Eva Wohlmann
Bereits vor rund 400 Jahren erkannten namhafte Philosophen wie John Locke und Jean-Jacques Rousseau die Bedeutung des ganzheitlichen Lernens. Die Forderung nach der Beteiligung des Kindes am Lernen wird heutzutage immer größer und zeigt sich bereits in der zunehmenden Verwirklichung von fächerübergreifendem bzw. handlungsorientiertem Unterricht und Projektlernen.
Ganzheitliches Lernen aus der Sicht der Neurowissenschaft
Grundlage des ganzheitlichen Lernens bildet die Vernetzung beider Hirnhälften. Das geschieht, wenn Denkprozesse mit handlungsorientierten Sinneseindrücken kombiniert werden und auf diese Weise der Informationsaustausch zwischen verschiedenen Gehirnregionen aktiviert wird. Zum Beispiel in der Geometrie bietet es sich laut Prof. Maike Looß an, Formen und Körper nicht nur visuell, sondern auch taktil und auditiv zu erarbeiten - durch Betasten bzw. "Be-Greifen" der Objekte und Verbalisierung ihrer Eigenschaften.
Ebenfalls positiv auf den Lernprozess wirkt sich gleichzeitige Bewegung aus, denn körperliche Aktivität fördert die Durchblutung des Gehirns und somit auch die Aufnahmebereitschaft. Außerdem liegt der Bereich des Gehirns, der für Bewegung zuständig ist, nahe an unserem Sprachzentrum. Durch die simultane Anregung dieser beiden Hirnareale werden schnell zusätzliche Synapsen verknüpft, und Gelerntes kann somit leichter abgerufen werden.
Wer sich dann noch für das Thema begeistern kann und Spaß am Lernen verspürt, kann mit optimalen Lernerfolgen rechnen. Denn wie der Neurobiologe Prof. Dr. Gerald Hüther in einer seiner Veröffentlichungen schreibt, aktiviert Begeisterung die emotionalen Zentren unseres Gehirns. Deren Nervenzellen bilden lange Fortsätze aus, die in sämtliche Gehirnareale reichen. An den Enden dieser Fortsätze werden bei Begeisterung Botenstoffe ausgesendet. Das führt letztendlich dazu, dass spezielle Proteine produziert werden, die für die Bildung neuer bzw. für die Stärkung bereits vorhandener Verknüpfungen notwendig sind, die wiederum unsere Fähigkeit zur Problemlösung stärken.
Diese Effekte macht sich das lernintegrierende Bewegungsspiel "Move On - Schloss Cleverstein" zunutze, das aus der Zusammenarbeit des Fraunhofer Instituts für Digitale Medientechnologie und der Wehrfritz GmbH entstanden ist. Es verbindet ausgelassene Bewegung mit dem Erwerb von lehrplankonformen Kompetenzen in den Bereichen Deutsch und Mathematik der Primarstufe.
"Move on" - Das Computerspiel mit Bewegungsfaktor
Der Einsatzbereich liegt vor allem im Unterricht. "Move on" soll den traditionellen Unterricht auflockern und Bewegung und Spaß in die Klassen bringen. Aber auch in der Nachmittagsbetreuung im Hort oder zu Hause kann das Spiel eingesetzt werden, um Sprach- und Mathematikverständnis zu fördern sowie Lerninhalte zu vertiefen.
Zentraler Bestandteil von "Move on" ist die Sensormatte, über die die Kinder die Lösungen der Aufgaben auf dem Computerbildschirm möglichst schnell und präzise "einhüpfen" sollen. Die Matte ist flexibel und widerstandfähig - mit einem Laptop kann "Move on" sogar im Freien gespielt werden.
Die Software ist liebevoll gestaltet und entführt die Spieler auf eine Erkundungstour durch "Schloss Cleverstein". Der Schwierigkeitsgrad des Spiels ist variabel und schnell an verschiedene Anforderungen anpassbar. Somit können auch Kinder unterschiedlichen Lernfortschritts problemlos zusammen spielen.
Durch die Computerspiel-Technologie hat "Move on" einen sehr hohen Aufforderungscharakter für Kinder. Gleichzeitig weckt die Highscore-Funktion ihren Ehrgeiz. 72 verschiedene Spiele mit insgesamt über 1.000 Aufgaben sorgen dabei für die nötige Abwechslung und anhaltenden Spielspaß. Über den Fragengenerator können Lehrkräfte auch eigene Fragen programmieren.
Weitere Informationen und Anregungen finden Sie unter moveon-lernspiele.info.
Unternehmen
Seit über 75 Jahren ist Wehrfritz Komplettausstatter für Krippen und Kindergärten. Das Sortiment umfasst innovative Möbel, Raumkonzepte, Außenspielgeräte sowie ausgewählte Spiel- und Lernmaterialien.