Salutogenetische Pädagogik, am Kind orientiert - zentrale Anliegen der Waldorfpädagogik

Rainer Patzlaff

Die Waldorfpädagogik, 1919 von Rudolf Steiner in Stuttgart begründet, ist heute auf allen fünf Kontinenten vertreten: mit rund 1.000 Waldorfschulen in 66 Ländern, mehr als 1.600 Waldorfkindergärten und einer ebenfalls weltweit agierenden Heilpädagogik. Anlässlich des 150. Geburtstages ihres Gründers wurde die Waldorfpädagogik in der Öffentlichkeit als die erfolgreichste pädagogische Reformbestrebung des 20. Jahrhunderts gewürdigt. Manche ihrer Elemente sind inzwischen wie selbstverständlich in das öffentliche Schulwesen eingeflossen.

So erfreulich diese Bilanz für die Waldorfbewegung auch ist, so darf darüber doch nicht vergessen werden, dass wesentliche Anliegen Rudolf Steiners, die er im Blick auf ein erneuertes Bildungs- und Erziehungswesen für zentral hielt, noch längst nicht in vollem Maße verwirklicht sind. Manches droht sogar verloren zu gehen.

Zwei dieser Anliegen, die auch für das öffentliche Bildungswesen von Bedeutung sind, sollen hier umrissen werden: Das erste betrifft die Freiheit des Bildungswesens als Voraussetzung für eine Individualisierung des pädagogischen Handelns. Darauf aufbauend geht es zweitens um Steiners grundlegenden Ansatz, durch Pädagogik salutogenetisch zu wirken.

Individualisierung des pädagogischen Handelns

Wie sehr Steiners Intentionen missverstanden werden können, belegt der Umgang mit dem so genannten Lehrplan der Waldorfschule. Selbst innerhalb der Waldorfkollegien wird der "Lehrplan" oft als von Steiner gegebenes, unveränderliches Fundament der Waldorfschule angesehen. Steiner hatte indessen nie die Absicht, einen festgeschriebenen Lehrplan zu schaffen. Vielmehr erwartete er von den Lehrerinnen und Lehrern, dass sie durch permanente Selbstschulung ihren Blick für die jeweilige Entwicklungssituation der Kinder schärfen und allmählich lernen, aus dieser unmittelbaren Wahrnehmung heraus selbst die jeweils notwendigen Unterrichtsthemen zu finden sowie die entsprechende Methodik und Didaktik zu entwickeln. Die Grundlage dafür sollte die anthroposophisch erweiterte Menschenkunde geben, die dazu anregt, die Individualität des Kindes in ihrem komplexen Zusammenhang mit dem leiblichen und seelischen Instrumentarium immer besser zu beobachten und zu verstehen.

Steiner setzte also auf die Initiativkraft jedes einzelnen Pädagogen, sofern sie sich jenseits aller Willkür strikt an der Individualität des Kindes orientiert. Lehrer- und Erzieherbildung hieß für ihn, schöpferische Fähigkeiten zu wecken, die zu einer wirklichen "Erziehungskunst" befähigen, hieß aber auch, den Pädagogen vollumfänglich die Verantwortung für ihr Tun zu übergeben, denn nur so können Initiativkräfte freigesetzt werden.

Folgerichtig hat Steiner dem Kollegium der ersten Waldorfschule lediglich die Grundlinien der pädagogischen Arbeit in Vorträgen und Seminaren vorgezeichnet, in der alltäglichen Praxis aber den einzelnen Pädagogen keine Vorschriften gemacht, sondern stets Hinweise und Anregungen gegeben und auf Anfrage (!) Vorschläge gemacht, was sie tun könnten.

Die damaligen Lehrer haben die Vorschläge aufgegriffen und aus ihnen erfolgreich Unterrichtskonzepte entwickelt, die weitergereicht und allmählich traditionell wurden - womit dann die Gefahr der Erstarrung und Dogmatisierung entstand, die keineswegs in Steiners Sinne war. Gemäß seiner Methode können und müssen je nach Ort und Situation ganz verschiedene "Curricula" entstehen, und auch die müssen sich mit der Zeit verwandeln, so dass jede Waldorfschule und jede Waldorf-Kindertagesstätte ihr eigenes Gepräge ausbildet. Dieser Freiheit zur pädagogischen Individualisierung ist es zu verdanken, dass die Waldorfpädagogik nicht auf europäische und angelsächsische Länder beschränkt blieb, sondern sich weltweit in den unterschiedlichsten Kulturkreisen etablieren konnte.

