Stilleübung/Meditation mit Kindern
Vielen Kindern fällt es in der heutigen schnelllebigen Zeit schwer, sich ganz auf eine Sache einzulassen und zu konzentrieren. Sich selbst mit allen Sinnen wahrnehmen und zur Ruhe kommen - dafür fehlt oft die Zeit. In vielen Fällen fehlen Rückzugs- und Entspannungsmöglichkeiten. Das kann zur Folge haben, dass das Gleichgewicht zwischen Ruhe und Aktivität, Anspannung und Entspannung gestört ist. Eine Möglichkeit, Kinder zur Ruhe kommen zu lassen, kann eine Stilleübung/Meditation mit Kindern sein. Raumvorbereitung: Raumverdunkelung, Kerzenlicht, Decken, leise Meditationsmusik. Die Kinder legen sich auf die Decken. Die Musik spielt leise. Erzieherin: "Leg dich bequem, so wie du magst. Du wirst ganz ruhig und schließt deine Augen. Atme ganz tief, dein Atem erfüllt deinen ganzen Körper. Höre jetzt auf die Musik und die Geschichte." Es folgt eine kurze Meditationsgeschichte. Erzieherin: "Du kommst jetzt langsam zurück in diesen Raum. Fühle deine Arme und Beine, bewege sie ganz langsam. Atme ganz tief ein. Du kannst dich recken und strecken, und wenn es für dich richtig ist, öffnest du ganz langsam deine Augen." Musik langsam ausklingen lassen...
Birgit Pilz, TEK Abenteuerland, Salentinstr. 351, 45661 Recklinghausen
Riechübung mit Kräutern
In zwei kleine Gefäße (z.B. Eierbecher) wird jeweils dasselbe Küchenkraut eingefüllt. Können die Kinder mit geschlossenen bzw. verbundenen Augen "erriechen", in welchen Gefäßen dieselben Kräuter sind?
Martin R. Textor
Kunst am Körper - Körperkunst
Womit kann man sich bemalen? Ideal hierfür sind Fingerfarben. Man kann aber natürlich auch Wasserfarben oder Theaterschminke benutzen. Theaterschminke ist jedoch in der Anschaffung nicht die günstigste Alternative. Abgesehen davon dass die Körpermalerei (Bodypainting) einen enormen Spaß bereitet, ist es gerade für jüngere Kinder wichtig und interessant, Körpererfahrungen zu machen und ihren Körper bewusst wahrzunehmen. Beim Bemalen wird der eigene sowie der Körper anderer Kinder erlebt. Im Vordergrund steht allerdings der eigene Körper (das "Ich"). Wo ist man kitzelig, wo empfindlich, welche Berührungen sind angenehm, welche mag das Kind überhaupt nicht? Dabei machen die Kinder die Erfahrung, die Haut als sehr großes Sinnesorgan zu entdecken und Berührungen zu empfinden und auszuhalten. Ferner lernen die Kinder den spielerischen Umgang mit Farben. Sie können individuell und kreativ mit ihrer Phantasie umgehen und sie ausleben. Viel Spaß beim Malen auf "lebendigen Leinwänden"!
Anke Bischoff, Kita Sternschnuppe, Recklinghausen
Aktives Memory
Ein Kind hat die Aufgabe, das Memory-Puzzle zu entschlüsseln. Dieses Kind wartet vor der Tür, um keine Absprachen der anderen Kinder mitzubekommen. Im Gruppenraum bilden die Kinder zusammengehörige Pärchen. Jeweils zwei Kinder erhalten einen gleichfarbigen Kreis aus Fotokarton. Dieser Kreis wird in der Hosentasche versteckt. Nun kann das Spiel beginnen. Das Kind vor der Tür wird herein gerufen. Alle Pärchen, getrennt von einander, bewegen sich rhythmisch zur Musik im Raum. Wie beim Stopptanz bleiben alle Kinder beim Verstummen der Musik im Raum stehen. Das pärchensuchende Kind darf nun zwei Kinder bitten, ihre Kreise zu zeigen. Stimmen diese farblich überein, ist ein Pärchen gefunden, und diese Kinder dürfen sich setzen. Stimmen diese nicht überein, beginnt eine neue Runde, um die Pärchen zu finden. Die Anzahl der Kinder richtet sich nach dem Alter oder der Größe des zur Verfügung stehenden Raumes.
