frauen. Entscheidend hierfür war der Ausbau der Kindertagesbetreuung. Kindergelderhöhungen hingegen haben die Einkommenssituation von Familien mit Kindern nicht nachhaltig verbessert. Diese Ergebnisse bestätigen frühere Untersuchungen, allerdings sind die Effekte - gemessen mit der neuen Methode - stärker als bislang gedacht. Darüber hinaus ergeben sich im Detail relevante Unterschiede.

Familien stärker von Armut betroffen als gedacht

So zeigt sich, dass die Armutsrisikoquote von Paarfamilien nach der neuen Berechnung knapp drei Prozentpunkte über den bisher ermittelten Werten liegt: nach neuer Berechnung sind 13 Prozent der Paare mit einem Kind armutsgefährdet, 16 Prozent jener mit zwei und 18 Prozent solcher mit drei Kindern. Besonders drastisch ist die Situation für Alleinerziehende. Lag deren Armutsrisikoquote nach früheren Berechnungen bei 46 Prozent - und damit schon sehr hoch -, sind es auf Basis der neuen Methode 68 Prozent. Gerade bei Alleinerziehenden führt die Anwendung der starren, einkommensunabhängigen OECD-Skala dazu, dass die zusätzlichen Ausgaben für ein Kind im Haushalt deutlich unterschätzt werden. Während beispielsweise ein Haushalt mit zwei Erwachsenen mit einem Schlaf- und einem Wohnzimmer auskommen kann, brauchen Alleinerziehende zusätzlich ein Kinderzimmer. Zudem fallen bei niedrigeren Einkommen die kinderspezifischen Ausgaben (etwa für Windeln, Schulsachen, neue und passende Kleidung) besonders ins Gewicht. Gleichzeitig ist es für Alleinerziehende aufgrund der aufwändigeren Betreuung und Fürsorge für die Kinder besonders schwer, ihren Erwerbsumfang zu vergrößern. Vergleichbar ist die Situation für kinderreiche Familien. Dräger fasst zusammen: "Von Armut sind vor allem die Familien betroffen, die ihre Erwerbstätigkeit aufgrund besonders großer Betreuungsverantwortung nicht steigern konnten." ...

Quelle: Pressemitteilung der Bertelsmann Stiftung vom 07.02.2018

Kein Abschied von der Elternschaft trotz immer späterer Familiengründung

Männer und Frauen werden in Deutschland tendenziell immer später Eltern. Dies bedeutet jedoch keinen generell abnehmenden Trend zur Familiengründung. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anhand eines Vergleichs von zusammengefassten Geburtsjahrgängen mitteilt, ist es bei Frauen zu Beginn des fünften Lebensjahrzehnts nach wie vor die Regel, als Mutter in einer Familie zu leben. Der Anteil der 40-jährigen Frauen der zusammengefassten Geburtsjahrgänge 1970 - 1974, welche als Mutter in einer Familie leben, ist mit 75% ähnlich hoch wie rund 15 Jahre zuvor. Damals hatte der Wert bei 78% (Geburtsjahrgänge 1955 - 1959) gelegen.

Die Ergebnisse basieren auf dem Mikrozensus, welcher ausschließlich Personen als Eltern erfasst, die im gemeinsamen Haushalt mit ihren ledigen Kindern leben. Verlässt ein Elternteil (in der Regel der Vater) nach einer Trennung den gemeinsamen Haushalt, wird er nicht länger als Elternteil erfasst. Dies führt dazu, dass es bei den Männern eine andere Entwicklung gibt als bei den Frauen: 66% der 40-jährigen Männer der zusammengefassten Geburtsjahrgänge 1955 - 1959 hatten als Väter in einer Familie gelebt. Mit dem gestiegenen Anteil der alleinerziehenden Mütter ist dieser Wert in den vergangenen Jahren auf 55% gesunken (Geburtsjahrgänge 1970 - 1974). ...

Quelle: Pressemitteilung Nr. 009 des Statistischen Bundesamtes vom 10.01.2018

Die Kinderlosigkeit in Deutschland ist nicht weiter gestiegen

Die endgültige Kinderlosenquote in Deutschland ist in den letzten Jahren nicht weiter angestiegen. Zuvor hatte sie kontinuierlich zugenommen und sich von 11% bei den 1937 geborenen Frauen bis auf 21% beim Jahrgang 1967 nahezu verdoppelt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich der Pressekonferenz "Kinderlosigkeit, Geburten und Familien" am 26. Juli in Berlin weiter mitteilt, hat sich die Kinderlosigkeit bei den in den späten 1960er- und frühen 1970er-Jahrgängen nunmehr stabilisiert. Die Stabilisierung der Kinderlosenquote ist nicht nur eine Folge der Zuwanderung, sie zeigt sich auch bei den in Deutschland geborenen Frauen.

