Wie hochsensible Kinder im Vorschulalter hilfreich in ihrer Entwicklung unterstützt werden können

Hedi Friedrich

Über Hochsensibilität oder Hochsensitivität ist in Deutschland im Gegensatz zu anderen Gesellschaften und Kulturen noch sehr wenig bekannt und dennoch gibt es immer wieder Menschen, die sich in der Beschreibung ihrer besonderen Wahrnehmungsfähigkeiten hier wiederfinden können. Hochsensible Menschen, besonders auch Kinder, haben es nicht leicht in unserer Gesellschaft, weil das Wissen über dieses besondere Persönlichkeitsmerkmal noch nicht sehr verbreitet ist. Mitunter wird es sogar spöttisch und ablehnend kommentiert. Gerade deshalb ist es sehr wichtig, mehr über die besonderen Fähigkeiten und Eigenschaften zu wissen, um betroffenen Kindern viel Kummer aufgrund von Missverständnissen und Fehldiagnosen zu ersparen und ihren besonderen Bedürfnissen und Begabungen verständnisvoller begegnen zu können.

Was versteht man unter HSP?

Auch wenn in der deutschen Literatur oft der Begriff hochsensibel verwendet wird, so soll hier zunächst von Hochsensitivität gesprochen werden, denn Hochsensitivität drückt aus, dass es um eine besondere Sinneswahrnehmung geht, um Erwachsene, Jugendliche und Kinder, die sehr viel offener sind für alle Reize ihrer Umgebung, und zwar schon gleich von Geburt an: für sehen, hören, riechen, schmecken, fühlen und empfinden. Sie können diese Sinneseindrücke sehr intensiv auch gleichzeitig wahrnehmen und müssen diese dann natürlich alle auch verarbeiten. Schon die Beschreibung zeigt, dass es sich hier um besondere Fähigkeiten handelt und nicht um eine Krankheit oder Störung.

Die Amerikanerin Elaine Aron begann aufgrund eigener Lebenserfahrung schon vor 1996 mit der wissenschaftlichen Erforschung von Hochsensitivität. Sie nannte es „highly sensitive person“, abgekürzt HSP. Sie bezeichnete es als einen besonderen „Wesenszug“, der „zwar viele betrifft, aber dennoch…in seiner Ausprägung jeweils einzigartig ist“ und normal! (Aron 2005, S. 19 f.) Sie fand heraus, dass dies auf etwa 15 - 20 % der Bevölkerung zutrifft und eine angeborene Persönlichkeitseigenschaft, eine ganz besondere Wahrnehmungsbegabung und -verarbeitung ist. In Deutschland wurde HSP mit Hochsensibilität übersetzt.

In ganz unterschiedlichen wissenschaftlichen Forschungsrichtungen tauchen immer wieder Hinweise auf eine besondere Sensitivität auf. Auch wenn diese bezüglich des umfassenden Persönlichkeitskonzeptes von E. Aron nur Einzelaspekte aufzeigen, so können dennoch die Hinweise auf mögliche Ursachen und Zusammenhänge weiter zu einem vertieften Verständnis von HS allgemein verhelfen, aber auch für den Umgang mit Kindern im Vorschulalter interessant und hilfreich sein.

So beschäftigt sich die Epigenetik u.a. damit, wie traumatische Erfahrungen in die nächste Generation weitergegeben werden und welchen Einfluss dies auf die Stressreaktionsbereitschaft von Menschen haben kann. Dabei ändern belastende Einflüsse nicht die Gene selbst, sondern ihre Aktivität, sodass betroffene Menschen schneller auf Stress reagieren und viele Informationen über alle Sinne gleichzeitig aufnehmen können (Friedrich 2016, S. 35). Neben eigenen Erfahrungen und Erlebnissen nehmen schon kleine Kinder aufgrund ihres Einfühlungsvermögens auch Eindrücke aus den Geschichten der Eltern und Großeltern auf. In den Lebensgeschichten nahestehender Bezugspersonen gibt es immer wieder viele traumatische Erfahrungen in der Vergangenheit, da es in vielen Ländern der Erde Krieg und belastende Lebenserfahrungen gibt. Wenn Kinder eine nahe Beziehung haben, reichen manchmal Bemerkungen oder Andeutungen aus und sie nehmen intuitiv Gefühle und Gedanken über bestimmte Nervenzellen auf, den sog. Spiegelneuronen. Diese Eindrücke beeinflussen die Entwicklung der Gedanken, Bilder und Gefühle von Kindern, besonders wenn sie niemanden haben, mit dem sie darüber sprechen können. Auch deshalb sind aufmerksames Zuhören und Gespräche gerade mit kleinen Kindern so wichtig, vor dem Hintergrund des Wissens über den Einfluss solcher Erfahrungen auf die Entwicklung u.a. der Stressreaktionsbereitschaft.