Je nach Alter kann dieses Spiel auch abgewandelt werden: Die zusammengehörigen Pärchen kennzeichnen sich beispielsweise durch: Tierstimmen, Bewegungen, Buchstaben, Zahlen usw.
Silke Oswald, Städt. Tageseinrichtung für Kinder an der Johannes-Werners-Straße
Foto-Klick-Spiel
Augen auf! Bei diesem Spiel bilden zwei Kinder ein Paar, wobei ein Kind zu einem menschlichen Fotoapparat wird, welches von dem zweiten Kind bedient wird. Das Paar bewegt sich in einem im Vorfeld abgesprochenen, Bereich. "Der Fotoapparat" wird mit geschlossenen Augen von dem Partner durch diesen Bereich geführt. Vor einem von dem bedienenden Kind ausgesuchten Gegenstand bleibt das Paar stehen. Das vorsichtige Tippen auf die Schulter des "Fotoapparates" stellt das Drücken des Auslösers dar. Der Fotoapparat öffnet kurz die Augen und "schießt ein Foto". Das Paar geht weiter, und je nach Einschätzung und Auffassungsvermögen der Kinder wird der Durchgang wiederholt. Dann kommt man zusammen, um seine Eindrücke auszutauschen. Das Spiel fördert die Kommunikationsbereitschaft. Bekannte Umgebungen werden wieder interessant und neue können den Kindern spielerisch vertraut gemacht werden. Es ist meines Erachtens eine attraktive Form, beispielsweise die Natur in einem Waldstück zu entdecken.
Ch. Bultmann, Städt. Tageseinrichtung für Kinder, Johannes-Werners Str., Recklinghausen
Schlafende Drachen
Einem Kind - dem Drachen - werden die Augen verbunden. Er setzt sich auf den Boden, mit einem beliebigen Gegenstand vor ihm. Einige andere Kinder versuchen, diesen Gegenstand zu stehlen, indem sie von verschiedenen Seiten aus anschleichen. Hört der Drache ein Geräusch, zeigt er in die jeweilige Richtung, und das Kind erstarrt. Zum Schluss sind entweder alle Kinder erstarrt oder ein Kind konnte den Gegenstand ergreifen. Dieses Spiel eignet sich nur für eine Kleingruppe in einem Raum (auch draußen!) mit wenig Nebengeräuschen...
Martin R. Textor
Der geheimnisvolle Umschlag
In einem großen DIN A4 Umschlag befinden sich Blätter, auf denen Skizzen von Gegenständen, Körperteilen usw. aufgemalt sind (z.B. Messer, Gabel, Regenschirm, Finger, Fuß, Baum, Blume...). Der Spielleiter zieht zunächst das Blatt etwas aus dem Umschlag, bis ein Teil der Skizze zu erkennen ist. Die Kinder dürfen nun raten und durcheinander rufen, was sie meinen, was auf dem Bild zu sehen ist. Nach und nach gibt der Spielleiter immer mehr von dem Bild frei, bis das Geheimnis gelöst ist. Das Kind, welches richtig geraten hat, bekommt mit einem Schminkstift einen Punkt auf die Wange oder einen Aufkleber auf die Stirn. So kann man später denjenigen erkennen, der die meisten Bilder erraten hat.
Spielvarianten: (1) Zwei Parteien mit mehreren Kindern gegeneinander spielen lassen; (2) Skizzen themenbezogen ordnen: Obst, Gemüse, Wald, Tiere usw.
Bettina Schwering, Kita Sternschnuppe, Recklinghausen
Tierstimmen unterscheiden
Dutzende verschiedener Tiere, Vögel und Insekten leben im Wald, auf der Wiese oder auf dem Bauernhof. Aber wissen unsere Kinder, welche Geräusche sie machen? Eine interessante Übung zur Schulung des Gehörsinns und des Gedächtnisses ist das Unterscheiden von Tier- und Vogelstimmen anhand von CDs wie "Erlebnis Wald" und "Erlebnis Bauernhof" - insbesondere wenn sie mit Ausflügen in die Natur kombiniert werden...