Die Notwendigkeit eines freien Bildungswesens

Noch vor den Diktaturen des 20. Jahrhunderts, die missbräuchlich Erziehung und Bildung in den Dienst ihrer ideologischen Indoktrination stellten, vertrat Rudolf Steiner entschieden den Standpunkt, dass weder wirtschaftliche noch gesellschaftspolitische Zielsetzungen, weder Ideologien noch Theorien in der Pädagogik etwas zu suchen haben. Das Kind mit seiner einmaligen, aus geistigen Welten in das Erdenleben hereintretenden Individualität - so sein Credo - sollte das einzige Buch sein, in dem wir zu lesen haben, was pädagogisch zu tun ist. Denn die Zukunft wird gestaltet von Individualitäten, deren Wege keiner von uns voraussehen kann, und je mehr die Pädagogik ihnen hilft, frei von gesellschaftlicher, politischer und wirtschaftlicher Lenkung zu sich selbst zu finden und ihre ureigenen Anlagen zu entfalten, desto fruchtbarer wird ihr Wirken in künftigen Lebensfeldern sein. Daraus folgt: Ein freies Bildungswesen ist notwendig, um wirklich freie Individualitäten fördern zu können.

Dieses gesellschaftspolitische Ziel, von Steiner während der Umbruchphase nach dem Ersten Weltkrieg vehement, aber vergeblich vorgetragen, hat auch heute noch kaum Eingang in das allgemeine Bildungswesen gefunden. Zwar wird in der gegenwärtigen Diskussion häufig eine "Pädagogik vom Kinde aus" gefordert und deutsche Bildungspolitiker haben das Stichwort gerne aufgegriffen. Die im Gefolge der PISA-Studien initiierten Bildungsreformen aber weisen überwiegend in eine ganz andere Richtung: Veränderungen wie etwa das Modell G 8 oder die Früheinschulung leiten sich durchaus nicht aus pädagogischen Erkenntnissen her, sondern sind dem Diktat ökonomischer Forderungen geschuldet.

Am deutlichsten tritt das hervor bei der Vorverlegung des gesetzlich festgelegten Einschulungszeitpunktes. Sie dient erklärtermaßen der Beschleunigung und Effizienzsteigerung der schulischen Bildung und folgt damit typisch wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Pädagogisch sucht man vergebens nach einer stichhaltigen Begründung. Es gibt sie nicht. Schon in den 1970er Jahren musste die damals geplante Früheinschulung aufgegeben werden, weil sich langfristig nicht der geringste Gewinn für die Kinder nachweisen ließ. Auch in den Jahrzehnten danach konnte kein einziger wissenschaftlicher Beweis erbracht werden, dass Kinder von einer früheren Einschulung auf längere Sicht profitieren; neuere Studien belegen sogar Nachteile (1). Und nicht zuletzt ist auf die Tatsache hinzuweisen, dass der PISA-Sieger Finnland keine Früheinschulung praktiziert.

Die Waldorfpädagogik tritt mit guten Gründen für ein freies, nicht von politischen oder wirtschaftlichen Vorgaben gegängeltes Bildungswesen ein. Gesellschaftlich wirksam wird dieses Anliegen jedoch erst, wenn von den Waldorfinstitutionen die Zusammenarbeit mit den zahlreichen pädagogischen Initiativen unserer Zeit so vorangetrieben wird, dass die Forderung nach einer wahrhaft am Kind orientierten Pädagogik aufhört, eine Spezialität der Waldorfpädagogik zu sein. Sie muss zum universellen Kulturimpuls einer Kindheitspädagogik für alle Menschen werden.

Salutogenetische Pädagogik - ein Zukunftsprojekt seit 1919

Das gleiche gilt für Steiners Ansatz einer salutogenetisch wirkenden Pädagogik. Wie ein roter Faden zieht sich durch seine Ausführungen der Hinweis auf den Zusammenhang von Pädagogik und Gesundheit. Immer wieder betonte er, wie entscheidend die Art der Pädagogik in den Kinderjahren für die gesundheitliche Entwicklung des späteren Erwachsenen bis ins hohe Alter hinein ist, und konkretisierte das mit zahlreichen Hinweisen.