Dr. Georg Thiel, Vizepräsident des Statistischen Bundesamtes, wies auf eine besondere Entwicklung hin: "Der langjährige Trend zur höheren Kinderlosigkeit ist offenbar gestoppt. Bei den akademisch gebildeten Frauen ist die Kinderlosigkeit in den letzten Jahren sogar zurückgegangen". Unter den 40- bis 44-jährigen Akademikerinnen war 2016 der Anteil der Kinderlosen mit 25% um drei Prozentpunkte geringer als 2012 (28%).

Zu dieser Entwicklung hat nicht zuletzt die Verbesserung der Bedingungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie vor allem durch den Ausbau der Kinderbetreuung beigetragen. Dafür spricht auch, dass die Erwerbstätigkeit von Müttern mit Kleinkindern in den vergangenen acht Jahren zugenommen hat. Mit Kindern im Alter von einem Jahr sind heute 44% der Mütter erwerbstätig, 2008 waren es nur 36% gewesen. Ist das jüngste Kind zwei Jahre alt, geht mit einem Anteil von 58% bereits mehr als die Hälfte der Mütter (wieder) einer Erwerbsarbeit nach (2008: 46%). Als erwerbstätig zählen dabei ausschließlich Personen, die nicht in Mutterschutz oder Elternzeit sind.

Akademisch gebildete Frauen kehren schneller in den Beruf zurück und arbeiten häufiger Vollzeit als noch vor acht Jahren. So arbeiteten 2016 mit 58% deutlich über die Hälfte der Akademikerinnen (wieder), wenn das jüngste Kind ein Jahr alt war (2008: 54%). 19% der Akademikerinnen mit einem jüngsten Kind von einem Jahr waren im Jahr 2016 in Vollzeit tätig. 2008 hatte der Anteil bei 16% gelegen.

Quelle: Pressemitteilung Nr. 254 des Statistischen Bundesamtes vom 26.07.2017

0,6 % weniger Ehescheidungen im Jahr 2016

Im Jahr 2016 wurden in Deutschland 162.397 Ehen geschieden, das waren knapp 1.000 oder 0,6 % weniger als im Vorjahr. Den Scheidungen ging in den meisten Fällen eine vorherige Trennungszeit der Partner von einem Jahr voraus (82,6%). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, stellten die Ehefrauen 51,3% der Scheidungsanträge, die Ehemänner 40,9% und die übrigen wurden von beiden gemeinsam gestellt.

Gut die Hälfte der geschiedenen Ehepaare (50,5%) hatte minderjährige Kinder und von diesen wiederum 52,4% nur ein minderjähriges Kind. Insgesamt waren von der Scheidung ihrer Eltern im Jahr 2016 knapp 132.000 Kinder unter 18 Jahren betroffen.

Die Trends zur längeren durchschnittlichen Ehedauer wie auch zum höheren Durchschnittsalter der Geschiedenen setzten sich 2016 weiter fort. Die Ehen hatten im Durchschnitt 15 Jahre bis zur Scheidung bestanden, wobei etwa jede sechste Scheidung (15,6%) sogar erst nach mehr als 25 gemeinsamen Jahren erfolgte. Durchschnittlich waren die Männer 2016 bei ihrer Scheidung 46 Jahre und 7 Monate alt und die Frauen 3 Jahre jünger (43 Jahre und 7 Monate). ...

Quelle: Pressemitteilung Nr. 237 des Statistischen Bundesamtes vom 11.07.2017

  

2 von 10 der 2015 geborenen Babys hatten eine Mutter mit ausländischer Staatsangehörigkeit

Von den insgesamt 738.000 im Jahr 2015 geborenen Kindern hatten 590.000 eine deutsche Mutter und 148.000 eine Mutter mit ausländischer Staatsangehörigkeit. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, stieg damit der Beitrag ausländischer Frauen zu allen Geburten in Deutschland auf 20%. Zwischen 1996 und 2014 hatte ihr Anteil stabil 17% bis 18% betragen.

Die Zahl der Geborenen stieg im Vergleich zum Jahr 2014 insgesamt um 22.650. Dazu trugen vor allem Frauen mit ausländischer Staatsangehörigkeit bei (+ 17.280). Die Zunahme der Geborenen von deutschen Frauen fiel dagegen mit + 5.370 Kindern eher gering aus. Der Geburtenanstieg des Jahres 2015 unterscheidet sich damit deutlich von dem des Jahres 2014. Im Jahr 2014 wurden rund 33.000 Kinder mehr als im Vorjahr geboren. Zu dieser Geburtenzunahme hatten mit 22.000 Babys in erster Linie Frauen mit deutscher Staatsangehörigkeit beigetragen. Frauen mit ausländischer Staatsangehörigkeit hatten 11.000 Kinder mehr als im Jahr zuvor zur Welt gebracht.

