Stefanie Drechsel, Janna Kruse
Babblarna – das ist ein Konzept zur frühkindlichen Sprachförderung aus Schweden. Der Verlag SCHUBI Lernmedien hat unter der Begleitung von Timm Albers, Professor für Erziehungswissenschaften an der Universität Paderborn und Experte für Frühpädagogik, das Konzept für den deutschen Markt adaptiert und in deutschen Krippen und Frühfördereinrichtungen erprobt.
Im Mittelpunkt stehen sechs sympathische Figuren, die miteinander befreundet sind, viel miteinander sprechen, „babbeln“ und spielen. Daher kommt auch der Name „Babblarna“ – die „Plapperer“. Die Freunde Babba, Bibbi, Bobbo, Dadda, Diddi und Doddo haben einen hohen Wiedererkennungswert, sodass sich Kinder von ihnen angesprochen fühlen. Sie lieben die lustigen Gesichter mit den großen Augen, die klaren Farben und Formen der Figuren. Bereits beim Sprechen und Erlernen der Namen findet die erste Sprachbildung statt. Die Kinder produzieren dafür Laute und Silben, die bereits in der frühen Sprachentwicklung erworben werden – aus Ba wird schnell Ba-ba (Babba) oder später Ball.
Die farbenfrohen Babblarna-Freunde begleiten die Kinder in der Phase des allerersten Lauterwerbs als auch beim Erlernen grammatischer Strukturen. ©Hatten Education
Angeknüpft an die Babblarna-Freunde sind klar strukturierte Spiele, Bilder- und Erzählbücher, CDs, Puzzle, Handpuppen und Kuscheltiere. Durch verschiedene Zugänge zur Sprache wie Fingerspiele, Lieder, Reime, Erzählrunden und rhythmisches Sprechen fördert Babblarna die Laut- und Sprachentwicklung – auch für Kinder, die eine intensive Förderung benötigen. Die Kinder werden auf diese Art und Weise zum Sprechen animiert, sind körperlich aktiv, spielen zusammen und haben gleichzeitig Spaß und Freude im Rahmen der Sprachförderung. Die lustigen Figuren ermuntern die Kinder zu Rollenspielen und zur sprachlichen Interaktion. Dieser spielerische und durch die Figuren ausgelöste emotionale Zugang zur Sprache ist das Geheimnis des schwedischen Erfolgskonzepts.
Die Babblarna-Materialien animieren die Kinder zum Mitmachen. Hier springt der Finger entsprechend der Wörter über die Seite im Buch. Dazu werden die Wörter mit unterschiedlichen Stimmlagen gesprochen: auf – hoch und ab – tief. ©Hatten Education, Beispielseite aus Bobbos Fingerreise.
Grundlage für das pädagogische Konzept bildet das vielfach erprobte Karlstadt-Modell zur Sprachförderung, das in Schweden seit vielen Jahren erfolgreich umgesetzt wird. Die Namen der Figuren Babba, Bibbi, Bobbo, Dadda, Diddi und Doddo wurden ursprünglich in Iréne Johanssons Buch „Enkel Grammatik - Ordstadium” (Zu Deutsch: „Einfache Grundlagen der Grammatik auf der Wortebene“) vorgestellt. Iréne Johansson ist emeritierte Professorin der Phonetik (Universität Umeå) und der Sonderpädagogik (Universität Karlstad). Seit vielen Jahrzehnten ist Iréne Johansson in Skandinavien wegweisend auf dem Gebiet der Sprachförderung. Ihre Originalausgabe ist in schwedischer Sprache im Jahre 1990 beim schwedischen Bildungsverlag „Studentlitteratur“ erschienen.
Das Buch beschreibt Übungen, die das Zuhören und die Aussprache schulen. Zudem werden Anweisungen für das Nähen von Puppen gegeben, wobei der Tastsinn und haptische Aspekte im Vordergrund stehen. Geometrische Formen, wie zum Beispiel das Rechteck, das Dreieck oder der Kreis, bilden die Grundformen dieser Figuren. Auch die Figuren in der Welt der Babblarna wurden von diesen Formen inspiriert. Die kindgerechten und sympathischen Freunde wurden vor fast 20 Jahren von der schwedischen Designerin Anneli Tisell für ihren Sohn Nils entwickelt, weil sie für ihn motivierendes Material zur Sprachförderung kreieren wollte. Mit viel Arbeit und Leidenschaft erschuf sie mit der Babblarna-Welt eine Erfolgsmarke, die bei vielen Eltern, Kindern, Pädagoginnen und Pädagogen großen Anklang findet.