Damit eröffnete Steiner der Pädagogik eine ganz neue, bis dahin unbekannte Dimension: Die gesundheitlichen Fernwirkungen der frühkindlichen und der schulischen Bildung auf das gesamte spätere Leben werden in den Blick genommen und zur Richtschnur des pädagogischen Handelns gemacht. Der Bildungsgang eines Kindes muss daher als ein Gesamtbildungsgang von der Geburt bis zur Mündigkeit verstanden und gestaltet werden (2).

Leider ist die von Steiner erhoffte empirische Überprüfung der Zusammenhänge von Pädagogik und Gesundheit im Einzelnen noch kaum erfolgt. Es wäre zu wünschen, dass das von der UNESCO für die Dekade 2004-2014 propagierte Ziel der Nachhaltigkeit - übertragen auf Erziehung und Bildung - zum Anlass genommen wird, jetzt auch die salutogenetische Nachhaltigkeit pädagogischer Konzepte zum Thema wissenschaftlicher Untersuchungen zu machen.

Indessen wies Steiner nicht nur auf die biographischen Fernwirkungen von Pädagogik hin, sondern lenkte den Blick stets auch auf das aktuelle leibliche und seelische Befinden des Kindes. Regelmäßig ermahnte er die angehenden Waldorflehrer zu beobachten, welche Wirkung ihr Unterricht auf die Gesundheitskräfte des Kindes hat, ablesbar z.B. an der Blässe oder frischen Hautfarbe, an zunehmender Müdigkeit oder Frische usw.

Ferner gehörte es von Anfang an zu seinem Konzept, dass ein Schularzt als festes Mitglied des Kollegiums an der Pädagogik mitwirkt, indem er teilweise selbst unterrichtet, vor allem aber die gesundheitliche Entwicklung aller Kinder verfolgt und die Lehrer durch regelmäßige Unterrichtsbesuche unterstützt und fortbildet. In der ersten, 1919 gegründeten Waldorfschule war dies in Person von Dr. Eugen Kolisko vorbildlich verwirklicht. Leider gehört es zu den empfindlichen Mängeln gegenwärtiger Waldorfpädagogik in Deutschland, dass längst nicht an allen Schulen ein solcher vollamtlicher Arzt mitarbeitet oder mitarbeiten kann.

Gesundheit kommt von innen

Lange bevor die Wissenschaft der Salutogenese aufkam, verfolgte Steiner das Ziel einer Gesundheitsförderung, die nicht allein durch äußere Mittel wie Bewegung und Nahrung erreicht werden sollte, sondern langfristig vor allem durch eine intime Kenntnis der physiologischen und psychologischen Wirkungen bestimmter pädagogischer Methoden und Unterrichtsinhalte.

Gesundheit so verstanden stellt sich nicht als ein Naturprodukt von selber ein, sondern bedarf bestimmter Grundlagen, die durch Bildung und Erziehung erst zu schaffen bzw. zu unterstützen sind. Darin stimmt die Waldorfpädagogik mit der modernen Salutogenese-Forschung überein, die bei ihren Untersuchungen zur "Herkunft der Gesundheit" zu dem Ergebnis kommt, dass Gesundheit nur in geringem Maße durch biologische Faktoren bedingt ist und in erstaunlich hohem Maße von bestimmten geistig-seelischen Bedingungen abhängt, die der Mensch selbst herstellen kann bzw. herzustellen lernen kann.

Gesundheit wird in der Waldorfpädagogik nicht als Abwesenheit von Krankheit verstanden, sondern als Anwesenheit eines schöpferischen Potentials an leiblichen, seelischen und geistigen Entfaltungsmöglichkeiten, die es dem Menschen erlauben, das eigene Schicksal kreativ in die Hand zu nehmen und dadurch immer mehr er selbst zu werden, ein Individuum mit unverwechselbarer, einmaliger Signatur. Ein solches Individuum erwirbt, salutogenetisch gesprochen, genügend Resilienz, um im späteren Leben Hindernisse und Probleme positiv als Herausforderungen zu begreifen, als Chancen, am Widerstand zu wachsen. Dieser Mensch wird mit Initiativkraft und Engagement am Weltgeschehen mitwirken, um Zukunftsimpulse zu verwirklichen.