Mehr als die Hälfte der 148.000 Geborenen ausländischer Mütter entfiel auf 10 Staatsangehörigkeiten. Aus dieser Gruppe kamen 2015 nur von Türkinnen und von Russinnen weniger Kinder zur Welt als im Vorjahr (jeweils - 2%). Bei den Geborenen von Frauen mit anderen ausländischen Staatsangehörigkeiten gab es gegenüber 2014 einen stärkeren Anstieg als bei den deutschen Frauen, so zum Beispiel bei Geborenen von Rumäninnen (+ 47% auf 8.150), Kosovarinnen (+ 18% auf 7.150), Serbinnen (+ 13% auf 5.600) und Bulgarinnen (+ 34% auf 4.200). Besonders stark war aber der Anstieg der Babys von Syrerinnen, deren Geburtenzahl hat sich von 2.300 auf 4.800 mehr als verdoppelt. Zwischen 2000 und 2011 war die Zahl der Geborenen von syrischen Müttern relativ stabil und ist offenbar mit zunehmender Zuwanderung in den Jahren 2012 bis 2014 zuerst allmählich angestiegen, bevor es zur stärkeren Zunahme 2015 kam. ...

Quelle: Pressemitteilung Nr. 332 des Statistischen Bundesamtes vom 21.09.2016

Ehescheidungen nahmen 2015 um 1,7% ab

Im Jahr 2015 wurden in Deutschland 163.335 Ehen geschieden, das waren 1,7% weniger als im Vorjahr. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, ging den Scheidungen in der Regel eine vorherige Trennungszeit der Ehepaare von einem Jahr (82,9%) oder von drei Jahren (15,8%) voraus.

51% der Scheidungsanträge stellten die Ehefrauen, 41% die Männer. Die übrigen Anträge wurden von beiden gemeinsam gestellt. Diese Anteile variieren mit dem Vorhandensein minderjähriger Kinder: Bei den gut 81.000 Trennungen von Paaren ohne minderjährige Kinder reichten die Frauen 50% der Anträge ein, bei Scheidungen mit vier oder mehr betroffenen Kindern waren es dagegen 60%. 2015 waren von der Scheidung ihrer Eltern insgesamt rund 132.000 minderjährige Kinder betroffen.

Die Trends zur längeren durchschnittlichen Ehedauer wie auch zum höheren Durchschnittsalter der Geschiedenen setzen sich weiter fort. Die 2015 geschiedenen Ehen hatten im Durchschnitt etwa 15 Ehejahre bestanden. Für die 1990 Geschiedenen war die durchschnittliche Ehedauer noch dreieinhalb Jahre kürzer gewesen (11,5 Jahre). Seit 1990 ist der Altersdurchschnitt der Geschiedenen - auch als Folge des späteren Heiratens - um fast acht Jahre angestiegen (für Männer auf gut 46 Jahre und für Frauen auf gut 43 Jahre).

Der endgültige Anteil an Scheidungen für einen Eheschließungsjahrgang kann erst nach Ablauf einer längeren Zeitspanne bestimmt werden. So beträgt die Scheidungsrate nach 25 Jahren für die im Jahr 1990 geschlossenen Ehen 393,2 Scheidungen je 1.000 Ehen. Da auch in den folgenden Jahren voraussichtlich noch Ehen dieser Kohorte geschieden werden, wird der Anteil der durch Scheidungen beendeten Ehen nach 30 oder 40 Jahren noch höher liegen.

Dagegen beschreibt die sogenannte zusammengefasste ehedauerspezifische Scheidungsziffer die aktuellen Scheidungsverhältnisse. Dabei werden die Ehen einbezogen, die in den letzten 25 Jahren geschlossen und im aktuellen Jahr geschieden wurden. Nur wenn das Scheidungsverhalten über 25 Jahre hinweg genauso gewesen wäre wie im betrachteten Jahr, würde nach 25 Jahren ein entsprechender Anteil an Ehen geschieden sein. 1990 hatte diese Ziffer 273,8 Scheidungen je 1.000 Ehen mit einer Dauer von 0 bis 25 Jahren betragen. 2015 lag sie bei 347,1.

Bei allen Berechnungen, die sich auf Eheschließungsjahrgänge oder geschlossene Ehen beziehen, ist zu berücksichtigen, dass sich Anzahl und Zusammensetzung dieser Ehepaare auch durch Wanderungen und Tod eines Partners verändern. ...

