Brigitte Schmaußer
In einer Zeit, die mehr und mehr zur Technisierung und Verwissenschaftlichung neigt, kommt der vorschulischen Erziehung im Kindergarten die bedeutungsvolle, aber auch reizvolle Aufgabe zu: den Kindern zum richtigen Naturverständnis und Naturerlebnis zu verhelfen und ihre "Liebe zur Natur" zu wecken.
Erfahrungen mit Erde, Samen, Pflanzen und Wasser bringen reiche Naturerlebnisse für die Kinder mit sich. Um diese zu ermöglichen, machten wir im Frühjahr Keimversuche mit Melonen-, Zucchini- und Kürbiskernen. Diese pflanzten wir gemeinsam in unser Gemüsebeet auf dem Kindergartengelände. Es war schön zu beobachten, wie Kinder sich für "ihr" Stück Erde verantwortlich fühlten. Es wurde gegossen, und jedes winzige Grün wurde registriert. Manches davon war allerdings "nur Unkraut".
Der Zucchinikern war aufgegangen, und die Erzieherin musste jede kleine Veränderung, welche an der Pflanze zu entdecken war, mit den Kindern teilen. Täglich wurde begutachtet, ob die Blüten schon Form angenommen hatten.
Große Freude! Endlich ist es so weit. Die erste Zucchini wird geerntet. Wir wollen daraus eine leckere Suppe kochen. Die Kinder dürfen sie sauber abwaschen, die harte Schale abschneiden und die Zucchini auf Holzbrettchen zuerst in Streifen und dann in kleine Würfel schneiden. Andere Kinder der Gruppe bereiten Kartoffeln auf die gleiche Weise vor. Alles wird in einem großen Topf zum Kochen gebracht. Hmmm, wie das duftet!
Der Tisch kann gedeckt werden. Gleich ist die leckere und gesunde Gemüsesuppe fertig. Guten Appetit!
Ich hoffe, dass es uns dadurch ein bisschen gelungen ist, die Liebe zur Natur und die Verantwortung, welche wir Menschen ihr gegenüber haben, in den Kindern zu entfachen.