Kindheit in Not

Wie zukunftsweisend Rudolf Steiners salutogenetischer Ansatz war, zeigt sich erst in jüngster Zeit in voller Deutlichkeit durch die geradezu epidemisch zunehmende Gesundheitsgefährdung der Kindheit in allen hochtechnisierten Ländern: Bei einer wachsenden Zahl von Kindern werden Entwicklungsdefizite festgestellt, deren Vielfalt und Schwere bedrückend ist. Selbst fundamentale Fähigkeiten wie die Beherrschung von Tast-, Bewegungs- und Gleichgewichtssinn sind für angehende Schulkinder nicht mehr selbstverständlich.

Pädiater und Gesundheitsforscher konstatieren heute, dass zwar die klassischen Kinderkrankheiten verdrängt werden konnten (u.a. durch Impfaktionen), an ihre Stelle aber eine Vielzahl chronischer Krankheiten und Wahrnehmungsauffälligkeiten getreten ist. Laut dem Bielefelder Forscher Klaus Hurrelmann (3) gehören dazu (wohlgemerkt: schon im Kindergarten und in der Grundschule): "Krebs, Diabetes mellitus, Rheuma, Epilepsie, Allergien, Neurodermitis, Asthma bronchiale, Adipositas und Magersucht, ferner Auffälligkeiten im Wahrnehmungsbereich, ADHS, Lese-Rechtschreib-Schwäche, Rechenschwäche, psychosomatische und affektive Störungen, Angst- und Affektsyndrome, depressive Syndrome." Noch gar nicht berücksichtigt sind dabei die Sprachentwicklungsstörungen, von denen nach amtlichen Statistiken mittlerweile fast jedes dritte Kind im Vorschulalter betroffen ist.

Die Ursachen für eine so katastrophale Entwicklung, die noch vor 20 Jahren nicht vorstellbar gewesen wäre, liegen in der Regel nicht in materiellen Mangelerscheinungen (wie sollten sie auch in einer Wohlstandsgesellschaft!) und auch nicht in irgendwelchen genetischen oder sonstigen biologischen Veränderungen, sondern offenkundig in den Lebensumständen und Umfeld-Einwirkungen, denen Kinder heute ausgesetzt sind. Die angeblichen "Defizite" der Kinder spiegeln nur die Defizite unserer modernen Lebenswelt, spiegeln die zivilisatorischen Bedingungen, die wir den Kindern zumuten.

Da diese Bedingungen aber durch uns selbst entstanden sind, können sie auch von uns verändert werden. Gesundheitsfördernde Entwicklungsumgebungen für Kinder zu schaffen wird heute zu einer fundamentalen Aufgabe jeglicher Pädagogik.

Dass die Waldorfpädagogik dazu einen substantiellen Beitrag zu leisten vermag, dafür gibt es inzwischen schon erste wissenschaftliche Beweise: Die so genannte Parsifal-Studie, die von der EU in mehreren europäischen Ländern durchgeführt wurde, hat z.B. gezeigt, dass Kinder aus anthroposophischem Umfeld signifikant weniger allergieanfällig sind als andere Kinder. Die Frage, warum das so ist, harrt noch der wissenschaftlichen Erforschung.

Lernkräfte als verwandelte Wachstumskräfte - eine epochale Entdeckung

Der Mangel an Forschungsergebnissen muss die Waldorfpädagogen nicht abhalten, wie bisher mit den schon bekannten Mitteln im Unterricht salutogenetisch zu wirken. Zu Hilfe kommt ihnen dabei eines der bedeutendsten Forschungsergebnisse Rudolf Steiners, das grundlegend ist für den Zusammenhang zwischen Pädagogik und Gesundheit. Gemeint ist Steiners Entdeckung, dass die gestaltgebenden Kräfte, die in den ersten Kindheitsjahren für das Wachstum des Körpers, für die Differenzierung und Strukturierung der Organe sorgen, etwa im siebten Lebensjahr nach getaner Arbeit zur Verfügung stehen als gestalt- und strukturgebende Kräfte im seelischen und geistigen Raum. Hier treten sie als bewusst gebildete Vorstellungen, Gedächtnisbilder und gedankliche Operationen in Erscheinung, auf die sich das angehende Schulkind stützt.