Quelle: Pressemitteilung Nr. 249 des Statistischen Bundesamtes vom 15.07.2016

  

Knapp ¼ der Betreuungszeit begleiten Eltern ihre Kinder zu Terminen

24% der Betreuungszeit verbrachten Eltern im Jahr 2012/2013 durchschnittlich mit der Begleitung ihrer Kinder zu Terminen. Das waren rund 2 Stunden 13 Minuten pro Woche. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Internationalen Tages der Familie am 15. Mai weiter mitteilt, waren Mütter mit 25% hier etwas stärker eingebunden als Väter (22%). Zur Begleitung der Kinder gehören sowohl die Wegezeiten zu Terminen als auch die Anwesenheit während dieser Termine wie zum Beispiel während des Arztbesuchs oder des Fußballtrainings.

Der Umfang der Begleitung variiert mit dem Alter der Kinder: Bei Kindern unter 6 Jahren machte die Begleitung 19% der Betreuungszeit aus. Hier war der Zeitanteil für Beaufsichtigung, Körperpflege, Spielen und Sport mit 73% deutlich höher. Bei Kindern von 6 bis 18 Jahren investierten die Eltern 35% in die Begleitung ihrer Kinder. Der Zeitanteil für Beaufsichtigung, Körperpflege, Spielen und Sport lag ebenfalls bei 35%.

Insgesamt verbrachten Väter und Mütter im Jahr 2012/2013 täglich 1 Stunde 20 Minuten mit der Betreuung von Kindern unter 18 Jahren als Hauptaktivität. Mütter leisteten mit 1 Stunde 45 Minuten etwa doppelt so viel wie Väter (51 Minuten). ...

Quelle: Statistisches Bundesamt: Zahl der Woche vom 10.05.2016

Armutsbericht 2016

Ein Verharren der Armutsquote in Deutschland auf hohem Niveau beklagt der Paritätische Wohlfahrtsverband in seinem aktuellen Armutsbericht, der erstmals in erweiterter Form und unter Mitwirkung weiterer Verbände und Fachorganisationen erscheint. Während in neun Bundesländern die Armutsquoten 2014 gesunken seien, belegt der Bericht einen Anstieg der Armut in den bevölkerungsreichen Bundesländern Bayern und Nordrhein-Westfalen. Hauptrisikogruppen seien Alleinerziehende und Erwerbslose sowie Rentnerinnen und Rentner, deren Armutsquote rasant gestiegen sei und erstmals über dem Durchschnitt liege. Die Herausgeber sehen daher auch keinerlei Anlass zur Entwarnung und fordern von der Bundesregierung einen sozial- und steuerpolitischen Kurswechsel, um dringend notwendige Maßnahmen zur Armutsbekämpfung auf den Weg zu bringen.

Das gute Wirtschaftsjahr 2014 habe zu keinem nennenswerten Rückgang der Armutsquote in Deutschland geführt. Die Armut verharre mit 15,4 Prozent auf hohem Niveau, so der Bericht. Die Armutsquote sei zwar von 2013 auf 2014 um 0,1 Prozentpunkte gesunken. Ob der Negativtrend seit 2006, als die Armutsquote noch 14 Prozent betrug, damit gestoppt sei, sei jedoch offen. Während es insbesondere in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern signifikante Rückgänge der Armutsquoten gegeben habe, setze sich der Negativtrend in Nordrhein-Westfalen ungebrochen fort. Das Ruhrgebiet bleibe mit Blick auf Bevölkerungsdichte und Trend die armutspolitische Problemregion Nummer Eins in Deutschland. Seit 2006 sei die Armutsquote im Ruhrgebiet um 27 Prozent angestiegen auf einen neuen Höchststand von 20 Prozent. Die am stärksten von Armut betroffenen Gruppen sind nach dem Bericht Erwerbslose (58%). Auch die Kinderarmutsquote (19%) liegt nach wie vor deutlich über dem Durchschnitt, wobei die Hälfte der armen Kinder in Haushalten Alleinerziehender lebt. Die Armutsquote Alleinerziehender liegt bei sogar 42%, was u.a. an systematischen familien- und sozialpolitischen Unterlassungen liegt. Alarmierend sei die Entwicklung insbesondere bei Rentnerhaushalten. Erstmalig seien sie mit 15,6 Prozent überdurchschnittlich von Armut betroffen. Die Quote der altersarmen Rentnerinnen und Rentner sei seit 2005 um 46 Prozent und damit so stark angewachsen wie bei keiner anderen Bevölkerungsgruppe. Ergänzend zu den empirischen Befunden beleuchten die Experten in dem Bericht auch umfassend die Lebenslagen einzelner nach der Statistik überdurchschnittlich von Armut betroffener Personengruppen wie bspw. Kinder oder Migrantinnen und Migranten, sowie derjenigen, die bisher gar nicht von der Statistik erfasst werden, wie Obdachlose oder Flüchtlinge. ...