Auch in der Stressforschung (Erdmann/Janke 2008, S. 45 f.) fand man Hinweise, dass es eine angeborene Stresshypersensitivität gibt und dies kann durchaus bei HSP der Fall sein, denn hier wissen wir, dass sie mit ihrer besonderen Wahrnehmungsempfindsamkeit schneller mit Erregung reagieren und mehr mit der Verarbeitung aller Eindrücke beschäftigt sind als andere Menschen. Alle Sinnesreize wie das Sehen, Hören, Riechen, Schmecken sowie Tast-, Bewegungs- und Hautempfindungen, aber auch bestimmte Ereignisse, selbst Gedanken, Vorstellungen und Gefühle können Stressreaktionen auslösen. Wie intensiv diese Reize wahrgenommen werden, ist individuell höchst verschieden und natürlich auch abhängig vom Lebensalter. Besonders sehr sensitive Kinder sind in unserer Zeit sehr häufig Überreizung ausgesetzt. Sie brauchen sowohl Schutz als auch Unterstützung, wie sie lernen können damit umzugehen.

Anregungen hierzu liefert die Resilienzforschung (Friedrich 2016, S. 40). Sie fand u.a. heraus, dass es im Leben von Menschen, die unter sehr schwierigen Verhältnissen aufwachsen oder leben mussten, wenigstens eine Person gab, zu der eine vertrauensvolle Beziehung bestand und die ihnen persönliche Wertschätzung und damit Lebensmut gab. Hier liegen die guten Möglichkeiten, Kinder schon im Vorschulalter positiv für ihre weitere Entwicklung zu unterstützen. (Weitere aktuelle wissenschaftliche Arbeiten findet man bei Interesse im Internet.)

Wie kann eine hilfreiche Unterstützung für hochsensitive/ hochsensible Kinder gelingen?

Auch wenn einige Eigenheiten durchaus auf viele Kinder im Vorschulalter zutreffen können, hilft ein Blick auf die einzelnen Entwicklungsschritte zu einem Verständnis, wie sich all die besonderen Fähigkeiten und Fertigkeiten eines hochsensitiven Kindes in dieser Lebensphase entwickeln und welche Unterstützung es im Alltag braucht, um sich in der Welt der tausend Reize zurechtzufinden und seine Begabungen als Stärken fürs spätere Leben entfalten zu können.

Der Besuch des Kindergartens oder einer anderen Vorschuleinrichtung ist der erste selbstständige Schritt in eine neue Welt. Hier bringen die Kinder ihre jeweiligen Vorerfahrungen mit ihren wichtigsten Bezugspersonen mit und nehmen dann auf ihre ganz persönliche Art Kontakt mit den ErzieherInnen auf. Haben hochsensitive Kinder bisher im häuslichen Umfeld erlebt, dass mit ihren Bedürfnissen einfühlsam umgegangen wurde, dann ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass sie auch auf ihre neuen Bezugspersonen eher vertrauensvoll zugehen. Es kann aber auch sein, dass sie zunächst sehr vorsichtig und zurückhaltend reagieren. Gerade für die feinfühligen Kinder spielt es nun eine große Rolle, ob die neuen Bezugspersonen mit ihren Besonderheiten achtsam und verständnisvoll umgehen können. Ein offenes Konzept in einer großen Einrichtung, bei dem die Kinder sich in vielen Räumen selbstständig bewegen können, kann für ein hochsensitives Kind besonders am Anfang eine Reizüberforderung sein. Es braucht eher eine zeitweise feste Gruppe und eine Bezugsperson, an die es sich jederzeit wenden kann. Wiederkehrende Abläufe sind hilfreich. Interessant kann auch die Frage sein, ob es ruhige Ecken und Rückzugsmöglichkeiten gibt.

Leider kommt dem zentralen Aspekt des Eingehens auf die individuellen Bedürfnisse, wie es zwar alle Kinder brauchen, aber hochsensitive nochmals besonders, bei der Organisation des Alltags in den Einrichtungen öfter zu kurz, gemessen an der Bedeutung, die es gerade für die Entwicklung dieser Kinder hat. Auch sorgen die entsprechenden Arbeitsbedingungen für ErzieherInnen oft dafür, dass es ihnen schwer gemacht wird, diesen anspruchsvollen Aufgaben als Bezugspersonen überhaupt gerecht werden zu können. Sich aufgehoben zu fühlen in der Beziehung mit seiner Erzieherin oder seinem Erzieher helfen ihm auch, wenn es im Kontakt mit Gleichaltrigen etwas vorsichtig und zurückhaltend ist. Sie werden Vorbild, geben Sicherheit und wirken sich auch auf den neugierigen und achtsamen Umgang mit anderen Kindern aus. So werden Erfahrungen möglich, die Lernen im Vorschulalter für ein aufgewecktes hochsensitives Kind mit vielseitigem Erleben füllen.

