Rezension
Torben Kuhlmann: Die graue Stadt. Nord Süd Verlag 2023, 64 Seiten, EUR 20,00 – direkt bestellen durch Anklicken
"Die graue Stadt" von Torben Kuhlmann entführt die Leser*nnen in eine monochrome Welt, in der alles von einem tristen Grau überzogen ist. Die Protagonistin, Robin, begibt sich auf eine faszinierende Reise, um Farbe in diese graue Umgebung zu bringen. Die Geschichte beginnt mit Robins Umzug in die Stadt, die von einer seltsamen Firma namens "Grau GmbH & Co. KG" beherrscht wird. Die Monotonie erstreckt sich überall – von den Häuserfassaden bis zu den Menschen. Selbst die Blumen scheinen vor Farblosigkeit zu welken. Doch Robin ist entschlossen, dem Grau ein Ende zu setzen.
Mit einer bemerkenswerten Kombinationsgabe und der Hilfe einiger Verbündeter deckt Robin ein Komplott auf und findet den Weg zur Schaltzentrale der Grau GmbH & Co. KG. Hier gelingt es ihr, die Farbregler auf bunt zu stellen und somit die Stadt mit Leben zu erfüllen. Der Kontrast zwischen dem grauen Anfang und der farbenfrohen Verwandlung verleiht der Geschichte eine kraftvolle Botschaft.
Torben Kuhlmann, bereits bekannt für seine Mäuseabenteuer, beweist erneut sein Talent für große Bilderbuchkunst. Die Illustrationen sind detailreich und fesselnd, wodurch die Transformation der Stadt von Grau zu Bunt besonders eindrucksvoll zur Geltung kommt. Die Charaktere sind liebevoll gestaltet, und Robins Entschlossenheit, die Welt um sie herum zu verändern, macht sie zu einer inspirierenden Heldin.
"Die graue Stadt" ist mehr als nur ein Kinderbuch; es ist ein Plädoyer für Buntheit und Vielfalt. Die Geschichte erinnert uns daran, wie wichtig es ist, gegen Eintönigkeit und Uniformität anzukämpfen. Am Ende bleibt nur der Kater in Grau, was als subtile Erinnerung daran dient, dass nicht alle Veränderungen immer von Dauer sind.
Insgesamt ist "Die graue Stadt" eine fesselnde und lehrreiche Lektüre für junge Leserinnen und Leser, die durch ihre ansprechende Illustration und tiefgreifende Botschaft gleichermaßen begeistert. Torben Kuhlmann setzt erneut ein beeindruckendes Zeichen für die Kraft der Farben und die Schönheit der Vielfalt.
Reinhild Pieper