Quelle: Pressemeldung des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbands - Gesamtverband e.V. vom 23.02.2016

In 20% der Familien leben Kinder nur mit Mutter oder Vater

Im Jahr 2014 waren 20% der 8,1 Millionen in Deutschland lebenden Familien mit mindestens einem minderjährigen Kind Familien von Alleinerziehenden. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Grundlage des Mikrozensus weiter mitteilt, ist dieser Anteil seit 1996 um 6 Prozentpunkte gestiegen. Damals hatte er 14% betragen.

Die Zahl der Alleinerziehenden mit minderjährigen Kindern hat sich zwischen 1996 und 2014 von 1,3 Millionen auf gut 1,6 Millionen erhöht (+ 335.000). Dabei hat sich der Anteil der alleinerziehenden Mütter an allen Alleinerziehenden nur geringfügig verändert. 1996 hatte er bei 87% gelegen. Im Jahr 2014 waren es 89%.

Quelle: Statistisches Bundesamt: Zahl der Woche vom 23.02.2016

Jedes vierte minder­jährige Kind ist ein Einzelkind

Im Jahr 2014 lebten 26% der 13,0 Millionen minderjährigen Kinder in Deutschland ohne Geschwister in einem Haushalt. Das teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Weltkindertags am 20. September auf Basis der Ergebnisse des Mikrozensus mit, der größten Haushaltsbefragung in Deutschland. Knapp die Hälfte der minderjährigen Kinder (47%) wuchs mit einem weiteren minder- oder volljährigen Geschwisterkind im Haushalt auf. 26% hatten zwei oder mehr Geschwister.

Insgesamt lebten 2014 in den neuen Ländern 2,3 Millionen minderjährige Kinder, in den alten Ländern waren es 10,7 Millionen. Zu den Kindern zählen leibliche, Stief-, Pflege- und Adoptivkinder.

In Ostdeutschland lebten minderjährige Kinder deutlich häufiger als einziges Kind im Haushalt der Eltern. 2014 waren dort 34% Einzelkinder, in Westdeutschland waren es hingegen 25%. 45% der ostdeutschen Minderjährigen (Westdeutschland: 48%) wurden mit einem Geschwisterkind groß. Bei 21% (Westdeutschland: 28%) waren es zwei oder mehr Geschwister.

In den deutschen Großstädten waren Einzelkinder weiter verbreitet als in kleineren Städten oder Gemeinden. 30% der minderjährigen Kinder, die in einer Stadt mit mehr als 500 000 Einwohnern lebten, wuchsen 2014 als Einzelkinder auf. In Gemeinden mit weniger als 5 000 Einwohnern waren 24% der Minderjährigen Einzelkinder.

Im Vergleich zu 1996 erhöhte sich der Anteil der Einzelkinder leicht um zwei Prozentpunkte. In Ostdeutschland (+ 5 Prozentpunkte) war die Zunahme dabei höher als in Westdeutschland (+ 2 Prozentpunkte).

Quelle: Pressemitteilung Nr. 343 des Statistischen Bundesamtes vom 18.09.2015

Mütter wenden etwa doppelt so viel Zeit für die Kinderbetreuung auf wie Väter

Im Durchschnitt verbringen Väter und Mütter 1 Stunde 20 Minuten pro Tag mit der Betreuung von Kindern unter 18 Jahren als Hauptaktivität, Mütter mit 1 Stunde und 45 Minuten etwa doppelt so viel wie Väter (51 Minuten).

Am meisten Zeit investieren Eltern für die Körperpflege und die Beaufsichtigung der Kinder, aber auch für Fahrten zur Schule und das Begleiten zu Freizeitaktivitäten wie dem Fußballtraining. Darüber hinaus machen auch Spiel und Sport mit Kindern einen großen Teil des Zeitaufwands für Kinderbetreuung aus.

Betrachtet man Väter sowie erwerbstätige und nicht erwerbstätige Mütter als drei getrennte Gruppen, so zeigt sich, dass alle Eltern mehr als ein Drittel ihrer Zeit für Kinderbetreuung mit Beaufsichtigung und Pflege verbringen. Daneben entfällt bei allen Eltern etwa ein Viertel der Kinderbetreuungszeit auf das Begleiten, auf Fahrdienste und Termine im Zusammenhang mit dem Kind. Spielen und sportliche Aktivitäten stehen bei Vätern aber noch stärker im Fokus, denn diese Tätigkeiten machen ein Drittel ihrer Zeit aus.