„Eine gute Beziehungsqualität fördert die kindliche Entscheidungsfähigkeit, seine Selbstbeherrschung, seine geistige Beweglichkeit, seine soziale Kompetenz und eine angstfreie Verfügung über seine intellektuellen Ressourcen, sein Einfühlungsvermögen und seine Beziehungsfähigkeit. So können Kinder lernen, realistisch zu planen und zu handeln.“

So lautet das Resümee eines Wissenschaftlers (Grossmann 1984), nach der Auswertung einer Reihe von Langzeitstudien zur Entwicklung von Kindern. Dies kommt genau den Bedürfnissen und Begabungen von hochsensitiven Kindern am besten entgegen.

Die Erfahrungen, andere Menschen kennenzulernen und Freundschaften zu schließen, dienen der Weiterentwicklung des Denkens, u.a. der sozialen Intelligenz. Alle diese Lernerfahrungen sind natürlich für alle Kinder, aber für hochsensitive Kinder besonders wichtig, damit sie ein gutes Selbstbild und Selbstbewusstsein entwickeln können. Wenn sie sich bewertet („du bist so ein Sensibelchen, …nimm dir doch mal ein Beispiel an anderen“) oder eingeschüchtert fühlen, können sie depressiv, gereizt oder sonst irgendwie auffällig werden. Damit wächst die Gefahr, dass sie aufgrund von Fehleinschätzungen nicht die Unterstützung erfahren, die sie brauchen, um ihre besonderen Fähigkeiten entfalten zu können. Werden sie nicht gefördert und geschätzt, wird es schwer für sie zu lernen. mit ihrer Wahrnehmungsintensität im Alltag erfolgreich und selbstbewusst umzugehen.

Eine fürsorgliche Eingewöhnung, ob das Kind nun schon zuvor in einer Krippe war oder den ersten Schritt hinaus aus der Familie wagt, ist auch gerade für hochsensitive Kinder bedeutsam. Auch im Kindergarten bleiben, wenn möglich, Mutter oder Vater idealerweise für das Kind zunächst noch als sichere Basis mehrere Stunden am Tag mit dabei. Als stille Beobachter am Rande mischen sie sich nicht ein, sind aber erreichbar für ihr Kind. Die zuständige Erzieherin nimmt dann über Spielangebote vorsichtig Kontakt auf, bei hochsensitiven Kindern ist behutsames Vorgehen auch in diesem Alter ganz wichtig. Sobald das Kind sich mit den ErzieherInnen sicher und vertraut fühlt, ist die Eingewöhnung gelungen. Nun kann es sich in seinem Tempo und auf seine Art den anderen Kindern zuwenden und herausfinden, was man im Kindergarten alles unternehmen und erleben kann. Spielend können sie nun zusammen mit anderen Kindern z.B. die eigene Kreativität und Fantasie entdecken und ausprobieren. Für eine gesunde seelische Entwicklung braucht es Verständnis für das intensive Gefühlsleben eines hochsensitiven Kindes.

Beim Kleinkind ist der Ausdruck der Gefühle noch direkt mit seinem Erleben gekoppelt. Bis fast zum Alter von acht Jahren drücken Kinder ihre Gefühle, ob sie nun alleine für sich sind oder anderen gegenüber, gleich intensiv aus. Später wird der Ausdruck der Gefühle immer stiller. Die Kinder erleben ihre Gefühle dann mehr für sich alleine. Gerade hochsensitive Kinder haben dabei viele unterschiedliche Gefühle, die sie wahrzunehmen lernen müssen und damit umzugehen. Dabei kann ihre innere Gefühlswelt sie sehr beschäftigen. Außenstehende erfahren nur noch, dass etwas in einem Kind vorgeht, wenn dieses sich z.B. still in eine Ecke verkriecht oder weint, schreit und unruhig umherläuft.

E. Aron geht davon aus, dass bei hochsensitiven Menschen hier schon weniger Reize gefiltert werden als bei nicht hochsensitiven. Die Großhirnrinde ist dann zuständig, dieses Erleben zu ordnen, aber die einzelnen Hirnstrukturen sind vor dem 5. Lebensjahr noch nicht ausreichend entwickelt und vernetzt. Erlebt ein Kind in den vielen neuen Situationen im Vorschulalter nun Angst aufgrund von Reizüberflutung durch zu viele neue Eindrücke, so kann diese Erfahrung wiederum im emotionalen Gedächtnis gespeichert werden und auch viel später im Leben immer mal wieder ausgelöst werden, ohne dass der Mensch sich direkt erinnern kann, woher sie kommt.

