Petra Lorenz
Aufbauend auf das Grundsatzkonzept des Kinderhauses, wo wir festgelegt haben, dass die konkrete Lebenssituation der Kinder und Familien der Ausgangspunkt unserer pädagogischen Arbeit ist, erachten wir es auf der Basis der ständigen Sozialanalyse und in Anlehnung an den 10. Kinder- und Jugendbericht für unumgänglich, den Familien im Kiez wesentlich mehr Hilfe und Unterstützung zu gewähren.
Wir haben den Anspruch, den schwierigen Lebenssituationen von Kindern und Eltern vor Ort zu entsprechen, ihre Isolation vom sozialen und gesellschaftlichen Leben durch vielfältige Initiativen zu durchbrechen und über Vernetzungssysteme konkrete Unterstützungsleistungen zu schaffen. In bewährter Kooperation des Kinderhauses und des Fördervereins werden nachbarschaftliche Dienstleistungs- und Serviceangebote aktiviert oder entsprechend dem Bedarf geschaffen. Gleichzeitig gilt es, Selbsthilfepotential unter Kindern, Jugendlichen, jungen Familien und Eltern zu entwickeln. Wir lassen uns davon leiten, dass junge und sozial schwache Familien aufgrund ihrer Lebenssituation ortnahe und niedrigschwellige Angebote benötigen und ihrem Bedürfnis nach Kontakt, Erfahrungsaustausch sowie Kommunikation, Aufmerksamkeit geschenkt werden muss. Damit stabilisieren wir im 7. Wohnkomplex den Kinder-, Jugend- und Familientreff und damit den konzeptionellen Anspruch der gemeinwesenorientierten Arbeit.
Folgende Zielgruppen möchten wir mit dem familienunterstützenden Angebot erreichen:
- junge Familien
- von Armut bedrohte Familien
- ausländische und Aussiedlerfamilien
- Familien, welche mit einem behinderten Kind leben
- allein erziehende BürgerInnen
- Familien, welche die konzeptionelle Absicht bewusst fördern.
Dazu gibt es drei Projektinitiativen:
- Eltern-Kind-Kreis
- sozial-kommunikativer, kulturell-sportlicher, pädagogischer Familientreff
- Dienstleistungs- und Stadtteilservice
Der Eltern-Kind-Kreis ist ein Treff insbesondere für junge Familien mit ihrem Säugling oder Kleinkind, welche keine Rechtsanspruch auf Betreuung in einer Kindereinrichtung haben. Er dient besonders der Begegnung und Kommunikation sowie dem Erfahrungsaustausch. Kinder finden dabei erste Spielpartner und erwerben Sozialkompetenz. Durch alltagsbezogene Bildungsangebote stärken wir die Eltern-Kind-Beziehung. Außerdem gewähren wir durch Vernetzung zu anderen Institutionen und Vereinen Hilfe in Konfliktsituationen.
Der sozial-kommunikative, kulturell-sportliche, pädagogische Familientreff versteht sich als ein offener Treffpunkt für Eltern, Großeltern und Familien aus dem näheren Umfeld, egal welcher Nationalität, Religion oder sozialer Herkunft. Das Miteinander von Familien lässt Verständnis füreinander, Akzeptanz und Solidarität wachsen. Es stärkt das Selbstbewusstsein und den Mut, sich selbst zu bejahen und neu zu orientieren. Die Angebote des Familienbüros umfassen:
- Elterncafe
- Frauentreff
- gemeinsame Erlebnisse in der Familie wie Wanderungen, Grillnachmittage, Theaterfahrten, Besuch der Schwimmhalle u. Ä.
- Interessengruppen für Eltern oder Eltern und Kind wie z. B. Keramikwerkstatt, Sport, Computer ...
- Interessenelternnachmittage - u. a. zu Themen wie "Zähneputzen - wie wichtig?", "Mein Kind spricht undeutlich", "Mein Kind schläft schlecht", "Mein Kind ist anders", "Mein Kind isst wenig" ...
- Gesprächsrunden mit ausländischen Eltern, allein erziehenden Eltern, mit Eltern, deren Kind behindert ist u. a.
Der Dienstleistungs- und Stadtteilservice orientiert sich an der konkreten Lebenssituation der Kinder und Eltern im Kinderhaus sowie der BürgerInnen im nahen Umfeld. Dabei reagieren wir flexibel und unbürokratisch auf die Bedürfnisse und Probleme durch:
- Babysitting
- Second hand - Laden/Tauschbörse
- Gestaltung von Familiengeburtstagen, Familienfesten usw.
- Vermittlungshilfe zu Institutionen und Vereinen, ehrenamtlicher Psychologe
- Bibliothek, Videothek
- Organisation von Werkzeugausleihe, Werkstattnutzung, Kleinbusausleihe
- Saunanutzung
- Lernkreis