Nicht erwerbstätige Mütter verbringen knapp doppelt so viel Zeit mit der Kinderbetreuung wie Mütter, die bezahlte Arbeit leisten. Bei der Beaufsichtigung ist der Unterschied besonders groß: Erwerbstätige beschäftigen sich damit 28 Minuten pro Tag, nicht erwerbstätige Mütter 1 Stunde 14 Minuten. ...

Tabelle 4: Zeitaufwand für Kinderbetreuung in Alleinerziehenden- und Paarhaushalten 2012/2013 in Stunden je Tag

 

Insgesamt

Väter

Mütter

insgesamt

nicht erwerbstätig

erwerbstätig

Kinderbetreuung insgesamt

01:20

00:51

01:45

02:35

01:21

Beaufsichtigung und Körperpflege

00:31

00:17

00:43

01:14

00:28

Hausaufgabenbetreuung

00:05

00:02

00:07

00:09

00:06

Spielen und Sport

00:18

00:16

00:19

00:28

00:15

Gespräche und Vorlesen

00:06

00:03

00:08

00:09

00:08

Begleiten und Wege

00:19

00:11

00:26

00:33

00:22

Sonstiges

00:01

(00:01)

00:02

(00:02)

(00:02)

Abweichungen in den Summen sind rundungsbedingt.

Die Betreuung variiert natürlich in ihrer Intensität mit dem Alter des Kindes und hat unterschiedliche Schwerpunkte. Eltern, die ein Kind unter 6 Jahren haben, verwenden dreimal so viel Zeit auf Kinderbetreuung wie Eltern, deren jüngstes Kind zwischen 6 und 17 Jahren alt ist. Dies gilt für Väter und Mütter (sowohl für erwerbstätige als auch für nicht erwerbstätige Mütter). Sobald das jüngste Kind im schulpflichtigen Alter ist, reduzieren sich Betreuungsaufgaben wie Beaufsichtigung, Körperpflege und Spielen. Entsprechend nehmen Begleiten und Wegezeiten, Unterstützung bei den Hausaufgaben und Gespräche mehr Raum ein. ...

Im Vergleich zu 2001/2002 beschäftigen sich Eltern 2012/2013 täglich etwa 10 Minuten mehr mit der Betreuung von Kindern unter 18 Jahren. Dies gilt sowohl für Väter als auch für Mütter. In Haushalten mit Kindern unter 6 Jahren engagieren sich Väter heute mehr bei der Beaufsichtigung und Körperpflege. Mütter verwenden etwas mehr Zeit auf das Spielen mit ihren Kindern als 11 Jahre zuvor. Der Zeitaufwand für Begleiten, Fahrdienste und ähnliches hat bei beiden Geschlechtern zugenommen.

Tabelle 5: Zeitaufwand für Kinderbetreuung in Alleinerziehenden- und Paarhaushalten 2001/2002 und 2012/2013 in Stunden je Tag

 

Insgesamt

Väter

Mütter

2012/ 2013

2001/ 2002

2012/ 2013

2001/ 2002

2012/ 2013

2001/ 2002

Jüngstes Kind unter 6 Jahren

 

Kinderbetreuung insgesamt

02:13

02:01

01:22

01:10

02:59

02:46

darunter:

 

Beaufsichtigung und Körperpflege

01:01

00:59

00:32

00:27

01:26

01:28

Spielen und Sport

00:36

00:32

00:31

00:28

00:40

00:35

Begleiten und Wege

00:25

00:19

00:12

00:09

00:36

00:29

Jüngstes Kind 6 bis unter 18 Jahre

 

Kinderbetreuung insgesamt

00:43

00:34

00:28

00:20

00:55

00:47

darunter:

 

Beaufsichtigung und Körperpflege

00:10

00:08

00:07

00:04

00:13

00:12

Spielen und Sport

00:05

00:04

00:05

00:04

00:05

00:04

Begleiten und Wege

00:15

00:12

00:10

00:07

00:19

00:16

Abweichungen in den Summen sind rundungsbedingt.

Kinderbetreuung läuft oft nebenbei, etwa während der Hausarbeit oder bei Mahlzeiten

Natürlich muss man bedenken, dass Kinderbetreuung auch oft nebenbei läuft, etwa während der Hausarbeit oder beim Essen. Typische Beispiele dafür sind die Beaufsichtigung von Kindern oder Gespräche. Berücksichtigt man diese zusätzlichen Zeiten, so erhöht sich der durchschnittliche Zeitaufwand für die Kinderbetreuung um 45 Minuten auf 2 Stunden und 5 Minuten. Bei Müttern steigt der Aufwand dabei um 1 Stunde, bei Vätern um eine halbe Stunde.