Anne (32 J.) erzählt: „Beim Trinken zucke ich immer mal wieder zusammen, wenn ich eine laute Stimme höre, erst jetzt ist mir eingefallen, dass unsere Erzieherin uns immer geschimpft hat, wenn wir in ihren Augen die Tasse zu schief gehalten haben…“)

Da hochsensitive Kinder ihre Eindrücke so intensiv verarbeiten, kann das sehr erschöpfend sein und sie jede Menge Anstrengung und Kraft kosten. Besonders Streit und Konflikte in ihrer Umgebung nehmen sie einfühlsam und intuitiv auf und leiden unter den Spannungen. Sind sie direkt betroffen, reagieren sie schnell verletzt, weinen schneller als andere und können auch Spott oder Beschimpfungen schlechter wegstecken. Das gilt auch für Filme und Geschichten, die sie schnell und nachhaltig beeindrucken. Bestimmte Erlebnisse oder Szenen klingen noch lange in ihnen nach.

Die 5-jährige Maja erzählt von dem Sturz und der Verletzung ihrer Großmutter. Ihr tiefes Mitgefühl wird deutlich und sie reagiert immer noch sehr aufgeregt beim Erzählen ihres Erlebnisses. Sie braucht Zeit, all die Eindrücke zu verarbeiten. Erzählen hilft ihr dabei, ihre Empfindungen auszudrücken. Bleibt sie alleine damit, löst jede Erinnerung an den Unfall erneut Aufregung auf der Gefühlsebene aus und im Körper werden immer wieder bestimmte Stresshormone aktiviert. Begegnen hochsensitive Kinder häufiger aufregenden Ereignissen, real (neue Situationen, Streit, Leistungsdruck) oder in Filmen oder virtuell, dann wird ihr Stoffwechsel immer wieder in Alarmbereitschaft versetzt. Anhaltender Stress, der nicht durch Verarbeiten, Entspannen und Wohlfühlen wieder abgebaut werden kann, belastet den gesamten Stoffwechsel und kann zu Schlafstörungen, Depressionen und anderen psychosomatischen Reaktionen bis hin zu körperlichen Erkrankungen führen, auch bei ganz kleinen Kindern schon.

Nach dem 3. Lebensjahr sind Kinder in ihrer Sprach- und Denkentwicklung soweit, dass sie lernen, Empfindungen in Worte zu fassen und immer genauer darüber zu sprechen. Dazu braucht das Kind wieder den zugewandten Kontakt eines Erwachsenen, der ihm über einfühlsames und aufmerksames Zuhören hilft, die einzelnen Empfindungen benennen zu lernen. „Du bist traurig, weil dein Freund heute nicht kommt…“ sagt die Erzieherin zu einem Kind, das weinend an der Tür steht. Dass Kinder sich mit ihren Empfindungen an einen Erwachsenen wenden, setzt voraus, dass sie Vertrauen zu der Person haben. Dann werden Ausmaß und die Intensität ihres Gefühlslebens erst deutlich. Im Austausch lernen sie dann, diese immer differenzierter zu benennen und auch damit umzugehen – Emotionsregulation genannt.

In der Vorschulzeit wächst auch ihr Verständnis für die Gefühlsäußerungen anderer Menschen und besonders die sensiblen Kinder nehmen Feinheiten der verbalen und nonverbalen Kommunikation noch intensiver wahr. Die Vermutung liegt nahe, dass hochsensitive Kinder eine Veranlagung zur sozialen Intelligenz haben. Darunter versteht man, die eigenen Gefühle wahrnehmen, annehmen und verstehen. Mit den eigenen Gefühlen umzugehen wird auch als Selbstregulierung bezeichnet. Dazu gehört u.a., sich selbst beruhigen zu lernen und Enttäuschungen auszuhalten, also Frustrationstoleranz zu entwickeln und herauszufinden, was guttut. Abwiegelnde Äußerungen wie „…stell dich nicht so an, …gibt doch jetzt gar keinen Grund, dass du dich so aufregst“, sind weniger förderlich. Hilfreich ist, Kinder wissen zu lassen, dass sie nicht alleine sind: „Komm wir setzen uns zusammen und du erzählst mir mal, was dich gerade so geärgert hat, dann schauen wir zusammen, was du jetzt tun kannst.“

Das verständnisvolle Eingehen auf ihr Sicherheitsbedürfnis und ihnen dabei Hilfestellungen und Informationen zu geben, die sie weder unter- noch überfordern, sondern ihre individuellen Bedürfnisse berücksichtigen, fördert das Selbstbewusstsein und hilft der Integration. Dazu gehört auch, ihnen Rückmeldung zu geben, über das, was sie gerade lernen und schon können und ermuntert sie auch, Neues auszuprobieren.