Martin R. Textor
Eine Hörübung
Ein Kind geht vor die Gruppentür, die anderen stehen im Gruppenraum im Kreis. Eines der Kinder erhält eine Geräuschedose (oder eine Quietschente oder ähnliches) und hält sie hinter den Rücken. Alle anderen Kinder verstecken ihre Hände ebenfalls auf dem Rücken. Nachdem das Kind hereingeholt wird, fragt es: "Wo versteckst du dich?", und die Geräuschedose wird geschüttelt. Das Kind muss nun versuchen, das Geräusch zu orten und das richtige Kind mit dem Namen zu nennen. Danach darf jemand anderes vor die Türe.
Gerhard Friedrich/ Viola de Galgóczy, www.ifvl.de
Atemübung für Kinder
Gestresste Kinder gibt es heutzutage schon viel zu häufig. Ein Termin jagt den anderen. Vom Kindergarten zum Sport, Musikschule... Bauch- Atemübungen wirken auch auf Kindergartenkinder schon sehr beruhigend und entspannend. Die Kinder sind mit ihrer ganzen Aufmerksamkeit beim bewussten Ein- bzw. Ausatmen, ihre Konzentrationsfähigkeit wird dadurch gefördert.
Atemübung - Muschelatmung: Erzieher/in erzählt in einer ruhigen Stimme: "Legt euch ganz bequem auf den Rücken und winkelt eure Beine an, sodass die Füße, vor dem Po, auf dem Boden stehen. Wer mag kann dabei seine Augen schließen... Strecke nun deine Arme nach oben und leg die Handflächen aneinander. Nun bist du eine Meeresmuschel, die auf dem Meeresboden liegt... Wenn du jetzt tief durch die Nase einatmest, öffnet sich die Muschel. Dabei fallen die Arme und Beine ganz langsam auseinander bis auf den Boden. Die Fußsohlen berühren sich (Erzieher/in legt jedem Kind eine Perle auf den Bauch!). Beim Ausatmen durch den Mund schließt sich die Muschel wieder. Dann gehen die Arme und Beine wieder zusammen." Diese Übung kann 2-3 mal wiederholt werden.
Vanessa Sokolowski, Städt. Tageseinrichtung für Kinder an der Johannes-Werners-Straße
Sinneswahrnehmung
Riechen: Wir füllen kleine verschraubbare Gläser mit Gewürzen, getrockneten Kräutern, Lederresten, getrockneten Früchten usw. Die Kinder riechen mit geschlossenen Augen und versuchen herauszufinden, was im jeweiligen Gläschen ist. Schmecken: Wir kaufen verschiedene Sorten Äpfel (Schinken, Salami...). Wie schmecken sie im Vergleich? Wodurch unterscheiden sich die verschiedenen Sorten noch? (Farbe, Festigkeit, Geruch usw.). Fühlen: Ähnliche Gegenstände mit einer unterschiedlichen Oberflächenbeschaffenheit (z.B. verschiedene Sorten Sandpapier) werden betastet und miteinander verglichen.
Martin R. Textor
Geräuscheraten
Wir nehmen Alltagsgeräusche auf Kassette auf. Dann spielen wir ein Geräusch nach dem anderen ab. Die Kinder hören genau hin und versuchen, das Geräusch zu erraten...
Martin R. Textor
Müsli-Riegel
"Ich mag das nicht!" ist ein beliebter Satz... Nach dem gemeinsamen Kochen oder Backen allerdings, fällt das Probieren doch schon viel leichter! Die kleinen Köche verwenden gesunde Zutaten, welche nicht alltäglich sind, aber dennoch richtig gut schmecken. Und wer hätte gedacht, dass so ein Müsli-Riegel so lecker sein kann!
Zutaten für ein Blech Müsli-Riegel: 1000g Haferflocken, 250g Sonnenblumenkerne, 250g Kokosflocken, 250g gem. Nüsse oder Mandeln, 125g Sesamsamen, eventuell Rosinen. Alle Zutaten miteinander vermischen. 1 Glas Honig in einen Topf schütten und ca. 100g Öl hinzufügen, die Mischung erwärmen und über die restlichen Zutaten geben. Die Masse gut vermischen und auf ein mit Backpapier belegtes Blech schütten. Den Backofen auf 150 Grad vorheizen und dann die Müsli-Riegel für 20-25 Minuten backen. So einfach, so gesund und lecker dazu! Da traut sich jeder mal zu probieren - sonders die kleinen fleißigen Helfer!