Eine weitere Differenzierung nach Haushaltstypen ergibt, dass alleinerziehende Müttern einen deutlich größeren Anteil ihrer Betreuungsaufgaben "nebenher" laufen lassen. Nur gut die Hälfte der gesamten Betreuungszeit erledigen sie als Hauptaktivität, und zwar unabhängig davon, ob sie erwerbstätig sind oder nicht. Bei Müttern in Paarhaushalten und Vätern sind es dagegen zwei Drittel. ...

Bei einer getrennten Betrachtung von Wochentagen zeigen sich zusätzliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Väter verbringen an Wochenenden und Feiertagen 20 Minuten mehr mit der Betreuung ihrer Kinder als unter der Woche, während es bei Müttern 26 Minuten weniger sind. Damit ist der Unterschied zwischen dem Zeitaufwand von Vätern und Müttern am Wochenende deutlich geringer als werktags. Zu berücksichtigen ist aber, dass am Wochenende wohl mehr Tätigkeiten ausgeübt werden, bei denen es sich zwar nicht explizit um Kinderbetreuung handelt, die Kinder aber mit einbezogen werden, etwa gemeinsame Ausflüge. ...

Quelle: Statistisches Bundesamt: Wie die Zeit vergeht. Ergebnisse zur Zeitverwendung in Deutschland 2012/2013. Auszug aus einer Broschüre, die anlässlich der Pressekonferenz am 26.08.2015 veröffentlicht wurde.

Jeder dritte Vater wünscht sich mehr Zeit für seine Kinder

32% der Väter sowie 19% der Mütter in Deutschland waren 2012/2013 der Meinung, nicht ausreichend Zeit für ihre Kinder zu haben. "Das bedeutet: Jeder dritte Vater und jede fünfte Mutter wünschte sich mehr Zeit für die Kinder", sagte Roderich Egeler, Präsident des Statistischen Bundesamtes (Destatis), ... auf der Pressekonferenz "Wie die Zeit vergeht - Ergebnisse zur Zeitverwendung in Deutschland 2012/2013". Für Erwerbsarbeit wünschten sich 7% der erwerbstätigen Väter und 28% der erwerbstätigen Mütter mehr Zeit. Dagegen würde jeder zweite erwerbstätige Vater und jede vierte erwerbstätige Mutter lieber weniger Zeit mit dem Job verbringen.

Darüber hinaus stellte Roderich Egeler weitere Ergebnisse zur Zeitverwendung in Deutschland vor:

  • Väter und Mütter leisten pro Woche knapp 10 Stunden mehr bezahlte und unbezahlte Arbeit als Personen ohne Kinder. Dies ist vor allem auf ein höheres Pensum an unbezahlter Arbeit zurückzuführen.
  • Mütter wenden mit 1 Stunde 45 Minuten pro Tag etwa doppelt so viel Zeit für die reine Kinderbetreuung auf wie Väter (51 Minuten).
  • 40% der Bevölkerung ab 10 Jahre sind ehrenamtlich oder freiwillig engagiert. Männer sind am häufigsten beim Sport aktiv, Frauen dagegen im religiösen Bereich.
  • Fast drei Viertel der Schulkinder unter 10 Jahren nehmen Betreuungsangebote in der Schule oder im Hort in Anspruch (wie beispielsweise Mittagessen oder Hausaufgabenbetreuung).
  • Menschen in Deutschland verbringen 6 Stunden am Tag mit Freizeit. Die zeitlich bedeutendsten kulturellen Aktivitäten sind Fernsehen und Lesen. Seniorinnen und Senioren sind hier Spitzenreiter.
  • Die Zeitverwendung für Mediennutzung ist in den letzten 11 Jahren gestiegen. Mit sozialen Kontakten wird dagegen etwas weniger Zeit verbracht. ...

Quelle: Pressemitteilung Nr. 309 des Statistischen Bundesamtes vom 26.08.2015

Arbeitszeit von Frauen: ein Drittel Erwerbsarbeit, zwei Drittel unbezahlte Arbeit

Erwachsene verbrachten 2012/2013 durchschnittlich rund 24,5 Stunden je Woche mit unbezahlter Arbeit und rund 20,5 Stunden mit Erwerbsarbeit. Nach ersten Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) aus der Zeitverwendungserhebung 2012/2013 arbeiteten Frauen mit rund 45,5 Stunden insgesamt 1 Stunde mehr als Männer. Dabei leisteten Frauen zwei Drittel ihrer Arbeit unbezahlt, Männer weniger als die Hälfte.

