Schaut mal, wie ich lerne! Das Zusammenspiel von Körper und Gehirn in der frühkindlichen Entwicklung

Grete Helle und Tom Rune Fløgstad: Schaut mal, wie ich lerne! Das Zusammenspiel von Körper und Gehirn in der frühkindlichen Entwicklung. Berlin: Bananenblau Verlag 2020, 264 Seiten, EUR 26,80 – direkt bestellen durch Anklicken

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Sowohl für Laien als auch für Experten ist das Gehirn eines der faszinierendsten Organe und obwohl bereits seit langem intensiv dazu geforscht wird sind noch längst nicht alle Funktionswege bekannt. Diese Faszination teilen auch Grete Helle und Tom Rune Fløgstad, ausgebildete Vorschulpädagogen aus Norwegen, die das Thema Körper und Gehirn in der frühkindlichen Entwicklung handlungsorientiert und verständlich in ihrem Buch „Schaut mal, wie ich lerne“ für die Kita aufbereitet haben. Eltern, Pädagogen und Interessierte erfahren in diesem Buch, was und warum im Gehirn eines heranwachsenden Kindes passiert und wie die kindliche Entwicklung positiv beeinflusst werden kann.

Das Buch gliedert sich in insgesamt fünf Teile. Im ersten Teil werden zunächst „die Wunderstoffe des Gehirns“ (S. 17) vorgestellt, wie beispielsweise Botenstoffe, die das Verhalten und die Empfindungen von Kindern beeinflussen. Funktionen der Amygdala – die Alarmzentrale des Gehirns – sind ein weiterer wichtiger Einflussfaktor in der Eingewöhnungsphase und wirken sich auch auf das Bindungsverhalten aus, wie im zweiten Teil praxisnah beschrieben wird. In diesem Zusammenhang schreiben das Autorenteam, „Kleine Kinder geraten schnell in Alarmbereitschaft, und besonderes die Eingewöhnungs- und Bindungszeit muss durchdacht, gut geplant und mithilfe einer gehirnfreundlichen Praxis durchgeführt werden“ (S. 73).

Im dritten Teil des Buches folgen detaillierte Beschreibungen der unterschiedlichen Entwicklungsetappen die Reflexe, Sinne, Motorik oder das Hör- und Sehvermögen detailliert beschreiben und hervorheben wie wichtig Wiederholungen einzelner Schritte sind, um Handlungen zu automatisieren.

Sprache- und Sprachentwicklung sind Gegenstand des vierten Teils, in dem auch die Frage gestellt wird, ob eine übermäßige Nutzung von Mobilgeräten einen Einfluss auf die Entwicklung von Kindern haben können. Weiterhin finden Leser/innen spannende Forschungsergebnisse zum Thema Selbstregulation, die zeigen wie komplex unterschiedliche Lernerfahrungen sind. Im letzten Teil des Buches werden abschließend Methoden zur Dokumentation und Planung vorgestellt, die auf den Befunden der vorigen Kapitel beruhen.

Dieses Buch schafft es, auf beeindruckende Art und Weise, komplexe Zusammenhänge über das Gehirn einfach darzustellen und darüber hinaus wertvolle Tipps für die pädagogische Praxis zusammenzutragen. Daher ist dieses Buch besonders empfehlenswert für Erzieher/innen, Interessierte und Eltern. Viel Spaß beim Lesen!

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