Aber nicht nur das Aussehen der farbenfrohen Figuren ist für den Erfolg verantwortlich. Auch die Charaktere und Interessen von Babba und Co. sind sehr vielfältig. Babba diskutiert und liest gern, Bibbi ist eher leise und zurückhaltend, Bobbo dagegen sehr aufgeschlossen, fröhlich und tänzerisch talentiert. Dadda mag die Natur, Diddi ist künstlerisch begabt und Doddo unheimlich zuverlässig und einfühlsam. All das sind Eigenschaften, die sich auch in den heterogenen Lerngruppen widerspiegeln. Die Kinder fühlen sich angesprochen und können sich mit den Figuren identifizieren, wenn auch noch unbewusst.
Die sechs Themenbereiche des Babblarna-Konzepts decken die zentralen Kompetenzen der Orientierungspläne für Bildung und Erziehung ab. Jede Babblarna-Figur steht - ganz nach den individuellen Interessen und Eigenschaften - stellvertretend für einen Themenbereich. Zunächst sind zu drei der sechs Kompetenzfelder Materialpakete in Deutschland erhältlich.
Die Grundlagen des Babblarna-Konzepts sind in den Orientierungsplänen für Bildung und Erziehung verankert. „Babblarna entspricht genau den pädagogischen Vorgaben in Deutschland, deshalb ist das Material sehr gut für den Einsatz in Krippen und Kindertagesstätten geeignet“, sagt der Erziehungswissenschaftler Prof. Timm Albers. Sein Fazit: „Die Kinder lieben die klar profilierten Figuren mit ihrem hohen Wiedererkennungswert. Sie sind daher sehr motiviert, mit Babblarna sprechen zu lernen.“
Die Sprache wird eben nicht als isoliertes Phänomen in der Entwicklung der Kinder gesehen, sondern in der Verknüpfung mit anderen Bildungsbereichen. Damit kann im Rahmen des Konzepts der Babblarna-Welt Sprachförderung kindgerecht und unterhaltsam stattfinden. Nicht zuletzt schafft es die Voraussetzungen für eine gelingende Inklusion.
Frühpädagogische Fachkräfte können das Babblarna-Material direkt und intuitiv richtig im Alltag der Kindertageseinrichtung einsetzen, da es viele bekannte Elemente sowie einfache und strukturierte Anleitungen zur Arbeit mit dem Material enthält. Dennoch werden dabei der eigenen Kreativität keine Grenzen gesetzt. Es gibt genug Freiräume, um Spiele, Aktivitäten, Lieder und Sprechanlässe nach individuellen Wünschen und Ideen zu gestalten.
Außerdem können alle Materialien ohne großen Aufwand dem Lernniveau der Gruppe angepasst werden. In Zeiten von Heterogenität und Inklusion bietet das Babblarna-Konzept beides: ein solides Gerüst zur Sprachbildung und -förderung sowie die Möglichkeit, auf die spezifischen Bedürfnisse und Voraussetzungen der Kinder und Pädagoginnen und Pädagogen in den Kitas einzugehen.
Weitere Informationen
Die SCHUBI Lernmedien AG, ein Unternehmen der Westermann Gruppe, hat das Erfolgskonzept für die Sprachbildung in Krippen und Kindertagesstätten nach Deutschland gebracht. Der schwedische Verlag Hatten Education, der das Konzept seit 2007 in seinem Programm führt, und SCHUBI Lernmedien haben dafür eine exklusive Vertriebskooperation zu Babblarna vereinbart. Bei SCHUBI sind nun drei Babblarna-Materialpakete zu den Themen Lebensraum und Natur, Bewegung und Körper sowie Sprechen und Erzählen erhältlich.
Alle Informationen zu Babblarna: www.schubi.com/babblarna
Kontakt
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