C. Czerwinski, Tageseinrichtung für Kinder, Johannes-Werners-Straße, Recklinghausen
Toilettenhygiene
Hängen Sie in den Toilettenkabinen eine selbst hergestellte Anleitung zum hygienischen Toilettengang aus. Fotografieren Sie jeweils ein Kind bei den neun verschiedenen Schritten, kleben Sie die Fotos auf einen Fotokarton und beziehen Sie das Plakat mit Buchfolie. Folgende Handlungen sollten deutlich dargestellt werden:1. Toilettendeckel heben, 2. Kleid/ Hose öffnen und zu den Füßen ziehen, 3. auf die Toilette setzen, 4. sich mit Toilettenpapier säubern (Andeutung), 5. Wasserspülung betätigen, 6. Kleid/ Hose anziehen, 7. Toilettendeckel schließen, 8. Hände mit Seife waschen, 9. Hände abtrocknen. Die Kinder werden so immer wieder erinnert und das oft vergessene Abziehen tritt deutlich seltener auf. Fragen Sie aber zuvor die Eltern der Kinder nach ihrem Einverständnis und erklären Sie konkret Ihr Vorhaben, da dieses Thema manche Menschen beschämt oder unangenehme Gefühle hervorruft.
Martina Stephan, städt. Tageseinrichtung für Kinder Kinderplanet, Recklinghausen
Gedächtnistraining
Wir legen mehrere kleine Gegenstände unter ein Tuch. Wir ziehen das Tuch kurz weg und bedecken die Objekte dann wieder. Die Kinder sagen, was alles unter dem Tuch liegt. Langsam steigern wir die Zahl der Gegenstände unter dem Tuch. Oder wir nehmen ein Objekt unter dem Tuch weg und decken dann die Gegenstände wieder auf. Was fehlt?
Martin R. Textor
Mein Körper
Einige Kinder legen sich auf große Bögen Packpapier, sodass wir ihren Körperumriss nachzeichnen können. Nun malen die Kinder ihren "Körper" mit Herz, Magen, Darm usw. aus. Wir besprechen die Vorstellungen der Kinder über ihr "Innenleben". Mit Hilfe von Abbildungen oder - noch besser - eines naturgetreuen Torsos mit allen inneren Organen (die herausgenommen werden können) zeigen wir, wie es wirklich im Körper aussieht. Alternativen: Anstatt der inneren Organe können die Kinder den Blutkreislauf oder die Knochen in ihren Körperumriss einzeichnen. Um den Kindern ein realistischeres Bild zu vermitteln, können wir auch hier auf anatomische Bilder oder auf Skelette zurückgreifen, die im Buch- und Spielzeughandel erhältlich sind und oft zusammengesetzt und auseinander genommen werden können.
Martin R. Textor
Körperbewusstheit
Wir erproben, welche unterschiedlichen Bewegungen wir mit jedem unserer Körperteile machen können. Die Kinder schauen, wie viel Platz auf dem Boden sie maximal und minimal mit ihrem Körper bedecken können.
Martin R. Textor
Alterungsprozesse
Wir erstellen mit den Kindern eine Zeitleiste, die Fotos ihrer Großeltern und Eltern als Babys, Kinder, Jugendliche, Heranwachsende und Erwachsene zeigt. Dann arbeiten wir mit ihnen die körperlichen, geistigen und seelischen Veränderungen heraus.
Martin R. Textor
Krankenhaus
Wir schicken die Kinder mit dem Auftrag nach Hause, ihre Eltern zu fragen, ob sie schon einmal im Krankenhaus waren und was dort passiert ist. Die erhaltenen Informationen werden an den folgenden Tagen im Morgenkreis eingebracht. Ist ein Elternteil in einem Krankenhaus tätig, laden wir sie oder ihn zu einem Gespräch mit den Kindern ein. Einige Tage später besichtigen wir mit den Kindern ein Krankenhaus. Ein Kind durchläuft einen ganz "normalen" Aufnahmeprozess, wird also beispielsweise wegen eines "Armbruchs" angemeldet, ärztlich untersucht und "geröntgt" sowie schließlich mit einem Gipsverband versehen. Im Gespräch bereiten wir den Besuch nach, stellen relevante Objekte wie z.B. ein Stethoskop vor und geben ergänzende Informationen durch Fotos, Dias, Bücher oder Geschichten. Die Kinder "basteln" ein Krankenhaus (z.B. in Schuhkartons) und spielen Krankenhausszenen nach.
Martin R. Textor