Lernkräfte sind verwandelte, frei gewordene Wachstums- und Gestaltungskräfte - so fasste Steiner das Resultat zusammen und wies zugleich auf die Gefahr hin, die damit verbunden ist: Werden diese Kräfte zu früh für bewusste kognitive und intellektuelle Prozesse in Anspruch genommen, entzieht man sie der noch nicht beendeten Arbeit an der leiblichen Organisation und bewirkt dadurch möglicherweise eine nachhaltige Schwächung der Konstitution und Leistungsfähigkeit, die sich unter Umständen erst nach vielen Jahren zeigt.

Die Kenntnis dieser Zusammenhänge hat unmittelbare Konsequenzen für die schon erwähnte Frage des Einschulungszeitpunktes, und damit steht die Waldorfpädagogik vor der Notwendigkeit, sich gegen die aktuellen Tendenzen zur Beschleunigung und Verfrühung der kindlichen Bildung zu stemmen, ohne dogmatisch auf jahrzehntelanger Gewohnheit zu bestehen. Sie wird ihre Auffassung der Öffentlichkeit verständlich zu machen haben und den Übergang vom Kindergarten in die Schule in transparenter Weise gestalten müssen.

Auch ist endlich Forschung notwendig, um den Zusammenhang zwischen dem Entwicklungsstand bei Einschulung und der späteren Gesundheitsentwicklung empirisch zu prüfen. Ein erstes Forschungsprojekt dazu wird seit 2005 im IPSUM-Institut Stuttgart durchgeführt (4), in Zusammenarbeit mit rund 100 deutschen Waldorfschulen und unter Mitwirkung von Wissenschaftlern, die weder Anthroposophen noch Waldorfanhänger sind.

Hier ist im Kleinen eine Signatur angelegt, die der Waldorfpädagogik im Großen für ihre weitere Entwicklung zu wünschen ist: aktive Einbettung in die öffentlichen Bemühungen um eine Neugestaltung der Kindheit, Herausarbeiten des eigenen Profils in einer für Außenstehende verständlichen Sprache, souveränes öffentliches Eintreten für eine salutogenetisch orientierte Pädagogik.

Anmerkungen

  1. Bellenberg, G.: Individuelle Schullaufbahnen. Eine empirische Untersuchung über Bildungsverläufe von der Einschulung bis zum Abschluss. Weinheim 1999 (Stellt bei früh eingeschulten Kindern anstatt eines Leistungsvorsprungs ein signifikant höheres Risiko des Sitzenbleibens fest).
    Puhani, Patrick A./Weber, Andrea M.: Does the Early Bird Catch the Worm? Instrumental Variable Estimates of Educational Effects of Age of School Entry in Germany. IZA Discussion Paper No.1827. Bonn: Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit, Oktober 2005 (Weist anhand der IGLU-Grundschul-Leseuntersuchung an 6.600 Viertklässlern nach, dass später eingeschulte Schüler/innen deutlich bessere Testergebnisse erzielen als früher eingeschulte. Außerdem ergab die von Puhani vorgenommene Auswertung von 182.676 Datensätzen hessischer Schüler der Einschulungsjahrgänge 1997-1999, "dass das Einschulungsalter einen signifikanten Einfluss auf die später besuchte Schulform (z.B. Gymnasium) ausübt").
  2. Nähere Ausführungen dazu in der Broschüre "Leitlinien der Waldorfpädagogik für die Kindheit von drei bis sechs Jahren" von Rainer Patzlaff und Wolfgang Saßmannshausen, herausgegeben von der Pädagogischen Forschungsstelle des Bundes der freien Waldorfschulen, Stuttgart, 2. Aufl. 2007. Dort findet sich auch ein Verzeichnis weiterführender Literatur.
  3. Klaus Hurrelmann/Heidrun Bründel: Neue Herausforderungen für die Gesundheitsförderung - Fehlernährung und Bewegungsmangel als Schlüsselprobleme. frühe kindheit 2003, Heft 4, S. 8-14.
  4. Berichte dazu erschienen in der Zeitschrift "Erziehungskunst" 2006, Heft 5, S. 531-543; 2007, Heft 10, S. 1113-1119; 2008, Heft 11, S. 1197-1203 sowie in der Zeitschrift "Medizinisch-Pädagogische Konferenz" 2009, Heft 51; 2011, Heft 57.
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