Norbert Kühne
Schülerinnen und Erzieherinnen machen gern lange Gesichter, sobald sie sich mit der technischen Seite neuerer Medien befassen müssen. (Wenn man sich 30 Jahre mit Elementar-Pädagogik beschäftigt hat, darf man sich diesen Satz ohne Machismo erlauben.) Nicht so das Team des St. Franziskus-Kindergartens in Gladbeck (am nördlichen Rand des Ruhrgebiets): In ihrem Kindergarten steht ein PC im Eingangsraum, der jederzeit für die Kinder zugänglich ist. Allein eine solche Anmerkung provoziert bei Fachschülerinnen (für Sozialpädagogik) empörtes Stöhnen. Warum eigentlich? Naja, die Kinder können zu Hause noch genug Zeit am PC verplempern. Dafür soll sich eben ein Kindergarten nicht hergeben.
In dem Medienraum des Kindergartens befinden sich Bilderbücher, ein Casettenrecorder, ein Projektor mit Leinwand und ein Fotoapparat - der sogar genützt wird.
Wege der Finanzierung müssen gesucht werden, weil die Erzieherinnen der Einrichtung davon überzeugt sind, dass die Medienerziehung nicht nur lohnt - sie sei selbstverständlich heutzutage. Und sie haben Recht, wenn sie nicht den medialen Dornröschenschlaf befördern!
Ihre Ziele sind u. a., den kreativen Umgang mit den Medien, die Wahrnehmung schulen und das kritische Verhalten gegenüber Medien fördern. "Medienerziehung sehen wir als weiteren Baustein an, um unsere pädagogischen Ziele zu verwirklichen. Wir betrachten es als unsere Aufgabe, die Kinder bei den gewachsenen Ansprüchen einer modernen Gesellschaft ein Stück weit zu begleiten. Wir sehen es als unseren Bildungsauftrag an, den Kindern ein breites Spektrum an medialen Lernerfahrungen zu bieten, um ihre Medienkompetenz zu entwickeln."
Adresse
Kindergarten St. Franziskus
Frochtwinkel 28
45966 Gladbeck