Wird den Kindern Wertschätzung und Anerkennung gezeigt, können sie sich sicher fühlen. Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen können sich entwickeln. Wie schon erwähnt, kommt gerade im Vorschulalter der Entwicklung des Selbstbildes eine große Bedeutung zu. Dabei wirken die Reaktionen der Umwelt wie ein Spiegel, in den ein Kind schaut. Im Laufe der Entwicklung beginnt es, sich selbst entsprechend wahrzunehmen und einzuschätzen, zunächst noch sehr unbewusst. Viele Erwachsene, die ihre Hochsensibilität erstmals entdecken, berichten oft von einem Bild von sich selbst, das geprägt ist durch Gedanken wie: „Ich dachte schon als Kind immer, irgendetwas stimmt nicht mit mir, … ich sollte immer so sein wie alle anderen.“ Die Einstellungen über sich selbst beginnen sich früh zu entwickeln und sind geprägt von einer Vielzahl von Eindrücken und Erfahrungen im Laufe eines hochsensiblen Lebens.

Bereits auffallend früh machen sich hochsensitive Kinder erstaunlich tiefsinnige Gedanken über soziale und manchmal auch philosophische oder spirituelle Zusammenhänge, die andere Gleichaltrige noch gar nicht interessieren. Häufig haben diese Kinder eine tiefe Beziehung zu Natur und Tieren und können sehr viele Kleinigkeiten am Wegrand oder bei einer Begegnung wahrnehmen, die keinem anderen aufgefallen wären. Jens, 5 Jahre, steht sinnend vor einer welken Blume und fragt: „Ist die krank, kann ich ihr helfen?“

Was als ausgesprochenes Persönlichkeitsmerkmal bei HS beschrieben wird, ist Mitgefühl und Verständnis für andere zu haben und zu lernen, wie man gut mit anderen Menschen umgeht. Damit hochsensitive Kinder diese ihre emotionalen Kompetenzen, für die sie optimale Voraussetzungen mitbringen auch gut entwickeln können, brauchen sie immer wieder das einfühlende Verständnis, das sie in ihrer Selbstwahrnehmung stärkt und ihnen hilft, Wege zu finden, dass sie lernen können mit ihren eigenen Gefühlen und denen anderer Menschen umzugehen. Mit guter Unterstützung und Förderung gerade in diesem Alter kann Emotionale Intelligenz für viele Herausforderungen in späteren Lebensphasen als eine Stärke von HS sehr hilfreich sein.

Besonders hochsensitive Kinder werden als sehr pfiffig und mit überraschend klugen Beobachtungen und Gedankengängen beschrieben, die immer wieder mit unerwarteten Gedanken und Ideen verblüffen können. Ein positives Selbstbild und Selbstliebe ist nicht zu verwechseln mit Egoismus. Gerade eine gute Beziehung zu sich selbst ist eine wesentliche Voraussetzung zum Erlernen vieler sozialer Fähigkeiten, wie z.B. Toleranz, Neugier und Offenheit für andere Menschen. Kommentare wie: „Das ist wieder eine deiner komischen Ideen...“, können je nach Intensität ein sehr sensibles Kind tief verunsichern. Sie beeinflussen nachhaltig, ob sein Selbstbild eher von Vorsicht und Anpassung geprägt ist und von der Angst, etwas falsch zu machen, als von Selbstvertrauen. Selbstzweifel können schnell entstehen. Sie trauen sich dann weniger zu, fühlen sich eher hilflos und vermeiden, Neues auszuprobieren. Wenn das Selbstvertrauen leidet, werden ihre Lernmöglichkeiten in allen Bereichen eingeschränkt.

Im Vorschulalter entwickelt ein Kind täglich sein Denk- und Handlungsrepertoire weiter, auch das abstrakte Denken entwickelt sich allmählich. Die intensive, reiche Gedankenwelt von hochsensitiven Kindern gehört zur praktischen Intelligenz (Sternberg 1998). Dazu zählen analytische, kreative und praktische Fähigkeiten, also genau das, was hochsensitive Kinder mitbringen und was es für seine Bezugspersonen gilt zu erkennen und zu fördern.

Im Kontakt mit Gleichaltrigen, die sich wie sie selbst entwickeln und die nicht schon alles besser können als Erwachsene, erleben Kinder eine Fülle neuer Erfahrungen. Im Miteinander erleben sie Freude und Enttäuschung, Zuneigung und Ablehnung. Sie müssen lernen, sich so auszudrücken und mitzuteilen, dass andere Kinder sie verstehen, denn diese sind nicht so entgegenkommend, wissend und einfühlend wie Eltern und ErzieherInnen. Mit Gleichaltrigen zurechtzukommen, erfordert lernen und üben, sich in andere eindenken und einfühlen und sich in ganz unterschiedlichen Situationen auf das jeweilige Gegenüber einzustellen, ihm zu helfen und zu unterstützen, mitunter aber auch sich abzugrenzen, zu behaupten, zu wehren oder durchzusetzen. Wenn hochsensible Kinder häufiger zurückgewiesen werden, weil sie eben manchmal anders als erwartet reagieren, dann ist achtsames Hinschauen der Erwachsenen sinnvoll, um herauszufinden, was da passiert und um ein Kind gegebenenfalls auch zu schützen und zu unterstützen. Diese gute pädagogische Begleitung brauchen auch Kinder, denen es schwerfällt, überhaupt von sich aus Kontakt aufzunehmen und Beziehungen zu pflegen. Sie sind oft still, ängstlich und zurückhaltend.