Im Vergleich zur vorangegangenen Erhebung 2001/2002 ist der Anteil der unbezahlten Arbeit bei beiden Geschlechtern gesunken. Zu den unbezahlten Arbeiten zählen neben der Haushaltsführung und Betreuung von Haushaltsmitgliedern auch die Unterstützung von Personen in anderen Haushalten sowie ehrenamtliches und freiwilliges Engagement. Frauen verbrachten 2012/2013 beispielsweise jede Woche über 2,5 Stunden weniger mit der Zubereitung von Mahlzeiten, der Reinigung der Wohnung oder der Textilpflege als elf Jahre zuvor. Männer verwendeten 2012/2013 wöchentlich 1 Stunde weniger auf Gartenarbeit, Tierpflege, Bauen und handwerkliche Tätigkeiten als 2001/2002.

Der Zeitaufwand für Arbeit unterscheidet sich deutlich zwischen Haushalten mit und ohne Kind. Eltern zwischen 18 und 64 Jahren in Alleinerziehenden- und Paarhaushalten arbeiteten im Durchschnitt gut 58 Stunden je Woche. Das waren über 9,5 Stunden mehr als bei Paaren ohne Kind und Alleinlebenden derselben Altersgruppe (48,5 Stunden). Die Differenz ergibt sich vorrangig durch 10,5 Stunden mehr unbezahlte Arbeit, die etwa bei der Kinderbetreuung oder der Haushaltsführung anfällt. Mütter verbrachten je Woche durchschnittlich 7 Stunden weniger mit Erwerbsarbeit und 15 Stunden mehr mit unbezahlter Arbeit als Frauen, die allein oder in einer Partnerschaft ohne Kind lebten. Väter hingegen leisteten sowohl mehr bezahlte Arbeit (+ 7 Stunden) als auch mehr unbezahlte Arbeit (+ 4 Stunden) als Männer ohne Kind. Insgesamt wandten Väter gut 2 Stunden mehr Zeit für Arbeit auf als Mütter. ...

Quelle: Pressemitteilung Nr. 179 des Statistischen Bundesamtes vom 18.05.2015

Bei 13% der Paare ist die Frau die Hauptverdienerin

Im Jahr 2013 verdiente bei 13% der Paare in Deutschland die Frau mehr als ihr Ehe- oder Lebenspartner. Das teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März 2015 mit. Bei 10% der Paare hatten die Partner ein ähnlich hohes Einkommen. Ganz überwiegend (77%) erzielte jedoch der Mann das höchste Einkommen im Haushalt. Das zeigen die Ergebnisse des Mikrozensus, der größten jährlichen Haushaltsbefragung in Deutschland. Im Jahr 2003 hatte bei 11% der Paare die Frau das höhere Einkommen bezogen.

Unter den nichtehelichen Lebensgemeinschaften war mit 24% der Anteil der Frauen, die ein höheres Einkommen als ihre Partner erzielten, deutlich höher als bei Ehepaaren (12%). Mit 21% war in Ostdeutschland der Anteil der Paare, bei denen die Frau mehr verdiente als ihr Partner, höher als in Westdeutschland. Hier lag dieser Anteil nur bei 11%. Bei Paaren mit Kindern waren mit 11% Frauen seltener die Haupternährerin in der Familie als bei Paaren, in deren Haushalt keine Kinder (mehr) lebten (15%). ...

Quelle: Pressemitteilung Nr. 077 des Statistischen Bundesamtes vom 05.03.2015

In Deutschland leben 2,5 Millionen Familien mit Migrationshintergrund

Im Jahr 2013 gab es in Deutschland 8,1 Millionen Familien mit minderjährigen Kindern. Davon hatten nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) gut 2,5 Millionen Familien einen Migrationshintergrund. Das heißt, mindestens ein im Haushalt lebender Elternteil besitzt eine ausländische Staatsangehörigkeit, hat die deutsche Staatsangehörigkeit durch Einbürgerung erhalten oder ist Spätaussiedler. Somit hatte fast jede dritte Familie (31%) ausländische Wurzeln. Das zeigen die Ergebnisse des Mikrozensus, der größten jährlichen Haushaltsbefragung in Deutschland.

Im Vergleich zu 2005 - hier wurde erstmals der Migrationsstatus im Mikrozensus abgefragt - hat sich die Zahl der Familien mit Migrationshintergrund um 131.000 erhöht (2005: rund 2,4 Millionen). Der Anteil der Familien mit Migrationshintergrund an allen Familien betrug damals 27%. Die Gesamtzahl der Familien mit minderjährigen Kindern ist im Vergleich zu 2005 hingegen gesunken, und zwar um 837.000. Damals gab es noch 8,9 Millionen Familien mit minderjährigen Kindern in Deutschland.

Quelle: Statistisches Bundesamt: Zahl der Woche vom 03.02.2015

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