Es gibt auch hochsensitive Kinder, meist die mit guten Beziehungserfahrungen, denen es leicht gelingt, Freundschaften zu schließen. Sie reagieren positiv auf andere und können auf andere eingehen. Oft sind sie selbstständiger und recht kreativ im Lösen von Konflikten.

Das soziale Miteinander und die gegenseitige Toleranz kann z.B. durch einen regelmäßigen Gesprächskreis gestärkt werden. Hier trifft sich eine kleine Gruppe von Kindern etwa 20-30 Minuten lang jeden zweiten oder dritten Tag zu einem persönlichen Austausch über ganz unterschiedliche Themen. Dabei werden die Kinder ermuntert und angeregt, über ihre eigenen Erfahrungen, Gedanken und Gefühle zu sprechen. ErzieherInnen geben die Regeln vor wie: Jede/r kommt an die Reihe, wir hören einander zu und niemand wird ausgelacht oder kritisiert. Themen können sein: Gibt es etwas Schönes, an das ihr euch erinnert? Was esst ihr am liebsten? Was spielt ihr am liebsten? Worauf freut ihr euch? Habt ihr Euch schon mal geärgert, worüber und was habt dann gemacht? Auch gemeinsame Beobachtungen können Anlass werden zu tiefen Gedanken und Gesprächen über Tiere und Natur, Leben und Tod. So gibt es viele Themen im Alltag, die den Austausch und das Verständnis für den anderen fördern und stärken. Somit werden die Gedanken und Gefühle von hochsensiblen Kindern eine Selbstverständlichkeit für alle anderen Kinder.

Was man bei hochsensitiven Kindern immer wieder beobachten kann, ist ihre tiefe Beziehung zur Natur, besonders wenn sie dort in Ruhe und Stille viel beobachten können. Für sie mit ihrem ausgeprägten Erkundungswillen ist die Natur ein einzigartiges Abenteuer und bietet ihnen eine Vielfalt an Eindrücken. Kinder fühlen sich der Natur noch sehr nahe und verbunden. Sie mögen alles anfassen und mit allen Sinnen erleben. Für sie sind Pflanzen, Blumen und Bäume lebendig. Sie toben im Matsch, wühlen in der Erde, fangen Schnecken und Würmer, waten durchs Wasser. Begriffe wie Schmutz oder eklig sind ihnen noch fremd. Außerdem haben Kinder schon von sich aus tausend Ideen, was man mit Sand, Wasser, Blättern, Steinen oder Federn spielen kann. In vielen Einrichtungen gab es Initiativen, um in Kindertagesstätten das Außengelände umzugestalten und Beete und versteckte Ecken mit Sträuchern, Bäumen und Hütten für die Kinder zu schaffen. Ausflüge, Freizeiten und Projekte ermöglichen Naturerfahrungen. Bewegen im Freien stärkt sowohl die Konzentrationsfähigkeit und das Immunsystem als auch die Fein- und Grobmotorik durch das Zusammenspiel aller Sinne, was auch gerade für hochsensible Kinder sehr wichtig ist. Das kann schon ganz einfach durch natürliche Gegebenheiten angeregt werden.

Reagiert ein hochsensibles Kind aufgrund einer Neugierde und Wissbegierde überreizt, kann es sehr vorsichtig und ängstlich werden. Bei all den Vorschlägen kommt es immer wieder auf die richtige Dosierung an, damit Freude und Begeisterung erhalten bleiben und gerade die hochsensitiven Kinder lernen können ihren “reizvollen“ Alltag bewältigen zu lernen.

Spielen kommt den Bedürfnissen und Eigenschaften von hochsensitiven Kindern ganz besonders entgegen, weil es freiwillig, aus einem inneren Antrieb heraus geschieht. Es findet Sinn und Zweck in sich selbst, geschieht spontan und gleichzeitig mit ganz eigenen Regeln, lebendig, spannend und mit Freude. Kinder können im Spiel alles um sich herum vergessen, versunken im Tun und in dem, was sie gerade erleben - völlig zeitlos.

Es gibt keine andere Tätigkeit, die auch nur annähernd so viele Möglichkeiten bietet, die eigene Persönlichkeit zu entwickeln, d.h. all das zu lernen und zu üben, was es braucht, um später erfolgreich durchs Lebens gehen zu können. Wenn Kinder ihr Spielthema selbst wählen und den Spielverlauf selbst bestimmen und je nach ihren Bedürfnissen frei gestalten können, wird das als sehr hilfreich für die Verarbeitung von Erfahrungen und Erlebnissen und als selbstheilendes Moment des Spiels angesehen, was für hochsensitive Kinder ganz wichtig ist. Im fantasievollen Spielen können sie Ereignisse selbst in Szene setzen und Ereignisse meistern, die ihnen vorher fremd und beängstigend erschienen sind. Situationen werden nachgespielt und fantasievoll variiert, wie es dem Erleben des Kindes entspricht, nicht unbedingt den Tatsachen, aber so kann es die manchmal sehr bedrohliche Wirklichkeit verarbeiten. Voraussetzung dafür ist, dass ihnen Raum für ihr spielen gegeben wird und die Ideen, Gedanken und Wünsche der Kinder akzeptiert werden. Nur so können sie ihre Fähigkeiten zu schöpferischem Denken und Handeln entwickeln. Wenn Glück beschrieben wird als ein Zustand, in dem jemand ganz bei sich ist, versunken in das, was er gerade tut und dabei alles um sich herum vergisst, dann kommt Spielen einem solchen Erleben am nächsten. Es wirkt sich auf das körperliche Befinden positiv aus, stärkt das Immunsystem und wirkt stressvorbeugend.

Ideen jedoch kritisch zu kommentieren, kann dazu führen, dass diese Fähigkeiten sich nicht weiter entfalten können, sondern früh verkümmern und ein Reichtum an Ausdrucksfähigkeit, Aktivität und Initiative so verloren gehen kann. Kinder „arbeiten“ spielerisch an ihrem Selbstbild, geben sich wichtige Erlaubnisse im Spiel selbst: Ich darf so sein, wie ich bin, mich trauen und ausprobieren, ich darf meine Gefühle und Bedürfnisse haben, kann denken und etwas bewirken. So kann sich Selbstbewusstsein und das Gefühl von Selbstwirksamkeit entwickeln.

Schon die ganz kleinen Kinder erwerben Wissen und Fähigkeiten im Umgang mit ganz unterschiedlichen Materialien, lernen sie zu unterscheiden und entdecken viele Gebrauchsmöglichkeiten. Beim Spielen mit Bauklötzen z.B. können mechanische und statische Gesetze entdeckt und Raumvorstellungen erworben werden. Diese Spielform entwickelt sich weiter zum Gestaltungs- und Konstruktionsspiel, wie z.B. Malen, Kneten, Basteln mit Naturmaterialien, was hochsensitive Kinder sehr lieben, wie immer wieder von Eltern und Erziehern berichtet wird. Hier spielen Angebote und Anregungen eine Rolle, denn gestalterische Fähigkeiten können gefördert werden, z.B. durch gemeinsames Tun mit den Erwachsenen. Sie können aber auch verkümmern durch Desinteresse und kritisch abwertende Bemerkungen. „So wird das nichts!“ sagt ein Erwachsener leichtfertig dahin. Das Kind gibt auf und denkt, dass es nichts kann und richtig macht. So entstehen früh Lebenseinstellungen, die viele Menschen ein Leben lang begleiten können und entweder Zutrauen und Selbstbewusstsein stärken oder aber Misserfolgsängstlichkeit und Resignation bewirken können.

Je mehr sich die Sprache entwickelt, desto mehr gewinnt sie im Spiel an Bedeutung. Gerade Rollenspiele sind bei fantasievollen hochsensitiven Kindern sehr beliebt. Außerdem fordert das Rollenspiel, anders als das bisherige einzeln für sich spielen, zum Miteinander auf. Absprechen wird notwendig. Spielerisch lernt ein Kind dabei, Situationen nicht mehr nur aus seiner Sicht heraus zu sehen, sondern sich auch in andere Personen hineinzudenken (Perspektivübernahme) und einzufühlen (Empathie), worin hochsensible Kinder nach Beobachtungen manchmal schon sehr früh erstaunliche Fertigkeiten zeigen. Auch Hilfsbereitschaft, sich behaupten können, Konflikte auszutragen und Enttäuschungen zu ertragen, werden hier geübt. Somit bietet das Rollenspiel eine sehr gute Möglichkeit, zahlreiche soziale Grundfähigkeiten zu erlernen. Kinder sprechen beim Spielen auch oft mit sich selbst und steuern so ihr Verhalten. Sie geben sich selbst Anweisungen, lösen Probleme, anfangs laut, dann zunehmend leiser. Im Laufe der Vorschulzeit interessieren sich Kinder auch immer mehr für Regelspiele, z.B. Kartenspiele, Brettspiele, Würfelspiele. Die leisen Geschicklichkeitsspiele sind bei hochsensitiven Kindern durchaus beliebt, aber nur wenn Wettbewerb nicht zu Spannung führt. Bei wilden Fußballspielen sind sie eher mal vorsichtig. Die Möglichkeit des Gewinnens und Verlierens kann sie aufgrund ihres intensiven Gefühlserlebens auch stressen, weil es sowohl Freude über Glück und Geschicklichkeit bedeuten kann als auch Wut und Enttäuschung über eine Niederlage auslösen kann. Mit liebevoller Unterstützung haben sie hier die Chance zu lernen, mit diesen Gefühlen umzugehen.

Lern- und Computerspiele hingegen erfüllen nicht die Kriterien für Spiel, da sie nicht zweckfrei den Bedürfnissen, Gedanken und kreativen Ideen der Kinder entspringen. Die Kinder passen sich hier bestimmten Vorgaben an. Vor allem bei hochsensitiven Kindern kann der Umgang mit den Medien sehr leicht zu einer Reizüberflutung führen. Problematisch kann es werden, wenn Computerspiele den Kindern wesentlich mehr Fähigkeiten zubilligen, als sie tatsächlich entsprechend ihrer Entwicklung und ihrer geistigen und körperlichen Möglichkeiten nach haben, z.B. in Phantasyspielen: fliegen, zaubern etc. Während im direkten So-tun-als-ob-Spiel das Kind gleichzeitig sehr real seine Grenzen erlebt - der Stuhl bleibt ein Stuhl - auch wenn es ihn als Raumschiff nutzt, wandelt sich im Computer das Bild in ein Raumschiff. Zauberei bleibt nicht ein Produkt der Fantasie in der Realität, sondern gaukelt eine Verwandlung der Realität vor, eine Omnipotenz, die dann an kleinen Alltagsleistungen scheitert, besonders an denen, die sonst spielerisch geübt wurden. Im Spiel erlebt ein Kind die Regeln der Schwerkraft und des Gleichgewichtes hautnah, am Computer nicht. Die Sinneserfahrungen, die im Spielen die so notwendigen Stimulierungen der Gehirnentwicklung bewirken, fehlen.

Erwachsene und Kinder haben noch ein unterschiedliches Zeitgefühl. Erst im Alter von ca. 2 Jahren sind Kinder in der Lage, geistig und sprachlich Vergangenheitsformen zu verstehen und auszusprechen. Zwischen 5 und 7 Jahren lernen sie die Uhr verstehen, das Zeitbewusstsein von Erwachsenen haben sie erst mit 10-12 Jahren wirklich voll erreicht. Im täglichen Ablauf lauert die Gefahr, Kindern die Zeiteinteilung und die Zeitwerte der Erwachsenen – und die damit häufig verbundene Hektik – zu früh aufzuzwingen. Sich hier anzupassen, fällt besonders hochsensiblen Kindern schwer, da sie schnell in eine Reizüberflutung kommen können. Sicherheit geben beispielsweise feste Zeitstrukturen im Kindergarten und dann wieder Zeiträume, in denen die Kinder ihr Tempo des Handelns selbst bestimmen können. Um in dem vorgeschriebenen Alltagsrahmen die so notwendige gute Beziehung zu pflegen, braucht es Zeit, um Kinder zu beobachten.

Nochmals zusammenfassend ist es gerade im Umgang mit hochsensiblen Kindern sehr wichtig, ihre momentanen Bedürfnisse zu verstehen, als Voraussetzung, einfühlsam reagieren zu können. Achtsames Hinschauen, was ein hochsensitives Kind wohl gerade bewegt, was in ihm vorgeht, welche Unterstützung ihm hilft, fördern das Verständnis.

Literatur

Aron, E.: The Highly Sensitive Person. New York: Broadway Books 1997

Aron, E.: Sind Sie hochsensibel? München: mvg Verlag 2014

Erdmann, G./Janke, W: Stressverarbeitungsfragebogen für Kinder und Jugendliche, SVF Handbuch,

Göttingen: Hogrefe-Verlag 2008

Friedrich, H.: Hochsensibilität als Stärke. München: Goldmann Verlag 2016

Grossmann, K.: Die Ontogenese kindlicher Zuwendung gegenüber Bezugspersonen und gegenüber Dingen

in: Eggers, Ch. (Hg.): Bindungen und Besitzdenken beim Kleinkind. München: Urban und Schwarzenberg 1984

Sternberg, R.: Erfolgsintelligenz. Warum wir mehr brauchen als EQ und IQ. München: Lichtenberg 1998

Autorin

Hedi Friedrich ist Psychotherapeutin für Erwachsene, Kinderund Jugendliche in Frankfurt. Seit über 25 Jahre beschäftigt sie sich mit Hochsensibilität und leitete Gesprächskreise und Fortbildungen zu diesem Thema.

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